Situationsmeldung
vom 01.08.15 - 31.08.15
der
k.u.k. 180. Infanteriebrigade
erster
Weltkrieg 1915 -1918
Bearbeitet und zur Verfügung
gestellt von Albin Kühnel Tagebuch der
180. Infanteriebrigade
01.08.1915 |
06.00
h vm
09.00
h vm
11.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
Eigener Flieger bei schönem Wetter aufgestiegen; mußte wegen
Motordefekt wieder niedergehen.
Oberstleutnant des Geniestabes von Schneller
des Armeeoberkommandos trifft ein und begibt sich zur Orientierung
auf Finocchio und Werk Serrada. – Monte Coston seit 0600 h
vm mit mittleren Kalibern beschossen; ein Toter. Serrada und Werk
Sebastiano bekämpfen die Batterien, welche Monte Coston beschießen.
Mörser 19 beschießt Werk Verena mit sechs Bomben. Feuer wegen
Bewölkung des Zieles eingestellt.
Werk Serrada in großen Pausen aus der Richtung Valbona beschossen;
ohne Erfolg. – Arbeiten auf Marcairücken vom Werk Verle beschossen.
Oberstleutnant Schneller in Begleitung des Hauptmanns Cimpoca
besucht die Artilleriebeobachtungsstation Horst und später das Werk
Gschwent.
Auf Costesin werden feindliche Arbeiten beschossen.. – Wetter schön,
teilweise bewölkt. |
02.08.1915 |
08.00
h vm
08.30
h vm
10.00
h vm
12.00
h m
02.00
h nm
04.00
h nm
08.00
h nm |
Nacht verlief ruhig. Coston schwach
beschossen. Dortselbst bei einem Patrouillengefecht zwei Mann
Verlust.
Eine Gebirgsbatterie aus Richtung Campolongo (beschießt) das Werk
Lusern. –Der Herr Brigadier besichtigt in Begleitung von
Oberstleutnant Schneller und Hauptmann Cimboca das Werk Cima di
Vezzena; dortselbst Orientierung.
Feindlicher Flieger erscheint; kehrt, von Artillerie beschossen,
sofort in Richtung Asiago zurück.
Verle verjagt einen feindlichen Beobachter auf Levespitze.
Seit 07.45 h vm beschießen je ein Mörser der Batterie 19
und 9 das Werk Verena mit gutem Erfolg. Im ganzen wurden 59 Schuß
abgegeben.
Oberstleutnant Schneller im Werk Lusern und auf Cost’alta.
Im Campoluzzotale wurden vormittags von Milegna stärkere
Patrouillenbewegungen beobachtet.. – Wetter bewölkt und dunstig.
Werk Lusern aus Richtung Mandrielle mit Schrapnell beschossen.
Nebel und dunstiges Wetter. Verhindert jede Gefechtstätigkeit. |
03.08.1915 |
08.00
h vm
09.00
h vm
12.00
h m
02.00
h nm
06.00
h nm
10.00
h nm |
In der Nacht überaus heftiges Gewitter
mit Hagel und Wolkenbruch.
Oberstleutnant Schneller um 07.00 h vm abgereist.
Monte Coston mit kleinem Kaliber beschossen
Arbeiten des Gegners auf Levespitze und Marcai von Artillerie
wirksam beschossen.
Im Assatal, von Costa di Mesole und Col Santo vormittags Sprengungen
gehört. – Nebliges, regnerisches Wetter.
Um den Monte Coston von feindlicher Beschießung zu entlasten,
beschießt südlicher (?) Mörser der Batterie 19 die feindliche
Batterie bei Campomolon; dieselbe schweigt sofort.
Daraufhin beschießt eine feindliche 28 cm-Batterie den Sattel von
Sebastiano mit 16 Bomben ohne Erfolg.
Eigene Artillerie beschießt nachmittags Arbeiten auf Costesin. Bei
Brusolada werden feindliche Sprengungen avisiert. – In den
reichsitalienischen Ortschaften Lastebasse, Posta und Monte Piano,
welche im eigenen Besitz sind, wurden die gehißten österreichischen
Fahnen nunmehr durch Minen gesichert.
Gschwent leuchtet mit 90er-Scheinwerfer gegen Passo della
Vena-Campomolon. |
04.08.1915 |
06.
00 h vm
09.30
h vm
11.00
h vm
05.00
h nm |
Während der Nacht starke
Scheinwerfertätigkeit und zeitweise Lichtsignale im Raum
Toraro-Monte Maggio-Col Santo. Sonst Ruhe.
Wetter schön und klar.
Feindliches Flugzeug erscheint aus Richtung Valsugana, kreist über
Vezzena-Stellungen, wird von Artillerie beschossen und verschwindet
in Richtung Tonezza um 09.45 h vm.
Coston vormittag beschossen ohne Erfolg. Werk Serrada beschießt
starke Maschinengewehrabteilung bei Borcola mit Erfolg, ebenso
Feldkanonenbatterie 5/22 einen Stützpunkt bei Malga Postesina.
Mörser ½ Batterie 19 beschießt den Werkbau Campomolon und die
Batterie zunächst demselben mit Erfolg.
Werk Serrada bekämpft vormittags eine Maschinengewehrabteilung beim
Borcolapaß; ebenso ein feindlicher Stützpunkt bei Postesina von
eigener Artillerie beschossen. Wetter schön.
Keine besonderen Vorfallenheiten am Nachmittag. |
05.08.1915 |
07.00
h vm
10.
00 h vm
12.00
h m |
Während der Nacht im Vorfeld von Monte
Coston Patrouillengefechte.
Erscheint eigener Flieger; fliegt nach Trient zurück, ohne
Feuerleitung für Artillerie durchgeführt zu haben. Die schwere
Haubitzenbatterie 3/3. und die Mörser ½ Batterie 19 schoß daher ohne
Erfolg. – Vormittags wurde der Monte Coston von Maschinengewehren
und mittlerer Artillerie aus Richtung Valbona beschossen: Ein Toter,
ein Verwundeter.
Eine 15 cm-Batterie von Campomolon streut gegen Chiesa.
Die 2. Maschinengewehrabteilung der Oberösterreichischen Schützen
früh abgegangen, die Maschinengewehrabteilung vom Tiroler
Jägerregiment in Wirti eingetroffen.
Wetter schön.
Mörser ½ Batterie 9 beschießt Werk Campolongo bis 04.00 h
nm mit gutem Erfolg, wird hiebei mit 28ern aus der
Richtung Toraro beschossen, ohne Wirkung. – Auf Campolongo wurde
folgendes beobachtet: Durch acht Treffer am Verdeck scheinen
Durchschläge erzielt zu sein, weil es aus allen vier Kuppeln heraus
rauchte.
Vormittags wurde eine ca. 100 Mann starke Abteilung bei Malga Bisele
durch Artilleriefeuer zersprengt. Nachmittags beschoß feindliche
mittlere Artillerie die Infanterielinie bei Werk Serrada, Monte
Coston, Werk Gschwent, Verle und die beiden Mörser aus der Richtung
Cima Valbona und Porta di Manazzo ohne Wirkung. – Werk Lusern
beschoß mit sehr gutem Erfolg einen Unterstand auf Costesin. |
06.08.1915 |
08.00
h vm
09.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
Nacht ruhig verlaufen; Lage
unverändert.
Eigen Feldwache bei Malga Vucer hatte früh Gefecht mit feindlicher
Offizierspatrouille in der Stärke von zwei Offizieren und 16 Mann
der 3./153. Italienischen Infanteriekompanie. – Von dieser
Patrouille wurden fünf Mann unverwundet und zwei Mann verwundet
gefangen genommen; zwei Tote, der Rest der Patrouille mit zwei
Offizieren entkam. Laut Aussagen der Gefangenen gehört das
Infanterieregiment 153 und 154 zur Brigade Novara, welche mit der
Brigade Milano (159. und 160. Infanterieregiment) die 35. Division
bildet. Dieselbe gelangte anfangs Juli von Brescia ins Asticotal.
