Tagebuch der
180. Infanteriebrigade
01.06.1915 |
07.00
h vm
09.30
h vm
12.oo
h m
bis
06.00
h nm
08.00
h nm |
Nacht ruhig verlaufen.
Verle beschießt Kanonenbatterie bei Malga Bisele di sopra im Verein
mit zwei Geschützen der 5/22 Kanonenbatterie.
Sommo meldet, daß Monte Maggio von starker gegnerischer Infanterie
angegriffen wird. Eigene Patrouille geht auf Milegna zurück.
Artilleriekämpfe, und zwar:
Eine Kanonenbatterie bei Malga Bisele di sopra von Verle aus; 2
Geschütze der Feldkanonenbatterie 5/22 beschießen dasselbe Ziel;
Streufeuer gegen Porta di Manazzo.
Verle wird aus verschiedenen Batterien beschossen; ohne
Beschädigung.
Die übrigen Werke ohne Erfolg beschossen; feindliche Geschosse gehen
zum großen Teil blind.
Der Ausbau der Stellung bei Monte Rover schreitet fort.
Während der Nacht keine besonderen Vorfälle. |
02.06.1915 |
08.00
h vm
09.00
h vm
11.00
h vm
12.00
h m
03.00 h nm
04.00 h nm
06.00 h nm
08.oo h nm
11.00
h nm |
Gegner hält die Werke Sommo, Sebastiano und Gschwent unter langsamem
Feuer ohne Wirkung.
Monte Maggio und Milegna von je einem feindlichen Bataillon des
Infanterie-Regiments Nr. 72 besetzt. Eigene Patrouille auf Monte
Maronia zurück.
Laut Patrouillenmeldung ist feindliche Infanterie in Schützengräben
bei Kote 1.865, zwischen Kote 1.865 und Porta di Manazzo feindliche
Artillerie. – Bei Malga Bisele feindliche Artillerie und Infanterie
zurückgegangen.
Sommo und Serrada beschießen feindliche Infanterie bei Monte Maggio
– Gusella mit Erfolg.
Verle heftig beschossen. Eine Turmhaubitze kampfunfähig.
Haubitz-Batterie beschießt Levespitze.
Ein Hilfsplatz bei Elble aktiviert. Artilleriekämpfe im
Vezzena-Abschnitt.
Im Asticotal Patrouillengefecht, dabei ein schwerverwundeter
Gefangener.
½
preußische Pionierkompanie Nr. 101 in Caldonazzo angekommen.
Monte Coston muß von uns im feindlichen Artilleriefeuer geräumt
werden.
Werk Sommo wird mit 28 cm beschossen.
Major von Schragl (Artillerist) eingetroffen. Dem Brigadekommando
zugeteilt.
Unter der Leitung des Offiziers Wlattnig,
Festungs-Artillerie-Bataillon Nr. 6, ist es gelungen, das Werk
Lusern zum größten Teil wieder kampffähig zu machen.
½
deutsche Fußbatterie wird zur Malga Rivetta bei Monte Rover verlegt.
½
preußische Pionierkompanie Nr. 101 eingetroffen; wird in
Slaghenauffi bequartiert; Verwendung beim Ausbau der 2. Monte
Rover-Stellung.
Abends wurde feindlicher Infanterieangriff auf Monte Maggio durch
Artilleriefeuer von Werk Serrada abgewiesen.
In der Nacht mäßige Beschießung. |
03.06.1915 |
08.00
h vm
09.00
h vm
11.00
h vm
03.00
h nm
06.00
h nm
08.00
h nm
09.00
h nm |
Werk Verena beschoß in der Nacht Straße und Raum um Monte Rover ,
auch Feldartillerie.
Stand der Herstellungsarbeiten im Werk Lusern: Zwei Turmhaubitzen
kampfbereit, eine Minimalschartenkanone und zwei 6
cm-Kasemattkanonen kampfbereit, weiters 1 Maschinengewehr in Kehle,
vier aus dem Werk genommene Maschinengewehre kommen wieder ins Werk
zurück, so daß fünf Maschinengewehre im Werk und eins in Viaz.
