Die Verteidigungssektion II

der Festung Trient

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
    
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

Ulrich Mößlang und Volker Jeschkeit

 

   

Die westliche Grenze dieser Sektion II ist der Fluss Etsch (Adige) im gleichnamigen Tal. Oberhalb von Mattarello, beginnt sie im Bereich Casteller in der Talebene . Die hier stationierte (Verteidigungs-) Gruppe Varna-Ost verfügt über 2 MG im Bereich des rechtseitigen Flussufers und am Bahndamm, Zeichen II/1. Der andere Teil dieser Gruppe (Varna-West) liegt auf der anderen Uferseite der Etsch und ist im Bereich der Sektion VII.

Gleich anschließend  in östlicher Richtung beginnt der Bereich der Gruppe Casteller mit der Batterie Casteller 2 x 8cm/75 – Zeichen II/1a  und dem großen MG-Bunker (siehe dazu auch die Seite des Artilleriewerkes Casteller).

Im Umfeld liegen südlich davon Einheiten der Gruppe Casteller II in Stellung. Die Einheit mit dem Zeichen II/8 verfügt über ein weiteres MG

An diese Gruppen schließt sich nahtlos die Gruppe Brussaferro (Brusafer) an, vorgelagerte Einheiten dieser Gruppe in Richtung Süden sind   Della Valla II/9 und Heider II/10. Beide Einheiten sind mit MG ausgerüstet.  

Die Batterie Brussaferro (heutiger Name dieses Ortes ist Brusafer) ist schwer bewaffnet. Von ihrer Hügelposition aus ,auf dem sich auch das Artilleriekomando dieser Sektion II befindet, schiesst eine Batterie mit 4 x 12cm/61 in Richtung Süden, unterstützt durch die so genannte Annerbatterie mit 2 x 9cm/75 mit gleicher Schussrichtung.

Eine weitere Batterie feuert mit 2 x 12cm/61 in Richtung Südost (Val Sorda-Vigolo Vattaro).
Bei dieser Batterie ist auch eine weitere MG-Stellung.
Auf dem Südhang dieses Hügels Brusafer liegen auch Einheiten anderer Sektionen mit den Zeichen I/4 und VII/6 sowie der Telefonposten Trentini.

 

Das Val-Sorda Tal mit der Lokalität Valsorda wird durch die unterhalb von Brusafer gelegenen Einheiten der Gruppe Valsorda  und den Stellungen II/4 und II/3Zilfer kontrolliert.
Die Gruppe Valsorda unterteilt sich in die Stellungsbereiche 
Valsorda –rechts II/1 und Valsorda- links II/2.
Die nach Vigolo Vattaro führende Strasse ist durch den Posten der Einheit II/2 gesperrt.  

Oberhalb der Batterie Brusafer steigt der Rücken des Maranza bis auf 1200müNN an. Ihm vorgelagert wie eine natürliche Barriere in östlicher Richtung das Marzola-Massiv mit einer mittleren Höhe von ca.1650müNN. Die Verlängerung in nördlicher Richtung dieses Massivs ist der Chegul.  

Dank dieser topografischen Situation war die Ostflanke der Festung Trient sehr gut geschützt und gab dem Verteidiger alle strategischen Vorteile.  

Auf dem Südzipfel des Maranza-Rückens lag die Batterie (Werk) Maranza, bewaffnet mit 4 x 9cm/75 Kanonen, Schussrichtung Süden, Zeichen II/1 mit einer mobilen Scheinwerferbatterie und MG-Stellung.
Das oberhalb gelegene Blockhaus Maranza, Zeichen II/2,war mit 2 x 15cm/80 Minimalschartenkanonen ausgerüstet. Die Schussrichtung war Süd bis Südost. Der genannte Bereich wird von der Gruppe Maranza verteidigt. Die einzelnen Einheiten haben die Zeichen II/5 bis II/13.
Ausgerüstet sind diese mit 4 MG , die Schussrichtung  ist Süd.  

Die Verteidiger auf dem Rücken des Maranza liegen im Schatten des Marzola Massivs, welches in östlicher Richtung mit seiner steilen Flanke ansteigt.

Besetzt ist dieser in Richtung Norden lang gestreckte Berg durch die Gruppe Marzola, unterteilt in Marzola-Nord  (II/17, II/16 ) und Marzola-Süd (II/15), diese haben 4 MG zur Verfügung.  

Gleichzeitig ist dies ein Indiz, dass diese Karte der Artilleriestabsabteilung Trient vor 1914 entstanden sein muss.

Das Marzola Massiv war weitaus stärker befestigt, es besaß mehrere teils unterirdische teils oberirdische betonierte Batterien. Die Verteidigungsstellungen der Infanterie mit Kavernenunterkünften und betonierten Schützengräben waren sehr umfangreich.  

Verteidigt wurde dieser bisher beschriebene südliche Bereich des Etschtales auch durch das Werk S.Rocco, welches hinter der Gruppe Casteller auf dem gleichnamigen Hügel lag. Dieses Werk mit seiner Batterie 4 x 15cm/61,Schussrichtung Süden, hat allerdings das Zeichen VIII/4, wird also bereits der Sektion VIII zugeteilt, der inneren Stadtverteidigung. In seinem Umfelde liegen im Bereich der Sektion II auch 2 Einheiten der Sektion VII:
Hierbei handelt es sich  um die Zeichen  VII/21 und VII/20 in Richtung Maranza.

 

Die Beschreibung der Sektion II ist hiermit abgeschlossen.

 

Die Fortsetzung wird die wichtige Sektion III beinhalten.

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Volker Jeschkeit,Villamontagna-Trient, 27.03.04  

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