71. und 72. Regiment wurden von der Brigade Novara Ende Juli
abgelöst.
Werk Serrada und Pioverna Alta unter starkem Schrapnellfeuer,
ebenfalls Monte Coston.
Am Nachmittag nichts besonderes.
Lage unverändert; Wetter klar. – Laut Befehl des Rayonskommandos
dürfen die Turmhaubitzen der Werke nur ausnahmsweise feuern, da
wenig Munition; um so intensivere Tätigkeit der Feldartillerie
nötig. |
07.08.1915 |
10.00
h vm
12.00
h m
06.00
h nm |
In der Nacht Patrouillengefechte bei
Coston und im Campoluzzotal, ebenso bei Costa d‘Agra und Marcai.
Plaut, Pioverna alta und Coston seit 07.00 h vm mit 15 cm
beschossen; entstandene Schäden auf Plaut werden hergerichtet, keine
Verluste.
Werke Sommo und Serrada stehen unter 15 cm-Schrapnellfeuer, ebenso
Gschwent.
Auf Werk Lusern aus Richtung Verena mit 15 cm beschossen. –
Feindliche Arbeiterabteilung auf Marcai durch Verle vertrieben. –
Laut Patrouillenmeldung wurde feindliche Besatzung bei Costa d’Agra
und im Campoluzzotal fest(gestellt).
Beschießung der oben erwähnten Objekte dauert an, ohne Erfolg.
Lage unverändert. Maschinengewehrabteilung 1 der
Oberösterreichischen Schützen nach Vigolo Vattaro abgegangen.
Wetter schön. |
08.08.1915 |
07.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
06.00
h nm
08.00
h abends |
Die ganze Nacht hindurch wurde Coston und Werk Serrada beschossen;
Coston von 28ern, 15ern und 7,5 cm-Kaliber.
Werk Lusern störte gestern abends Ausbesserungsarbeiten auf
Campolongo; wurde hiebei von 15 cm-Kaliber aus Campo Rosato
beschossen.
Eigener Flieger aufgestiegen, gab jedoch für die Mörser Ziele unter
6.000 m an; daher konnte nicht geschossen werden. Gleichzeitig
erschien feindlicher Flieger über Panarotta; kehrte, von eigener
Artillerie beschossen, nach Asiago zurück.
Beschießung des Coston aus drei Kalibern dauert an ohne bisherigen
Schaden.
Werk Serrada und Umgebung sowie Lusern und Verle werden ebenfalls
ohne Wirkung beschossen.
Herr Brigadier besichtigt die Stellungen bei Masetti.
Beschießung der oben angeführten Objekte durch die feindliche
Artillerie dauert an; ohne Wirkung.
Befehl des Rayonskommandos, den Mörser der Batterie bei Malga Zocchi
aus dem Gefecht zu ziehen und nach Calliano abzuschieben.
Durer und Malga Vucer werden aus mittlerer Artillerie abgestreut. |
09.08.1915 |
06.00
h vm
09.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
06.00
h nm |
In der Nacht nichts besonderes. Wetter
schön.
Eigener Flieger leitet die Beschießung einer schweren feindlichen
Batterie bei Toraro; sehr guter Erfolg.
Werk Serrada und Umgebung, ferner Milegna, Flieger erscheint über
Campoluzzotal, durch Feuer vertrieben.
Arbeiten des Gegners auf Marcai, Levespitze, Costesin und
Costarücken von eigner Artillerie wirksam beschossen.
Verle wird mit 21 cm-Kaliber aus Richtung Porta di Manazzo scharf
beschossen. – Vormittags wurde Cima Norre von Casa Ratti aus ohne
Erfolg beschossen.
Aus der Richtung Mandrielle wird Lusern beschossen. Dieses Werk
bekämpft einen Autotransport südlich Verena. Auf Costa di Mesole
neuerdings Sprengschüsse hörbar. – Nachmittag besichtigte der Herr
Brigadier die Sommostellung bei Caldonazzo
Wetter schön, teilweise bewölkt.
Während der Nacht marschiert Mörser ½ Batterie 19 von Monte Rover
nach Folgaria. |
10.08.1915 |
10.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
06.00
h nm |
Während der Nacht schlich feindliche
Offizierspatrouille bei Cima di Vezzena bis an das Drahthindernis
heran und näherte sich der Stellung der dortigen Gebirgskanone.
Wurde durch Feuer vertrieben.
Der Gegner entwickelt lebhafte
Artillerietätigkeit mit mittlerem und kleinerem Kaliber. Beschossen
werden Stützpunkt Milegna (Schützengräben nicht beschädigt), weiters
Monte Coston, Stützpunkt Pioverna alta, Durer, Werk Gschwent und
Lusern, die Gegend der Malga Milegrobe und einen Stützpunkt auf
Cost’alta mit unregelmäßigem Feuer und ohne Wirkung.
Feindliche Arbeiterabteilung bei Malga Postesina von Artilleriefeuer
vertrieben. Wetter schön und heiß, teilweise bewölkt.
M
Werk Lusern wurde nunmehr auch die letzte Turmhaubitze wieder
kampffähig.
Milegna, Werk Serrada, Monte Coston ohne Wirkung beschossen.
Stärkere feindliche Bersaglieri-Abteilung in der befestigten
Stellung bei Monte Gusella beobachtet. Ein Geschütz der
Gebirgskanonenbatterie 3/9. vor zwei Tagen 600 m südlich Cima di
Vezzena in Stellung gebracht.
Ein Mörser der Batterie 19 in Calliano in Einwaggonierung begriffen.
Wetter heiß und trüb. |
11.08.1915 |
10.00
h vm
12.00
h m
05.00
h nm
07.00
h nm |
Coston und Serrada mit 15 cm
beschossen. Während der Nacht bei Artilleriebeobachtungsstation
Milegna und Verle sowie im Vorfeld von Coston Patrouillengeplänkel.
Monte Coston sehr heftig beschossen; ein Volltreffer im
Beobachtungsstand: Drei Tote, zwei Verwundete. – Schwere
Haubitzenbatterie 3/3. eröffnet das Feuer auf die feindliche
Batterie, worauf die Beschießung des Coston etwas nachläßt.. –
Gestern 08.20 h nm überraschte eine Patrouille des Werkes
Sommo im Campoluzzotal eine feindliche Infanterieabteilung, ca. 50
Mann, und vertrieb sie unter Verlusten; hierauf feuerte die
Infanterie in der ganzen befestigten Linie von Monte Maggio-Costa
d’Agra heftig und ohne Ziel. Hiebei wurde konstatiert, daß die
feindliche Linie auf je 100 Schritte von ca. 40 Mann besetzt ist.
Oberleutnant von Vogl führte in der Nacht mit einer halben
Landesschützenkompanie eine Rekognoszierung durch; hiebei wurde er
und ein Landesschütze leicht verwundet.
Bei Bosco scuro wird eine ca. 120 Mann starke feindliche Abteilung
beobachtet.
Feindliche Artillerie beschießt mit 15 cm- und 7,5 cm-Geschützen
sehr schwach das Werk Sebastiano, Monte Coston, Stützpunkt bei Malga
Pioverna alta und einen Stützpunkt auf Cost’alta; sonst nachmittags
Ruhe.
Warmes, zum Teil nebliges Wetter. |
12.08.1915 |
10.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
06.00
h nm |
Während der Nacht wurden Coston und
Werk Serrada mit 15 cm-Kalibern unter mäßigen Feuer gehalten. Auf
Coston erhielt Beobachtungsstand neuerdings einen Volltreffer;
verletzt wurde niemand.
Feindliche mittlere Artillerie beschießt schwach und ohne Wirkung
Werk Sebastiano, Coston und Cost’alta.
Eigene Arbeitsmannschaft, welche an der Telegrafenleitung bei Verle
arbeitet, wird von Marcai aus mit Infanteriefeuer beschossen.