Gefangener Infanterist Bellanna des italienischen (?) durch K.
Offizier einvernommen; sagt unter anderem aus, daß für den 04.06.
bei den Italienern ein allgemeiner Angriff anbefohlen sei.
Werk Serrada mit schweren Kalibern beschossen.
Oberleutnant Schaufler vom Landesschützen-Regiment I trifft
ein; ist zufolge freiwilliger Meldung zum Werkskommandanten ernannt;
in seiner Begleitung ein Festungsartillerie-Leutnant. Sofortiger
Abgang beider auf Werk Lusern. Oberleutnant de Denaro,
Landesschützen-Regiment I bleibt zugeteilt.
Verlegung ½ preußischen Fußbatterie Nr. 102 in den Abschnitt Monte
Rover (Malga Rivetta).
Werk Verena beschießt heftig mit Schrapnell diesen Raum.
Deutsch 10 cm-Kanonenbatterie auf Panarotta feuerbereit gegen Porta
di Manazzo.
Aviso von Bugzille 91, daß drei Stück 30.5-Mörser
eintreffen werden, und zwar in Calliano.
Verle wird beschossen und mit starkem Scheinwerfer von Verena aus
beleuchtet; Reparaturen nicht durchführbar.
Gschwent übertags stark mit Bomben belegt, zur Verhinderung von
Reparaturarbeiten von Campolongo aus unter Schrapnellfeuer gehalten.
Offizial Wlattnig meldet: Lusern drei Turmhaubitzen kampfbereit, zwei
Minimalschartenkanonen, zwei Kasemattkanonen, neun Maschinengewehre
ebenfalls, Beleuchtungsanlage nicht betriebsfähig.
Während der Nacht Verle und Gschwent stark beschossen, Beschädigungen. |
04.06.1915 |
05.30
h vm
09.00
h vm
12.00
h m
0100
h nm
05.00
h nm
06.00
h nm
07.00
h nm |
Serrada von Valbona aus heftig mit schwerem Geschütz beschossen.
Gestrige Wirkung der 15 cm-Haubitzbatterie Nr. 102 gegen Stützpunkte
bei Valbona war gut.
Gschwent erlitt durch heftige Beschießung ziemliche Beschädigung.
Monte Coston konnte wegen starkem feindlichen Artilleriefeuer nicht
besetzt werden.
Am Südhang des Monte Toraro größere Truppenansammlungen; feindliche
Gebirgsartillerie beschießt Plaut, durch Werk Serrada vertrieben.
Beschießung dauert an. Gschwent meldet, daß besonders stark
beschossen. Telefonverbindung mit Cima di Vezzena und Verle
unterbrochen.
½
30.5-Mörserbatterie Nr.7 in Calliano eingetroffen; zwei
weitere Mörser treffen noch ein, unbestimmt, wann.
Beschießung der Werke dauert an.
Werk Verle aus schwersten Kalibern auch von Anschlußbatterie bei
Verena beschossen; beim 3. Geschütz Vorpanzer durchschlagen.
Zustand des Werkes Lusern: drei Turmhaubitzen, zwei 8
cm-Minimalschartenkanonen, zwei 6 cm-Kasemattkanonen kampfbereit.
Werke außer Verle nur schwach beschossen; Situation im allgemeinen
unverändert. |
05.06.1915 |
06.00
h vm
10.00
h vm
02.00
h nm
05.00
h nm
06.00
h nm
09.00
h nm |
Verle ganze Nacht heftig beschossen, jedoch ohne neue
Beschädigungen. Zwei Turmhaubitzen dortselbst kampffähig, alles
andere im Werk intakt. – Lusern schwächer beschossen, ohne neue
Schäden. Gschwent und Sebastiano nicht beschossen, Sommo und Serrada
ohne Erfolg unter Feuer gehalten.
Beschießung schwächer, Werke Gschwent, Sebastiano, Sommo und Serrada
keinerlei Schäden erlitten.
Ein 30.5-Mörser bei Folgaria eingetroffen; Einbauarbeiten
nächst Pasquali-Haus begonnen.
Eintreffen von FMLt. Können zur Besichtigung der Mörserstellung.