Gebirgsbatterie 3/9., bei Oberwiesen in Stellung, beschoß vormittags
mit gutem Erfolg ein vermutetes feindliches Lager im Val Lozza.
Arbeiten bei San Pietro. Vormittag starkes Gewitter.
Ein Mann auf Coston durch Gewehrfeuer vom Coston d’Arsiero und von
Costa d’Agra getötet, einer verwundet.
Eine feindliche Batterie bei Brusolada beschoß Cost’alta, stellte
Feuer ein, als von Feldhaubitzenbatterie Seyfried beschossen wurde.
Gebirgshaubitzenbatterie 3/9.meldete, daß nachmittags infolge der
Beschießung durch die Batterie San Pietro geräumt wurde. Später
wurden .......transporte von San Pietro nach Pedescala beobachtet.
Feldkanonenbatterie 7/22. in den Abschnitt Folgaria und
Feldkanonenbatterie 5/2. in den Abschnitt Vezzena verlegt.
Major Seibt übernimmt Gruppenkommando Folgaria von Hauptmann Irlweck
Werk Serrada beobachtet bei Verena einen Autotransport.
Wetter trüb. |
13.08.1915 |
10.00
h vm
12.00
h m
06.00
h nm |
Gestern gegen 09.15 h abends ging eine feindliche
Kompanie gegen Stützpunkt Milegna vor; wurde durch Artilleriefeuer
des Werkes Serrada vertrieben. – Während der Nacht
Patrouillengefechte im Campoluzzotal.
Feind beschießt Stützpunkte auf Durer und Pioverna alta erfolglos
mit mittleren Kalibern. – Mörser ½ Batterie 9 beschießt seit 08.00
h vormittags Werk Campolongo, erzielte einige Treffer.
Infolge dichtem Nebel und Regen geringe Artillerietätigkeit.
Monte Coston nachmittags aus Richtung Campomolon aus 15 cm-Batterie
ohne Wirkung beschossen. Eigene schwere Haubitzenbatterie 3./3.
zwang die feindliche Batterie zur Einstellung des Feuers. – Die
Arbeiten des Gegners auf Marcai und Costesin von eigener Artillerie
wirksam beschossen. – Zwei Geschütze der schweren Haubitzenbatterie
3/3. sind infolge größerer Materialschäden unbrauchbar geworden;
mußten aus dem Gefecht gezogen und zur Reparatur eingesendet werden.
–Wetter schön, teilweise bewölkt. |
14.08.1915 |
09.00
h vm
09.15
h vm
12.00
h
06.00
h nm |
In der Nach Coston, Werk Serrada und
Umgebung mit 15 cm beschossen. Am Marcai- und Costesinrücken
Arbeiten und Sprengungen hörbar.
Scheinwerfer des Werkes Gschwent durch Batterie Melignone erfolglos
beschossen. Eine feindliche Patrouille (?), welche sich dem Werk
näherte, wurde verjagt. Von Coston d'Arsiero und Costa d’Agra
Gewehrfeuer hörbar, Ursache unbekannt. Wetter klar.
Eigener Flieger rückt, nachdem er mehr als zwei Stunden über
Campomolon-Toraro gekreist und das eigene Artilleriefeuer in diesem
Raum geleitet hat, nach Trient ein. Er wurde während der ganzen Zeit
heftig beschossen.
Feindlicher Doppeldecker erscheint über Cima di Vezzena, kehrt
beschossen sofort in Richtung Asiago zurück. Zur gleichen Zeit
kreiste ein feindlicher Doppeldecker über Folgaria-Plateau, kehrte,
unter Maschinengewehrfeuer genommen, zurück.
Vormittags wurde Arbeiterabteilungen bei Postesina und Passo della
Vena von eigner Artillerie mit Erfolg beschossen.
Im Laufe des Nachmittags wurden Pioverna alta und Monte Coston ohne
Wirkung mit 15 cm beschossen. Auf Paß Borcola Arbeiten und
Sprengungen konstatiert.
Sonst nichts besonderes. Wetter bewölkt. – Während der Nacht Coston
und Umgebung von Werk Serrada schwach beschossen. |
15.08.1915 |
05.45
h vm
09.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm
10.00
h abends |
Feind beginnt mit schwerem (28er) Kaliber die Werke
Serrada, Sebastiano, Lusern, Verle und Cima sowie Monte Coston aus
der Richtung Campomolon-Toraro, Verena, Porta di Manazzo, Termine
(zu beschießen). – Werk Verena feuert aus einem Geschütz (4.) einige
Schüsse in Richtung Drahtseilbahn.-
Gegen Serrada feuert auch eine schwere Batterie aus Richtung
Borcolapaß.
Oberst von Dierkes des 6. Landwehrinfanterieregiments, vom
Landesverteidigungskommando zugewiesen, trifft ein und wird als
Kommandant der Gruppe Lavarone eingeteilt.
Mörser9 und 19 beschießen Batterie bei Campomolon und Werk Verena;
Erfolg nicht zu beobachten.
Zwei feindliche Flieger erscheinen über Folgaria-Plateau.
Werk Lusern bisher 115 Treffer.Vorpanzer beim 4. Geschütz getroffen;
hat handbreiten Sprung. Bei den übrigen Werken bisher nur geringere
Schäden.
Beschießung der Werke, Sommo und Gschwent ausgenommen, dauert
unvermindert an. – Werk Lusern beschoß die schwere Batterie bei
Verena und Monte Angaro; erreichte zeitweilige Einstellung der
Beschießung. – Auf Borcolapaß lebhafte Arbeitstätigkeit. Milegna,
Plaut und Monte Coston unregelmäßig ohne besondere Wirkung mit
mittleren und schweren Kalibern beschossen
Bisher angerichtete Schäden in den Werken sind:
Lusern: Erhielt 187 Schuß, davon 100 Schuß auf das Verdeck,
20% Blindgeher. Neue, zum Teil erstklassige Stahlbomben. Verdeck
aufgewühlt ohne ernstere Schäden. Bei 4. Turmhaubitze durch Schuß
auf den Vorpanzer derselbe gesprungen, die innen neu ausbetonierte
Ringgallerie abgesprungen; fixe Beobachtungskuppel Volltreffer ohne
Schaden. Drahthindernisse zerschossen; ein Telefonkabel
abgeschossen. Linker drehbarer Beobachtungsstand nicht mehr drehbar.
Verle: Erhielt 130 Schuß (50% Blindgeher). 65 Treffer am
Verdeck, 50 in Hindernis. 3. Geschütz Vorpanzer durchschlagen;
Geschoß innerhalb Turm explodiert; bei drehbaren Beobachtungsstand
Treffer zwischen Vorpanzer und der Kuppel, letztere verklemmt,
nicht drehbar, Binokel und Plantisch im Beobachtungsstand
vernichtet. Am Verdeck schwere und tiefe Treffer; vormittags
Betonblock (?) 3 m3 großer Block abgeschlagen. –
Cima: Erhält 105 Schuß, davon 28 am Verdeck.
–Betonbrustwehr auf 2 m Länge abgeschlagen; Verdeckaufgang in Front
und linker Seite bloßgelegt. Vor linkem Maschinengewehrstand durch
fünf Volltreffer zwei Trichter von 1 m Tiefe. –
In Lusern und Verle Betonierungsarbeiten unter Zuziehung der
Pionierkompanie. Auf Cima Schäden durch Sandsäcke verschlichtet.-
Stimmung in den Werken ausgezeichnet. Mannschaft voll guten Mutes.
In Werk Sebastiano sind am Verdeck 21 Volltreffer, Serrada
erhielt im ganzen 196 Schuß. Beide Werke haben größere
Beschädigungen im Beton, Reparaturen wegen Intensität der
Beschießung noch nicht in Angriff genommen.
Plaut, Maronia und Coston mit mittlerem Kaliber erfolglos
beschossen. |
16.08.1915 |
10.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
06.00
h nm
10.00
h nm |
In der Nacht wurde Beschießung der
Werke, Gschwent und Sommo ausgenommen, fortgesetzt. In Verle
drehbarer Beobachtungsstand neuerdings schwer beschädigt. In den
übrigen Werken keine neuen, bedeutenderen Schäden.
Ausbesserungsarbeiten nach Tunlichkeit durchgeführt. Auf der ganzen
Front vorgegangene Patrouillen konnten hinsichtlich der Lage beim
Gegner keine Veränderungen feststellen.
Wegen unsichtigem Wetter ist die Beschießung etwas schwächer
geworden. Früh erhielt Verle zwei schwere Treffer; hiedurch wurde
Grabenflankierungsanlage stark beschädigt und in der Nähe der 4.
Turmhaubitze infolge Durchschlag der Batteriegang verschüttet. Drei
Schwerverwundete. Lusern ohne besondere neue Schäden; weiter unter
28er-Feuer. Die Straßensperre südlich Verle, dann die
Stützpunkte Basson, 39, 41, 42 wurden mit 28er-, 21er-
und 15 cm-Kaliber beschossen. – Mörser ½ Batterie 9 beschießt
schwere Batterie bei Verena.
Wetter unsichtig, daher Beschießung etwas schwächer. Unter dem
Schutz des Nebels versuchten feindliche schwächere Abteilungen im
Vorfeld von Basson an das Hindernis heranzukommen. Wurden durch
Infanterie- und Artilleriefeuer vertrieben
Gschwent und Sommo ausgenommen, dauert die Beschießung der Werke und
Stützpunkte an. Sebastiano besonders heftig beschossen. Werk Serrada
erhielt um 02.00 h nm den 1.000 schweren Schuß seit
Kriegsbeginn. Feuer nimmt an Wirkung und Heftigkeit zu. Wegen
rascher Schußfolge können keine Ausbesserungsarbeiten vorgenommen
werden.
Cima am Verdeckaufgang schwer beschädigt, in Sebastiano viele
Treffer am Verdeck und Kuppeln; Größe der Beschädigungen in diesem
Werke sowie in Lusern noch nicht feststellbar. In Verle Vorpanzer
beim 3. Geschütz neuerlich durchschlagen (ein Mann tot, zwei
verwundet). – Monte Coston, die Straßensperre bei Verle, Basson und
Stützpunkte auf Cost’alta ohne besondere Wirkung beschossen. –
Milegna unter sehr heftigem Feuer während des ganzen Tages, Decke
der Kaverne durchschlagen. – 30 Mann starke Infanterie-Abteilung,
welche bis zum Hindernis von Lusern herankam, wurde durch
Infanteriefeuer vertrieben. – Eigene Artillerie vertrieb stärkere
feindliche Beobachtungsgruppen auf Borcolapaß, Malingo und
Levespitze.
Von der Hauptreserve wurden eine Kompanie und eine
Maschinengewehrabteilung auf Magré und zwei Kompanien nach
Slaghenauffi verlegt. – Das dem 180. Brigadekommando unterstellte
oberösterreichische freiwillige Schützenregiment (zwei Bataillone,
ca. 1.200 Mann stark, Kommandant Oberstleutnant Wurianek) wird noch
in Vigolo Vattaro belassen.. – In allen Unterabschnitten wird eine
intensive Patrouillierung bis an den Feind angeordnet. |
17.08.1915 |
06.00
h vm
10.00
h vm
12.00
h m
02.00
h nm
04.00
h nm
06.00
h nm
09.30
h nm |
Während der Nacht Patrouillengefechte
an der ganzen Front. – Der Feind setzte nachts die Beschießung der
Werke und Stützpunkte Pioverna alta, Coston, Basson und Cost’alta
ohne neue bedeutende Schäden fort.
Stützpunkt Milegna und südlichster Stützpunkt auf Cost’alta mit
schweren und mittleren Kalibern lebhaft beschossen. Lusern beschießt
feindliche Infanterie bei Basson.
Lusern beschießt mit Haubitzen Infanterie bei Malga Bisele und mit
Traditorenkanonen eine kleinkalibrige Batterie auf Marcai.
Beschießung dauert an; außer den Werken wurden auch die Stützpunkte
Pioverna alta, Coston, Basson und Cost’alta ohne besondere Wirkung
beschossen. Besonders heftig wird aus allen Kalibern Milegna
beschossen; dort sind zwei Unterstände zerstört und die Gräben zum
Teil verschüttet.. Die Lage auf diesem Stützpunkt sehr schwierig, da
der Kaverneneingang vom Col Santo aus unter Feuer ist. – Mörser 19
bekämpft vormittags die schweren Batterien bei Campomolon, worauf
die Beschießung von Milegna etwas nachläßt.
Schwere Haubitzenbatterie 3/3. bekämpft mit Erfolg die schwere
Batterie bei Campomolon; im Ziel wurde eine große Explosionswolke
beobachtet.
Verle vertrieb eine feindliche Schwarmlinie ca. 300 Schritte östlich
Basson.
Beschießung der Werke und Stützpunkte dauert an. Im Werk Sebastiano
wurde der Vorpanzer des drehbaren Beobachtungsstandes durchschlagen;
keine Verluste, Beobachtungsstand nicht mehr drehbar. An den übrigen
Werken keine neuen bedeutenderen Schäden. Cima steht unter Feuer
zweier schwerer Batterien. – In Milegna durch heftigste Beschießung
die Unterstände teilweise zerstört. Eine kleinkalibrige Batterie aus
Richtung Pasubio schoß nachmittag gegen einen Stützpunkt hinter Werk
Sommo. – Werk Lusern bekämpft eine mittlere Batterie bei Osteria
Termine.
Oberösterreichisches Schützenregiment trifft im Abschnitt ein. Ein
Bataillon wird dem Abschnitt Folgaria unterstellt, ein Bataillon
bleibt in Wirti als Hauptreserve. |
18.08.1915 |
04.00
h vm
06.00
h vm
08.00
h vm
12.00
h m
06.00
h nm
07.00
h nm |
Milegna wird nach heftigster
Artillerievorbereitung von ca. zwei Bataillonen angegriffen. Der
Angriff wird abgewiesen, und zwar hauptsächlich durch konzentrisches
Feuer der Werke Sommo und Serrada sowie der
Gebirgshaubitzenbatterie. Gegner erlitt starke Verluste, eigene
Verluste auf Milegna: Ein Toter, zwei Schwer- und drei
Leichtverwundete.
Werke, Gschwent ausgenommen, mit schwerem Kaliber stark beschossen.
Sommo und Gschwent wurden aus mittleren Kalibern (beschossen). An
den Werken keine neuen Schäden.
In Cima wird durch einen schweren Schartentreffer ein
Maschinengewehrstand außer Gefecht gesetzt. Es erhielt dieses Werk
neuerlich einen schweren Treffer, der den südlichen Teil des Werkes
zerstört. Verlust: Drei Tote und Verwundete. Telefonzentrale
zerstört. Zwei Maschinengewehre mit Wallgestellen unterhalb des
Werkes zur Bestreichung des Hindernisses aufgestellt.
Werkskommandant mit 25 Mann verbleibt im Werk. – Im Lager bei Wirti
wohnt Herr Brigadier der Feldmesse anläßlich von Allerhöchsten
Geburtsfestes bei.
Gefecht um Stützpunkt Milegna dauert weiter an. Laut
Patrouillenmeldung war die vorgegangene feindliche Infanterie drei
bis vier Bataillone stark. Durch konzentriertes Artilleriefeuer
wurde die rückwärtige Staffel der feindlichen Angriffsgruppen unter
starken Verlusten zurückgetrieben. Die vordersten Linien setzten
sich unmittelbar vor dem Stützpunkt fest und versuchten (um) 10.30
h vm erneuten Angriff, der im Infanteriefeuer der Besatzung
zusammenbrach. Stützpunkt Milegna steht im konzentrierten Feuer von
vier bis sechs feindlichen Batterien jeden Kalibers. – Vormittags
sammelten sich ca. zwei feindliche Kompanien in kleinen Gruppen,
über den Borcolapaß kommend, westlich Zoreri im Terragnolotal.