Feuereröffnung des Mörsers auf Campomolon.
Auf Anordnung von FMLt. Können vollzieht der Mörser einen
Stellungswechsel auf den Sattel von San Sebastiano.
Nach starker Beschießung ist der Zustand von Werk Verle folgend: 1.
Geschütz stark beschädigt, 2. Geschütz vollkommen unbrauchbar, 3.
Geschütz Vorpanzer durchschlagen, 6 – 8 m3 Beton
herausgeschlagen, 4. Geschütz intakt¸ alle übrigen Anlagen,
Maschinengewehre des Werkes z. Zt. intakt. Zugang zur
Haubitzbatterie gefährlich.
Serrada tagsüber sehr stark beschossen, ohne besonderen Schaden.
Hauptmann Schneider des Geniestabs eingetroffen. |
06.06.1915 |
06.00
h vm
09.00
h vm
12.00
h m
03.00
h nm
06.00
h nm
07.00
h nm
09.00
h nm |
Nacht im allgemeinen ruhig verlaufen. Sommo, Serrada und Sebastiano
nicht beschossen; Malga Coe in Brand gesteckt.
Mörser eröffnet aus der neuen Stellung gegen Campomolon mit guter
Wirkung das Feuer.
Oberst von Sparber hat abzugehen zur Gruppe Goiginger nach Bruneck;
Oberstleutnant Möstl zugewiesen (Befehl Bugzille 91 – telefonisch).
Eine Kompanie des X. Marschbataillons Landesschützenregiment I als
Mörserbedeckung zugewiesen.
Beschießung Campomolon aus 30.5-Mörser fortgesetzt,
ebenso dortige schwere Batterien.
Standrechtliche Verhandlung gegen Oberleutnant Nebesar (ehemaliger
Werkskommandant von Lusern) findet in Wirti statt. Zuweisung an das
ordentliche Verfahren.
Von Verle auf Porta di Manazzo entsendete Patrouille meldet, daß
dort großes Infanterielager mit geringer Sicherung.
Deutsche Haubitzbatterie erzielte gegen schwere Anschlußbatterie bei
Monte Verena gute Wirkung.
Allgemein schwächere Beschießung. Landesschützenkompanie X.
Marschbataillon Landesschützenregiment I in Folgaria eingetroffen. |
07.06.1915 |
05.00
h vm
06.00
h vm
09.00
h vm
10.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
06.00
h nm
09.00
h nm |
In der Nacht feindliches Bataillon bei Costa d’Agra durch Patrouille
konstatiert; gegen Morgen verschwunden.
Während der Nacht auch schweres Artilleriefeuer vom Gegner.
Lt: Meldung Werk Serrada schoß früh feindliche Artillerie am Col
Santo auf unsere Stellung beim Ort Serrada.
Im Werk Verle guter Fortschritt der Ausbesserungsarbeiten; drei
Turmhaubitzen wieder kampfbereit.
Besondere Unternehmung über Antrag Oberstleutnant Putzker gegen
Porta di Manazzo angeordnet.
Von Casotto wird Patrouillengefecht gemeldet, wobei Gegner unter
Verlusten vertrieben wurde.
Schwache Beschießung der Werke dauert an; Verena beschießt stark die
Stützpunkte bei Lusern. Zwei Verwundete
FMLt. von Können bei Oberstleutnant Putzker in Monte Rover anwesend;
erteilt Anordnungen für die Verlegung des 30.5-Mörsers
in die Gegend von Monte Rover (soll in der Nacht durchgeführt
werden).
7. bayerisch Kompanie des Leibregiments in den Abschnitt Monte Rover
zeitweilig verlegt.
Italienische Brücke bei Busatti durch eigene Leute gesprengt.
Tagsüber schwache Beschießung der Werke. |
08.06.1915 |
05.00
h vm
08.00
h vm-
09.00 h vm
12.00
h m
05.00
h nm
09.00
h nm |
Während der Nacht im allgemeinen Ruhe. Gestern abend 08.30 h
entsandtes Detachement von der Gruppe Oberstleutnant Putzker,
bestehend aus drei Offizieren, 120 Mann (Landsturm und
Standschützen), sechs Pionieren und einem Maschinengewehr stieß
unweit Marcai di sopra um 03.00 h vm auf stark besetzte
feindliche Infanteriestellung und ging nach halbstündigem
Feuergefecht wieder zurück. Zwei Verwundete. – Coston-Beobachter neu
installiert.