Eigene Artillerie beschießt feindliche Artillerie und Infanterie bei
Monte Maggio und vor Milegna. – Vormittag beschoß eigener Mörser 9
mit Fliegerbeobachtung schwere Batterie bei Verena; erzielte mehrere
Treffer. – Bisherige Verluste: Ein Toter, 18 Verwundete.
Beschießung der Werke dauert mit gleicher Heftigkeit an. Serrada
stark im Beton beschädigt, Sommo Telefonkabel zerschossen,
Sebastiano zwei Turmhaubitzen außer Gefecht, weil Ringgallerie
durchschlagen. Lusern rechter Scheinwerferhangar zerstört; zwei
Landesschützen tot, zwei verwundet.- Verle Maschinengewehrstand in
linker Flanke und fixer Beobachtungsstand schwer gefährdet. Bei
letzteren beiden Werken hat Sturmfreiheit stark gelitten. Cima keine
neuen, größeren Schäden. – Milgena weiter mit größter Heftigkeit aus
allen Kalibern unter Feuer; erhält in je vier bis fünf Sekunden
einen Schuß. Um 02.00 h nm wurde neuerlicher Angriff
starker feindlicher Infanterie auf Milegna abgewiesen.. – Eigene
Artillerie bekämpft die feindlichen schweren Batterien und
feindliche Infanterie mit Erfolg. Werk Lusern und Mörser 9 brachten
schwere Batterie bei Verena zeitweise zum Schweigen. Laut Meldung
wird Cima von einer großkalibrigen Kanonenbatterie beschossen.
Cima erhält Durchschlag durch die Frontwand. Hiedurch 1. und 2.
Stock unbewohnbar.
Wetter klar und windstill. |
19.08.1915 |
12.00
h m
04.00
h nm
06.00
h nm |
Während der Nacht wurde die
Beschießung der Werke und Stützpunkte unvermindert stark
fortgesetzt; keine neuen, sehr großen Schäden. Reparaturarbeiten
durch die Beschießung erschwert. – Milegna die ganze Nacht hindurch
von feindlicher Artillerie beschossen. Der Stützpunkt noch in
eigenem Besitz.
Gestern unterstellte Feldkanonenbatterie 5/40. östlich Serrada und
bei Malga Ortesina in Stellung gebracht.
Auf Milegna befindet sich nur noch eine eigene Patrouille. Besatzung
gestern abends auf Maronia zurückgegangen.
Coston mit allen Kalibern stark beschossen bis gegen Abend.
Cima erhält neuerlich Frontdurchschlag, welcher durch das Werk geht
und die Rückwand in 3 m Ausdehnung durchbricht; rechter
Maschinengewehr(stand) ist völlig bloßgelegt und neigt (sich) nach
vorn.
Werke haben neuerlich schwere Betonschäden. Eigene Artillerie
bekämpft die schwere Batterie bei Verena und Termine; erzielt
mehrere Treffer. – Wetter bewölkt.
Von der Hauptreserve wird alles bis auf ein Bataillon
niederösterreichischer Schützen in Wirti in den Abschnitt Vezzena
verlegt. |
20.08.1915 |
05.30
h vm
10.30
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
06.00
h nm |
Die Beschießung der Werke dauert auch
während der Nacht unvermindert an. Besonders heftig wurde(n) Monte
Coston und Milegna beschossen. Auf Coston wurden durch die
Beschießung die Unterstände zerstört und erlitt die Besatzung 15
Mann Verluste. Werk Gschwent leuchtete ins Vorfeld von Coston.
Scheinwerfer wurde von Melignone-Batterie heftig beschossen; ohne
Erfolg.
Starke feindlich Infanterie geht zum
Angriff gegen Coston vor, wird von Werken Sebastiano, Sommo,
Gschwent, Batterie 2/14., schwere Haubitzenbatterie 3/3. und
Feldkanonenbatterie 7/22. unter Feuer genommen. Der Angriff bricht
in diesem Feuer und im Feuer der Besatzung zusammen. Gegner geht
unter Zurücklassung von ca. hundert Toten fluchtartig zurück.
Coston wird neuerdings von mehreren
Seiten angegriffen. Gegner wieder abgewiesen. ½ oberösterreichisches
Schützenbataillon beteiligt sich an diesem Gefecht und hat jetzt die
Durerstellung besetzt. Verluste wie oben angegeben.
Verle erhält neuerlich Durchschlag bei
der 2. Turmhaubitze; außerdem wurde in der Nacht die Wasserleitung
zerstört und erhielt die Poterne einen Sprung. Übrige Werke keine
neuen Schäden.
Milegna von ca. ½ feindlichen Kompanie
besetzt; wird unter Streufeuer gehalten.
Maronia wird aus Richtung Col Santo
beschossen.
Stützpunkte auf Cost‘alta, Durer und
Maronia werden weiterhin beschossen.
Werk Cima zum größten Teil geräumt; es
befinden sich nur noch einige Leute im Werk. Besatzung und
Maschingewehrarmierung ist auswärts des Werkes zur Bestreichung des
Werksvorfeldes plaziert. In Verle ist der gedeckte Zugangsgraben
verschüttet. 2. Geschütz für Nahkampf Richtung Levespitze-Cima di
Vezzena verwendbar. Lusern Riß durch beide Stockwerke. Sebastiano
einige Beschädigung auf Kehlkasemattenkorps; Geschütze jedoch
intakt. In Sommo Kabel und Wasserleitung durchschossen,
Beobachtungsstand nicht drehbar.
Auf Coston Ruhe. Auf Marcai lebhafte
Patrouillenbewegung. – Eigene Verluste: 7 Tote, 5 Verwundete. – Laut
Aussagen von Gefangenen griffen den Coston das 1. und das 2.
Bataillon des Infanterieregiments Nr. 154 und das
Bersaglieribataillon Nr. 17 an. Im ganzen 18 Gefangene vom
Infanterieregiment Nr. 154. |
21.08.1915 |
10.00
h vm
12.00
h m
06.00
h nm
08.00
h nm |
In der Nacht war die Beschießung der
Werke etwas schwächer; die Ausbesserungsarbeiten sind mit aller
Kraft im Gange. Cima erhielt nur Schrapnellfeuer. Auch die
Stützpunkte wurden schwächer beschossen. Auf Coston vollkommene
Ruhe. Nebliges Wetter.
Die Werke, ausgenommen Gschwent, sind weiter unter schwerem
Artilleriefeuer; gegen Sebastiano und Serrada scheint das Feuer
etwas schwächer. Verle erhielt um 07.00 h vm den 1.000.
Schuß seit 15.08. Auffallend ist das Schießen der feindlichen
Artillerie mit Aufschlagschrapnells gegen die Stützpunkte im
Vezzena-Abschnitt.
Cima erhält Volltreffer, wodurch der rechte Maschinengewehrstand ca.
50 m weit vom Werk weggeschleudert wird. Gegner versucht, den Nebel
zur Festsetzung auf Milegna auszunützen.
Nachmittags war die Beschießung der Werke aus schweren Kalibern
etwas schwächer. In Verle wurde eine Minimalschartenkanone der
Traditorenbatterie durch Schartentreffer kampfunfähig. Übrige Werke
keine neuen erheblichen Schäden. – In Sebastiano alle Geschütze
wieder kampffähig. Im Abschnitt Vezzena hält der Gegner unsere
Stützpunkte unter Artilleriefeuer. Maronia aus
Richtung Col Santo und Costa di Mesole beschossen. Auf Costa
d’Agra anscheinend feindlicher Befestigungsbau. – Wetter trüb und
kühl.
7/22. Kanonenzug wird in die Stellung südlich Capella zur Ablösung
des Kanonenzuges 5/2. (verlegt); letzterer in Abschnitt Vezzena
zurück. |
22.08.1915 |
10.00
h vm
12.00
h m
06.00
h nm |
Beschießung der Werke mit Ausnahme
Gschwent dauert auch nachts an. Cima und Verle nur mit 15 cm
beschossen. Desgleichen Stützpunkte Durer, Plaut und Maronia. Werk
Sebastiano stark beschädigt. Ausbesserungsarbeiten auf allen Werken
in vollem Gange. Auf Marcai Patrouillengefechte. – Eine Patrouille
vom Coston verjagte gestern abends eine feindliche halbe Kompanie
bei Osteria Fiorentini, die mit Pionier-Mannschaft Minen legte und
Schützengräben errichtete. Feind ließ 10 Tote am Platz, eigene
Verluste keine. – Werk Sebastiano erhält einen Volltreffer im
Luftschacht beim Munitionsmagazin, der jedoch keinen Schaden
anrichtet. 12 cm-Kanonen(batterie) streute nachts gegen Osteria
Termine.
Cima ein Treffer bei der Kehle. Ein Mann tot, drei verwundet. –
Stützpunkte auf Cost’alta, Maronia, Plaut, Coston mit 15 cm
beschossen. Auf Plaut vier Schwerverletzte.
Mörser ½ Batterien 9 und 19 bekämpften schwere Batterien bei Verena
und Campomolon; dieselben stellten Feuer zeitweilig ein.
Wetter schön, teilweise bewölkt, windig.
Beschießung der Werke weniger heftig. In Lusern einige Traversen der
Kontereskarpe und eines Munitionsmagazins durchgebogen, sonst keine
neuen großen Schäden. In Verle wurde der Panzer in der rechten
Flanke bloßgelegt. Die Stützpunkte im Intervall Cima-Verle, auf
Cost’alta, Monte Coston, Pioverna alta, Plaut und Maronia wurden von
mittlerer und schwerer Artillerie beschossen. Auf Plaut fünf
Verwundete. Artillerie der Werke und der Intervalle bekämpfte
tagsüber mehrere feindliche Batterien mittleren und schweren
Kalibers und brachte dieselben zeitweise zum Schweigen. |
23.08.1915 |
11.00
h vm
12.00
h m
06.00
h nm
09.00
h nm
|
In der Nacht war die Beschießung der
Werke etwas geringer. Gedeckter Weg nach Cima stand unter
Schrapnellfeuer. Stützpunkt Plaut mit 15 cm beschossen, Unterstände
und Beobachtungsstand eingeschossen.
Feindlicher Flieger erscheint über Abschnitt Vezzena; wird durch
Artilleriefeuer vertrieben. Die feindliche Artillerie beschießt
besonders lebhaft die Stützpunkte, welche starke Beschädigungen
erlitten. Auf Pioverna alta und Plaut vier Verwundete. – Monte Rover
wurde mit Schrapnell beschossen.
Artilleriefeuer wird etwas schwächer. Werke haben keine neuen
größeren Beschädigungen erhalten. Die eigene Werks- und
Intervallartillerie bekämpfte mit Erfolg schwere und mittlere
feindliche Batterien, welche Feuer zeitweise einstellten. Im
Abschnitt Vezzena führen den Geschützkampf zumeist neu aufgetauchte
feindliche Batterien verschiedenster Kaliber, während die bereits
bekannten Batterien oft schweigen. Eine großkalibrige Kanone (Küste)
30.5 wurde südlich Verena, eine zweite ca. 150 m südlich
davon (festgestellt). Diese Geschütze wurden von Mörser 9
erfolgreich beschossen.
Beschießung dauert unvermindert an. Verle erhielt nachmittags
Durchschlag im Bereitschaftsraum; fünf Schwerverwundete. Poterne zur
linken Flanke eingedrückt. An den übrigen Werken keine neuen
Beschädigungen von größerer Bedeutung. Pioverna alta und Plaut
heftig beschossen; auf Pioverna ein Verwundeter. Eigenes Lager bei
Monte Rover mit kleinkalibrigen Schrapnell beschossen. Kaserne
erhielt eine Treffer, ein Mann schwer verwundet.. Auf Pasubio wurden
größere Arbeiten, scheinbar Batteriebau, beobachtet. – Werk Lusern
bekämpfte feindliche Batterie bei Mandrielle, Feldkanonenbatterie
5/2. beschoß Beobachter auf Levespitze, Gebirgskanonenbatterie 3/9.
schoß Pedescala in Brand.
In Werk Lusern durch mehrere Volltreffer große Trichter im Beton,
Vorpanzer am fixen Beobachtungsstand bloßgelegt.
Landesschützen-Marschbataillon (zwei Kompanien) dem Gruppenkommando
Vezzena unterstellt. |
24.08.1915 |
08.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
06.00
h nm
09.00
h nm
09.45
h nm
12.00
h nachts |
Während der Nacht Beschießung der
Werke etwas schwächer. Es feuerten mittlere Batterien mit
Schrapnells zur Verhinderung von Arbeiten, Es wurden hauptsächlich
die Stützpunkte im Intervall Cima-Verle, dann Cost’alta und
besonders Basson unter starkem Granat- und Schrapnellfeuer mit
mittleren und kleinen Kalibern gehalten.
Eigener Flieger über Porta di Manazzo gesichtet. – 12
cm-Kanonenbatterie zerstörte auf Costa-Rücken ein feindliches
Geschütz.
Gebirgshaubitzenbatterie 2/14. Brachte eine feindliche
Gebirgsbatterie auf Maggio zum Schweigen und hält jetzt im Verein
mit Kanonenbatterie 7/22 Costa d’Agra und Milegna unter Feuer;
letztere Batterie bekämpfte auch während der Nacht Schanzarbeiten
des Gegners bei Osteria Fiorentini.
Laut Meldung des Obersten Ellison, Kommandant des Abschnitts Vezzena,
ist die Werksbesatzung Verle und die Besatzung der Stützpunkte
zwischen Cima und Verle (Sterzinger Standschützen) ziemlich
erschüttert. Es wird zur Ablösung der Mannschaft eine Kompanie
oberösterreichischer Schützen nach Abschnitt Vezzena verlegt und
beim Rayonskommando Ersatz-Artilleriemannschaft angesprochen. –
Wetter schön und heiß.
Werk Lusern erhält den 1.048ten schweren Treffer seit
15.08. Die Werke werden schwächer, die Stützpunkte im
Vezzena-Abschnitt, dann Pioverna alta und Plaut jedoch immer
heftiger beschossen. – Werk Sebastiano erhielt Kuppelvolltreffer auf
fixen Beobachtungsstand; Kuppel verbogen. Außerdem Vorpanzer bei der
4. Turmhaubitze durchschlagen; Geschütz außer Gefecht, Rohr und
Kuppel unbeschädigt, Verluste keine
Plaut von mehreren Batterien unter sehr heftigem Feuer. – die
Kaserne in Monte Rover sowie die Umgebung steht unter
Schrapnellfeuer aus kleinen Kalibern. – Wetter schön.
Das Feuer der feindlichen mittleren und kleinkalibrigen Artillerie
gegen die Stützpunkte im Abschnitt Vezzena steigert sich
fortwährend, und zwar besonders gegen die Stützpunkte im Intervall
Cima-Verle und gegen Basson. Hauptmann von Milius zum Kommandanten
von Verle bestimmt.
Gegen den Intervall Cima-Verle und gegen Verle selbst geht starke
feindliche Infanterie vor. Dieselbe wird sowohl von der eigenen
Intervall- und Werksartillerie als auch von den Maschinengewehren
und Infanterie unter wirkungsvollstes Feuer genommen. Das Vorgehen
der Infanterie geschieht nach einem zu größter Heftigkeit
gesteigerten Artilleriefeuer. – Nach 11.00 h nachts
beginnt die feindliche Infanterie unter bedeutenden Verlusten
zurückzugehen.