30.5-Mörser konnte Stellungswechsel in der Nacht nicht
durchführen. Wurde in Chiesa aufgehalten mit dem Auftrag, die
Dunkelheit abzuwarten.
Bayerische Kompanie nach Wirti zurückverlegt.
Beschießung durch Gegner gering. Werk Verena beschießt weiter die
Stützpunkte im Intervall Verle-Lusern ohne besonderen Schaden.
Werk Gschwent beschießt feindliche Stützpunkte bei S. Pietro, welche
Gegner fluchtartig räumt.
Werk Verle durch andauernde schwere Beschießung stark beschädigt. In
Lusern trotz Beschießung keine neuen Schäden. Werk Verena setzt
Beschießung des Intervalls Verle-Lusern fort ohne besonderen
Schaden.
In Casotto schoß Gegner Häuser in Brand.
Mörser-1/2-Batterie wegen Unwetter verhindert, Marsch nach Monte
Rover fortzusetzen. |
09.06.1915 |
05.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
06.00
h nm
09.00
h nm |
½
Mörserbatterie setzt Marsch nach Cost’alta fort; wegen aufgeweichter
Wege schwieriges Fortkommen. Durch Pionierabteilung Weg von
Munitionmagazin Cost’alta zur Stellung gebaut.
Auf Campomolon Tragtiertransport zu beobachten; auf Monte Maggio
beschossen sich italienische Abteilungen gegenseitig.
Beschießung besonders der Werke Serrada und Gschwent dauert an.
Deutsche Haubitzen beschießen Campolongo mit gutem Erfolg.
Gegnerische schwere Batterien schießen in den Raum Cost’alta und
nehmen deutsche Haubitzen unter Feuer.
Werk Verle meldet Vorrückung einer feindlichen Kolonne gegen Vezzena;
dieselbe wird von diesem Werk und deutschen Haubitzen beschossen. |
10.06.1915 |
05.00
h vm
08.00
h vm
11.00
h vm
03.30
h nm
04.45
h nm
06.00
h nm |
Gschwent in der Nacht stark mit schwerem Kaliber beschossen., ohne
Schäden. Schwere Batterie bei Cima Valbona eröffnet Feuer auf Werk
Serrada.
½ Mörserbatterie
noch nicht in Stellung; dürfte mittags feuerbereit sein.
Beschießung seitens Gegner dauert an.
Monte Coston wird von ca. einem Bataillon Infanterie (Alpini?) in
Besitz genommen. Eigener Beobachter muß zurück. Verlust: 1 Toter.
Fähnrich Hämmerle der 102. preußischen Fußbatterie durch
Schulterschuß verwundet. Konzentrisches Artilleriefeuer behufs
Vertreibung des Gegners angeordnet.
Mörser eröffnet Feuer gegen Werk Verena. Wirkung schwer zu
beobachten (sechs Schuß).
Mörser stellt Feuer ein wegen schlechter Beobachtung. Telefonische
Verbindung mit Cima di Vezzena unterbrochen.
Infanteriestellung bei Malga Postesine infolge Feuer von Werk Verle
vom Feinde geräumt.
In der Nacht wird Coston vom Feinde unter Verlusten geräumt.
Beschießung von Werk Serrada aus schweren Kalibern dauert an, die
übrigen Werke... |
11.06.1915 |
05.00
h vm
07.00
h vm
09.00
h vm
12.00
h m
02.00
h nm –
03.30
h nm
06.00
h nm
07.30
h nm
11.30
h nm |
Verle, Gschwent und Serrada während der Nacht von schweren Batterien
beschossen. In Verle wurde Arbeitsmannschaft außerhalb des Werkes
getroffen: 1 Toter,7 Verwundete.
Mörser hat Feuer noch nicht eröffnet wegen zeitraubendem Antransport
der Munition.
Eine feindliche Infanterie-Abteilung, ca. 60 Mann, versucht, die
eigene Stellung bei Casotto anzugreifen; wird durch Feuer
abgewiesen.
Werk Verena beschießt mit Lagenfeuer die Stützpunkte im Intervall
Verle-Lusern ohne besonderen Erfolg.
30.5-Mörser mit sichtlich guter Wirkung Werk Verena. Werk
Sebastiano sah Mannschaft aus Verena herausgehen. Im ganzen verschoß
Mörser 33 Bomben, hiebei scheinbar 20 im Werk.
Auf Werk Verena finden scheinbar Ausbesserungsarbeiten statt.
Werk Verena eröffnet heftiges Lagenfeuer aus allen Geschützen gegen
Cost’alta, hauptsächlich Schrapnells; wird dabei von Campomolon
unterstützt.
1.
Telefonische Verständigung vom Rayonskommando, daß eine
Landesschützenkompanie dem Brigadekommando unterstellt wird; trifft
morgen vormittag in Folgaria ein.
2.
½ deutsche Pionierkompanie hat abzugehen; wird durch eigene
Pioniermannschaft ersetzt. Weisungen folgen. |
12.06.1915 |
05.00
h vm
10.00
h vm
12.00
h m
02.30
h nm
03.30
h nm
04.30
h nm
07.00
h nm
12.00h
nm |
Werke Serrada und Gschwent während der Nacht langsam beschossen.
Cost’alta-Rücken beständig mit Schrapnells beschossen. Alle Werke
intakt.
Aktion gegen Monte Coston eingeleitet. 80 Mann von Werksbesatzung
Sebastiano unter Kommando des Oberleutnants von Reitz
(Landesschützenregiment I) gehen gegen Coston vor; vorher ausgiebige
Vorbereitung durch Artilleriefeuer der Werke Sommo, Sebastiano und
Gschwent.
Am Monte Coston heftiges Infanteriegefecht hörbar.
Eine kleinkalibrige Kanonenbatterie beschießt aus der Nähe von
Campolongo die Ortschaft Lusern.
Mörser eröffnet Feuer auf Werk Verena, dieses antwortet anfangs mit
Lagen.
Mörser stellt Feuer ein; erlitt durch feindliches Artilleriefeuer
einen Toten und drei Verwundete. Erfolg des Mörserfeuers nicht
beobachtet.
Preußische 15 cm-Haubitzenbatterie beschießt Werk Verena und
Umgebung; viele Treffer.
Eine Landeschützen-Marschkompanie in Folgaria eingetroffen.
Monte Coston von eigenem Detachement nach heftigem Gefecht besetzt;
Verlust: Ein toter, ein Verwundeter. Vom Gegner zwei verwundete
Gefangene.
Ein feindlicher Flieger (Doppeldecker) zwischen Verena und
Campolongo im Anflug gegen unsere Stellungen beobachtet. Kehrte über
Campomolon gegen Asiago zurück.
Feuer von Verena und Campolongo gegen Cost’alta wird eingestellt. |
13.06.1915 |
05.00
h vm
06.00
h vm
10.00
h vm.
12.00
h m
02.oo h nm
05.oo h nm
07.30 h nm
11.00
h nm |
Werk Serrada weiter aus schweren Kalibern beschossen, ebenso Werk
Verle; größere Schäden.
Feindliches Flugzeug erscheint über Verena und verschwindet bald
wieder.
Verle beschießt im Bau befindliche Schützengräben bei Costesin und
anschließende Drahthindernisse.
Ein Zug der Marschkompanie Landesschützen I – X. Marschbataillon dem
Hauptmann Irlweck für Behauptung Monte Coston zur Verfügung
gestellt.
Auf Monte Coston ein verwundeter Infanterie-Offizier und ein
verwundeter Unteroffizier gefangen genommen. – Zwei Kompanien des
X./I Marschbataillons mit Bataillonsstab eingetroffen.
Bei Beschießung von Serrada und Sebastiano werden neue, schwerere
Geschütze mit größerer Wirkung konstatiert.