Der feindliche Infanterienangriff scheint zum Stehen gekommen zu
sein. – In Werk Lusern Leutnant von Sölder und Kadett Schwefel durch
Artilleriegeschosse getötet. |
25.08.1915 |
03.00
h vm
07.00
h vm
12.00
h m
01.30
h nm
06.00
h nm |
Die feindliche Artillerie beschießt seit zwei Stunden besonders den
Stützpunkt Basson mit größter Heftigkeit. – Gegen 04.00 h
vm dringt starke feindliche Infanterie unter Voraussendung von
Zerstörungsdetachements gegen Basson vor. Sie gerät sofort in
heftiges, konzentrisches Artilleriefeuer, und es bricht schließlich
der erste Sturm im Infanteriefeuer der Stützpunnktbesatzung
zusammen. Unter großen Verlusten werden noch zwei Stürme der
feindlichen Infanterie (115. Regiment) abgeschlagen.
Alle Verteidigungsstellungen, auch Basson, befinden sich unverändert
im eigenen Besitz.. – Auf der ganzen Front vor den Hindernissen
liegen eine sehr große Anzahl Toter und Verwundeter vom Feinde.
Näheres noch nicht feststellbar. Das beiderseitige heftige
Artilleriefeuer dauert an.
Werke werden weiter beschossen. – Verluste des Gegners im heutigen
Gefecht: Unverwundete Gefangene 1 Offizier, 250 Mann; verwundete
Gefangene 1 Oberst (Regimentskommandant 115), 3 Offiziere und ca. 50
Mann; eine Fahne erbeutet. Eigene bisher festgestellte Verluste: 3
Offiziere (Kadetten) und 20 (Mann) tot, 2 Offiziere, 40 Mann
verwundet. – Mörser ½ Batterie 9, während der Nacht ausgebaut,
trifft in Carbonare ein, wird in der Nacht zum 26. Nach Calliano
abgeschoben.
Eine Abordnung des bayerischen und preußischen Kriegsministeriums
trifft ein. Oberstleutnant Prinz von Holstein, Major Freiherr von
Hauerstein (preußischer Generalstab) und Major Zacherl (bayerische
Artillerie) werden auf optischer Signalstation Horst orientiert. –
Auf Maronia wird die eigene Stellung vom Feind unter starkem
Artilleriefeuer gehalten. – Vormittag wurde ein feindlicher Angriff
auf Maronia abgewiesen.
Werke werden weiter mäßig beschossen. In Serrada provisorische
Wasserleitung zerstört, Sommo infolge Vorpanzertreffer ein Geschütz
außer Gefecht.. In Lusern Verdeck derart zerstört, daß viele
Durchschläge wahrscheinlich. Poterne zur Kotereskarpe starke
Abbrüche. Monte Rover zeitweise kleinkalibrig beschossen. –
An dem Angriff im Abschnitt Vezzena waren von Feindesseite
beteiligt: Nördlich von Straße Vezzena das Alpinibataillon „Bassano“,
die Infanteriebrigade „Ivrea“ (Infanterieregimenter 161, 162) und
wahrscheinlich auch das Alpinibataillon „Val Brenta“. Südlich der
Straße gingen vor: Die Brigade „Treviso“(Infanterieregimenter 115,
116). – Laut Gefangenenaussagen soll eine weitere Brigade, und zwar
von der 35. Division – „Milano“ Regimenter 159, 160, aus Asiago
herangezogen worden sein und als Reserve im Raume Termine-Ghertele
gestanden sein. Der gefangene Oberst heißt Riveri; laut einem von
ihm ausgegebenen Regimentsbefehl griff die ganze 34. Division an. –
An der ...... Abwehr des Angriffs war die Artillerie der Werke und
Intervalle hervorragend beteiligt, ebenso die deutsche Fußbatterie
auf Panarotta. |
26.08.1915 |
09.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
Während der Nacht war die Beschießung
der Werke schwächer. In Verle rechter Maschinengewehrstand
unterfahren. – Maronia (Kote) ist von ca. 1 Bataillon Bersaglieri
besetzt; es erleidet durch das eigene Artilleriefeuer starke
Verluste. Eigene 12 cm-Kanonen beschießen Osteria del Termine und
Costa-Rücken. Am Osthang des Coston sowie zwischen Malga Costone und
Osteria Fiorentini baut der Gegner Stützpunkte.
Werk Sebastiano erhält einen Kuppelvolltreffer, welcher 19 cm in den
Panzer eindringt. Auf Basson können italienische Verwundete nicht
geborgen werden, da der Feind auf Rotes Kreuz schießt.
Die Stützpunkte werden zur Zeit aus mittleren und kleinen Kalibern
beschossen, besonders Basson. – In Lusern sind zur teilweisen
Ablösung der Besatzung zwei Offiziere und 44 Mann eingerückt;
abgelöste Mannschaft nach Cost’alta verlegt; in Verle ähnliche
Ablösung um 24.00 h abends. – Ein gegen Kote Maronia
vormittags unternommener Vorstoß der halben Landesschützen-Kompanie
Oberleutnant von Vogl mißlang.
Beschießung der Werke dauert an. Sommo und Serrada starke
Betonschäden. In Sommo Geschütze nicht drehbar. Südlichste Kuppe des
Maroniarückens vom Gegner besetzt; wird unter Artilleriefeuer
gehalten. |
27.08.1915 |
10.00
h vm
02.00
h nm
03.00
h nm
06.00
h nm |
In der Nacht dauerte die Beschießung
der Werke an, und zwar mit wachsender Stärke. In Werk Serrada wurde
durch Granatfeuer vom Col Santo aus in einem Notunterstand in der
Kehle ein Mann getötet, sechs Mann verwundet. – Scheinwerfer von
Werk Gschwent unter heftigem Schrapnellfeuer ohne Wirkung. – Wetter
schön, dunstig.
Durch die unverminderte Beschießung der Werke sind keine neuen,
größeren Schäden entstanden. – Dorf Serrada wird aus Richtung Col
Santo mit mittlerem Kaliber beschossen. Villa Piscel (Irredentist),
Maronia wird von Werk Sommo und schwerer Haubitzenbatterie mit
Erfolg beschossen; ebenso größere Tragtierkolonne bei Borcoletta.
Stützpunkt Pioverna alta seit 11.00 h mit 28er-Kaliber
beschossen, Plaut mit 15er aus Richtung Toraro-Col Santo.
– Monte Rover vormittags von einer kleinkalibrigen Batterie und
mehrere Stützpunkte im Abschnitt Vezzena mäßig aus mittleren
Kalibern beschossen. Feindlicher Flieger erschien 09.00 h
vm über Abschnitt Folgaria und verschwand in Richtung Rovereto.
Wetter schön, teilweise bewölkt..- Gebirgskanonenbatterie 3/9.
vertreibt feindliche Abteilung, eine feindliche Abteilung östlich
Basson, welche Maschinengewehrstände bauen wollte.
Werk Verle erhält in bester Stimmung den 2.000. schweren Schuß seit
15.8.
Aus Ort Serrada wurden die Arbeiterabteilungen nach Guardia und in
eine Kaverne nächst Serrada evakuiert. Die mittlere Artillerie auf
Col Santo entwickelte nachmittags gegen die Stützpunkte bei Werk
Serrada und Plaut lebhaftere Tätigkeit. Coston steht unter ziemlich
heftigem mittlerem und kleinkalibrigem Artilleriefeuer. Schwere
Haubitzenbatterie 3/3. Brachte eine feindliche Batterie bei Costa
d’Agra zum Schweigen, Gebirgskanonenbatterie 3/9. vertrieb
feindliche Arbeiterabteilung östlich Basson. Wetter schön und
dunstig.- Mittags erschien zwecks Orientierung beim Brigadekommando
Seine Königliche Hoheit Prinz Joachim von Preußen. |
28.08.1915 |
10.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm |
In der Nacht wurden die Werke mäßig
mit schwerem Kaliber beschossen. Scheinwerfer von Gschwent, der ins
Vorfeld von Coston leuchtete, erhielt wirkungsloses Schrapnellfeuer.