Feindliches Flugzeug aus Richtung Campolongo im Anflug gegen eigene
Linien, sehr hoch; von Artillerie beschossen kehrt es bald um
Andauernder schwerer Geschützkampf im Abschnitt Vezzena. Vor
Mitternacht kurzes Infanteriefeuer bei Basson.
Feldkanonenbatterie 2/5 eingetroffen; im Abschnitt Vezzena
eingeteilt. |
14.06.1915 |
05.00
h vm
12.00
h m
03.00
h nm
06.30
h nm
08.00
h nm |
Während der Nacht im Werk Serrada durch schweres Wurffeuer
Hauptpoterne stark beschädigt. Auf Monte Coston fanden
Infanteriegefechte statt.
Im Asticotal Gewehrfeuer hörbar.
Gegner versuchte in der Nacht Monte Coston zurückzugewinnen; wurde
abgewiesen.
Werke Serrada und Sebastiano wurden vormittags schwer beschossen:
keine besonderen Schäden
.Bis 11.00 h vm konzentriertes Feuer der Werke und der ½
preußischen Batterie auf schwere Batterie bei Valbona.
Meldung des Oberstleutnant Putzker, daß in einem vormittags unweit
Belfiore stattgehabten Gefecht seitens des Gendarmeriewachtmeisters
Reger und seinen Leuten zwei Offiziere, 52 unverwundete und sechs
verwundete Infanteristen der 3./71 ital. Infanterie gefangen
genommen wurden. Gefangene nach Wirti eingeliefert.
Sebastiano erhielt schweren Treffer, welcher Beton beim Vorpanzer
durchschlägt und Munitionsaufzug beschädigt.
Gefangene treffen in Wirti ein und werden dort untergebracht. |
15.06.1915 |
03.00
h vm
08.00
h vm
10.00
h vm –
02.00
h nm
08.00
h nm |
Gefangener Hauptmann Bianchetti der 3./71 ital. Infanteriekompanie
in Wirti eingeliefert.
Besichtigung der Gefangenen durch Brigadier.
Einvernahme der Gefangenen durch Kundschafts-Offizier. Abschub
derselben nach Pergine-Trient.
Sebastiano verjagt eine stärkere feindliche Abteilung am Costa
d’Agra.
Schwacher Geschützkampf fortgesetzt.
Beginn des Ausbaus des Mörsers bei Cost’alta. |
16.06.1915 |
03.00
h vm
07.00
h vm
10.30
h vm
12.
00 h m
03.00
h nm
04.00
h nm
06.00
h nm |
Nachts wurden in Werk Sebastiano die Herstellungsarbeiten an
Turmhaubitzen beendet; alle vier Turmhaubitzen kampffähig.
Ort Lusern von Batterie Melignone in Brand geschossen. Werk Lusern
schwer beschädigt.
Beschießung von Werk Sebastiano beginnt mit schweren Geschützen.
Dieses Werk erhielt Kuppelvolltreffer ohne besonderen Schaden zu
leiden.
Monte Coston-Stellung wird verstärkt durch technische Arbeiten.
Ein weiterer Zug vom X./I Marschbataillon wird zur Verstärkung der
Coston-Besatzung dem Gruppenkommando Folgaria zur Verfügung
gestellt.
Beschießung von Sebastiano und Verle sowie Serrada durch schwere
Kaliber dauert an; keine besonderen Schäden.
Beschießung arbeitender feindlicher Abteilungen auf Costesin
angeordnet.
Bis zum Einbruch der Dunkelheit schwerer Geschützkampf. –
Feindliche Batterie bei Valpegana durch Werk Gschwent zum Schweigen
gebracht. |
17.06.1915 |
06.30
h vm
11.00
h vm
01.00
h nm
06.00
h nm
08.00
h nm |
Feindliches Flugzeug erscheint in Richtung Cost’alta.
Während der Nacht stärkeres Artilleriefeuer gegen Stützpunkte im
Abschnitt Vezzena. Im Morgengrauen feindlicher Angriff auf Monte
Coston abgewiesen.
Feindliche Arbeiterabteilung bei Costesin durch Werk Verle
vertrieben.
Werk Sebastinano wird schwer beschossen; Kampfmittel intakt.