Ausbesserungsarbeiten in den Werken in vollem Gange. Cima und Verle
durch zwei feindliche Scheinwerfer von Costesin unter Licht
gehalten. – Wetter schön.
Werke werden weiter aus schwerem und mittlerem (Kaliber) beschossen.
Einige Stützpunkte ebenfalls unter mäßigem 15 cm-Feuer; auf Plaut
ein Verwundeter.
Eigene Artillerie bekämpft gegnerische Arbeiten auf Costa d‘Agra und
Maronia. In den letzten Tagen eingebrachte Beute beträgt über 500
Gewehre, 390 Bajonette, mehr als 40.000 Patronen, Handgranaten,
Drahtscheren, Sprengröhren und sonstiges Kriegsmaterial. Wetter
schön, dunstig.
Verle und Lusern erhielten nachmittag schwere Treffer. In ersterem
Werk wurden beide Wasserleitungen zerstört; die Zisterne rinnt. In
Lusern ist bei der 4. Turmhaubitze Ringgallerie abgesprungen,
Vorpanzer hat Sprung. – Werk Sebastiano störte durch Artilleriefeuer
Arbeiten des Gegners auf Costa d’Agra. Heute früh verjagten Malser
Standschützen eine feindliche Patrouille bei Malga Grimme;
erbeuteten zwei Gewehre, Munition und Rüstungssorten.
Maschinengewehrabteilung VI und Sappeur-Kompanie 8/14 eingetroffen
und bei Gruppe Vezzena eingeteilt. – Nachmittag wurden die
Ortschaften Casotto, Belfiore vom Feind in Brand geschossen. |
29.08.1915 |
07.00
h vm
11.00
h vm
02.00
h nm
06.00
h nm
08.00
h nm |
Sommo und Gschwent wurden in der Nacht
nicht beschossen; die übrigen Werke erhielten schweres Feuer in
mittlerer Stärke. Die Herstellungsarbeiten, besonders in Serrada,
wurden durch das Feuer kleinkalibriger Batterien empfindlich
gestört. Stützpunkte erhielten schwaches Feuer. Infanterieaktion
keine.
Wetter schön und heiter. Eigener
Flieger leitet das Mörserfeuer gegen feindliche Batterie auf Col
Santo.
Das Mörserfeuer gegen diese Batterie
hatte sichtlich gute Erfolge. Es wurde später mit Beobachter von
Finocchio und Biaena aus fortgesetzt.- In Verle neue größere Schäden
im Kasemattenkorps. Auf Cima wurde der Panzer des Verdeckaufganges
heruntergeschossen. Auf Lusern feuern nunmehr auch eine mittlere
Batterie bei Colle Terbisa sowie die Werke Punta Corbin und Casa
Ratti.
Kanonenbatterie 7/22 brachte
vormittags eine Batterie auf Monte Maggio zum Schweigen. – Eigene
gegen Osteria Fiorentini vorgegangene Landesschützen-Patrouille
wurde beschossen; ein Kadett und (ein) Landesschütze schwer
verwundet. – Wetter trüb.
Schwache Beschießung der Stützpunkte
und Werke, Sommo und Gschwent ausgenommen, dauerte an. In Verle
mußte infolge der vormittäglichen Beschädigungen einen Teil des
Werkes geräumt und eine Stiege vermauert werden. Die vormittags
beschossene Batterien auf Col Santo schweigen. Eigene Artillerie
störte gegnerische Arbeiten auf Marcai und erzielte in einer
feindlichen Batterie auf Monte Maggio sehr gute Wirkung. – Wetter
trüb, kühl.
In Verle explodierte ein schweres
Geschoß knapp beim Zwinger; ein Mann tot, einer verwundet. |
30.08.1915 |
12.00
h nm
06.00
h nm |
Die Beschießung der Werke und einiger
Stützpunkte während der Nacht war schwach. 12 cm-Kanonen beschossen
bei Costesin einen feindlichen Scheinwerfer mit Erfolg.
3/45. Landwehr-Feldhaubitzenbatterie
(vier Geschütze) in Folgaria eingetroffen; dafür hat eine
Halbbatterie der Haubitzen 2/14. nach Pergine abzugehen. – Die
Beschießung der Werke vormittag etwas stärker. In Verle der
Kasemattgang im ersten Stock an neuer Stelle schwer beschädigt.
Sonst keine neueren schweren Schäden. Plaut und Coston werden
schwach beschossen, Straßensperre bei Verle zeitweise schwer
beschossen. Gedeckter Weg nach Cima unter Schrapnellfeuer. –
Arbeiten des Gegners auf Costa d’Agra, Costesin, Maronia, Coston
d’Arsiero und Osteria Fiorentini durch eigenes Feuer gestört. Wetter
schön, teilweise bewölkt.
Die Werke nachmittags abwechselnd aus
mittleren und schweren Kalibern mäßig beschossen. Straßensperre
südlich Verle, die Stützpunkte Basson, Coston, Pioverna alta und
Bocca di Val Orsara stehen unter Artilleriefeuer mittleren Kalibers.
Arbeiten bei Osteria Fiorentini und Maronia sowie feindliche
Arbeiterabteilung bei Costesin, welche Drahthindernisse und
Spanische Reiter wegräumte, wurde von eigener Artillerie wirksam
beschossen.
Heue früh Oberst von Morgenstern, der
neue Kommandant der Gruppe Folgaria, eingetroffen, ebenso das
Marschbataillon Nr. 10 des 14. Infanterieregiments (vier Kompanien,
zwei Maschinengewehrabteilungen, Kommandant Hauptmann Janauschek).
Letzteres Bataillon ist als Ablösung des XI/II Marschbataillons
bestimmt, welches am 01.09. zum Regiment einzurücken hat. |
31.08.1915 |
12.00
h m
02.00
h nm
06.00
h nm |
Gschwent beleuchtete während der Nacht
Vorfeld von Coston und die Arbeiten des Gegners bei Osteria
Fiorentini; wurde hiebei erfolglos beschossen. Die Werke mit
Ausnahme Sommo wurden weiter mit schweren Kalibern beschossen. 12
cm-Kanonen beschossen Scheinwerfer auf Costesin. – Arbeiten auf
Costa d’Agra und Maronia von eigener Artillerie beschossen. – Wetter
schön und windig. - Aus Verle wurde in den letzten Tagen eine
Turmhaubitze herausgenommen und wird seit 29. an der Herstellung
einer Stellung hinter Werk Verle gearbeitet; außerdem sind noch zwei
Turmhaubitzen für Einbau außerhalb des Werkes zu erwarten. Eine
sukzessive Desarmierung des Werkes Verle wird durchgeführt.
Mannschaft und Munition zum Teil schon aus dem Werk entfernt.
Einzelne Stützpunkte und Werke weiter
beschossen. In Verle durch zwei neue Treffer Munitionsmagazin stark
gefährdet. Feindlicher Flieger erschien früh aus Richtung Campolongo
um 09.00 h vormittags; durch Artilleriefeuer vertrieben.
Eigene Artillerie bekämpfte vormittags feindliche Beobachter und
Infanterie sowie Arbeiterabteilungen auf Marcai, Costesin, Monte
Maggio und bei Milegna.
Über ansuchen des Gruppenkommandos
Vezzena, welches die Wiederholung eines feindlichen Angriffs
erwartet, wird das halbe Landesschützen-Marschbataillon zum Abmarsch
nach Monte Rover befohlen, ebenso die Landwehr-Feldhaubitzenbatterie
3/45. Diese Verstärkungen werden abends in Monte Rover sein.
Nachmittags dauerte die Beschießung
der Werke aus schweren und zum Teil aus mittleren Kalibern an. Werk
Serrada und einige Stützpunkte in der Umgebung werden von neuen
mittleren Batterien nächst Col Santo beschossen. Gschwent und Sommo
erhielten nachmittags kein Feuer. Straßensperre bei Verle und
Stützpunkte Basson und Coston aus mittleren und leichten Kalibern
beschossen. |
|