Auf Monte Coston wird starker feindlicher Angriff abgewiesen. Im
Gegenangriff unsererseits wurden zwei Gefangene gemacht sowie 45
Gewehre Ausrüstungssorten erbeutet.. Italiener erwarten weitere
Verstärkungen.
Der Geschützkampf hat fast vollständig aufgehört.; scheinbar wegen
unsichtigem Wetter.
Transport des Mörsers in die neue Stellung bei Sebastiano-Sattel. |
18.06.1915 |
05.00
h vm
09.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
08.00
h nm |
Während der Nacht fast vollständige Ruhe.
Beschießung von Lusern mit schweren Kalibern hat neue Schäden
erzeugt.
Mörser wird in neuer Stellung eingebaut.
Eintreffen von vier Fliegeroffizieren behufs Rekognoszierung
(Fliegerkompanie 17
Werk Sebastiano und Monte Coston von schwerer Artillerie beschossen;
letztere Stellung von uns geräumt, Besatzung auf Durer
zurückgegangen.
Schwere Artillerie beschießt weiter Werk Lusern, Verle und
Sebastiano. Sonst Ruhe.
Mörserbatterie (30.5) Nr. 19 Hauptmann Bosse in Calliano
eingetroffen. Auswaggonierung dauert bis 02.00 h vm.
Bayerische Kompanie nach Monte Rover verlegt. |
19.06.1915 |
05.00
h vm
10.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
07.30
h nm |
Während der Nacht schwaches Artilleriefeuer. – Monte Coston seit
gestern abend wieder in eigenem Besitz.
Rekognoszierung der neuen Mörserstellung Bataillonskommandanten bei
Verle.
Feindliche Schützengräben bei Malga Marcai und Postesina vormittags
von eigener Artillerie beschossen, vom Gegner fluchtartig geräumt.
Wegen sehr schlechtem und unsichtigem Wetter allgemeine Ruhe.
Ebenso nachmittags.
Feindliche Maschinengewehrabteilung von deutschen Haubitzen auf
Costa d’Agra beschossen. Feindliche Befestigungsarbeiten auf Monte
Maggio-Gusella durch Artilleriefeuer von Werk Serrada gestört.
Befehl vom Rayonskommando: ½ deutsche Haubitz-Batterie im Abschnitt
Folgaria in der Nacht aus dem Gefecht zu ziehen und nach Calliano
abzuschieben; morgen ab.
Wegen Regen und Nebel in der Nacht allgemeine Ruhe. |
20.06.1915 |
05.00 h vm
12.00 h m
04.00 h nm
06.oo h nm
08.00
h nm |
Eigene gegen Levespitze vorgegangene Offizierspatrouille kam nicht
vor, da starker Nebel und starke feindliche Posten knapp östlich
Levespitze. Nacht sonst ruhig verlaufen.
Feindliche Befestigungsarbeiten auf Marcairücken und bei Costesin
werden fortgesetzt. Monte Coston und Werk Serrada mit 28er-Bomben
belegt.
Werk Sebastiano mit schwerem Kaliber beschossen; ohne besondere
Schäden.
Vormittag wurde im Raum Passo della Vena-Osteria Fiorentini-Cima
Valbona lebhaftere Infanterietätigkeit (Patrouillen und kleiner
Abteilungen) und Befestigungsarbeiten beobachtet.
Nachmittag trifft die Mörserbatterie 19 in Folgaria ein, ein Teil
derselben trifft wegen Straßenrutschung bei Mezzamonte erst am Abend
ein.
Befehl an Mörserbatterie 19, bei Frascolini mit einem Geschütz in
Stellung zu gehen und schwere feindliche Batterie bei Kote
1.826-Cima Valbona zu bekämpfen.
Mörser ½ Batterie 7 bekämpfte feindliche Batterie bei Kote 1.826. –
Mörser wird infolge Undichtheit der Glycerinbremse vorläufig
unbrauchbar.
Werke Sebastiano und Serrada nachmittag aus schwerem Kaliber
beschossen.
Befehl von Bugzille 91, den Flugplatz bei Costa herzurichten. |
21.06.1915 |
06.00
h vm
11.00
h vm
05.00
h nm
08.30
h nm |
Sattel von San Sebastiano wird von feindlicher schwerer und
mittlerer Artillerie beschossen; zwei Tote und sieben Verwundete.
Hierdurch wird Transport des 30.5-Mörsers nach Monte Rover
neuerdings verzögert. Beschießung des Sattels dauert bis 09.00
h vm, ohne an der Straße besonderen Schaden zu verursachen.
Lusern von schwerer Batterie aus Richtung Punta Corbin beschossen,
auch Sebastiano, Serrada und Monte Coston werden mit schwerem
Kaliber beschossen.
Infolge unsichtigen Wetters schwacher Geschützkampf.
7. bayerische Kompanie als Mörserbedeckung nach Monte Rover verlegt.
Mörser ½ Batterie 19 tritt Marsch nach Monte Rover an. –
Gebirgs-Haubitz-Batterie 4/14 in Folgaria eingetroffen. |
22.06.1915 |
06.00
h vm
10.00
h vm
12.00
h m
04.15
h nm
06.30
h nm
07.00
h nm
10.00
h nm |
Nacht ruhig verlaufen, ungünstige Witterung dauert an, Lage
unverändert.
Feindliche Befestigungsarbeiten auf Marcairücken durch eigene
Artillerie bekämpft.
Werk Lusern und Cima di Vezzena und Monte Coston schwach beschossen;
starker Nebel.
Mörserhalbbatterie 7 beschießt feindliche Batterien bei Kote 1.826.
Beim 4. Schuß wird eine enorme Explosion beim Gegner beobachtet; es
dürfte ein Munitionsdepot beim Gegner getroffen worden sein.
Beleuchtungsanlage Werk Lusern wieder in Betrieb
Ein schweres feindliches Geschoß durchschlägt in Verle abermals den
Vorpanzer des 1. Geschützes. Durch Explosion eines zweiten
Geschosses wird in der Traditorenbatterie eine Minimalschartenkanone
beschädigt. Schäden werden ausgebessert.
Feindliche Infanterie geht am Marcairücken gegen Malga Sassi vor;
wird durch Maschinengewehrfeuer von Werk Verle zur Umkehr gezwungen. |
23.06.1915 |
06.00
h vm
07.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
09.00
h nm |
Schwere Beschießung von Verle und Lusern dauert an; in Lusern
größere Schäden am Verdeck.
Ein feindlicher Doppeldecker aus Richtung Manderiolo erschienen,
kreiste über Wirti und Flugplatz bei Costa, trug blaue Ringe als
Abzeichen, wurde aus den Stellungen bei Carbonare heftig durch
Infanterie beschossen.
Werk Lusern weiter heftig und konzentrisch beschossen; fixer
Beobachtungsstand leicht beschädigt.
Eigene Artillerietätigkeit durch Nebel und Regen stark
beeinträchtigt.
Werk Sebastiano beschießt ca. ein feindliches Bataillon bei Kote
1.826 mit sichtlich guter Wirkung.
An Fertigstellung des Einbaus der Mörser ½ Batterie Bosse bei Verle
wird gearbeitet, andere ½ Batterie bei Francolini feuerbereit.
Befestigungsarbeiten auf Monte Malingo von Serrada mit Erfolg
beschossen; ebenso Arbeiten auf Monte Maggio und Batterie bei Costa
Mesole. – Mit heutigen Tage sind an Artillerie in den Intervallen
der Sperre: 10 cm-Feldhaubitzenbatterie Monte Rover mit einem Zug in
seiner Stellung zur Bestreichung des Vorterrains der Sperre Tenna,
ein Zug bei Malga Rivetta; ½ preußische Fußbatterie 102 im Raume
Malga Palu-Rivetta; ½ 30.5-Mörserbatterie Bosse im Einbau
östlich Verle; Kanonenbatterie 5/22 (sechs Geschütze) im Raum
Cost’alta-Magrésattel; Kanonenbatterie 5/2 (vier Geschütze) bei
Chiesa di Lavarone; 30.5 ½ Batterie Vaka am
Sebastianosattel; 30.5 ½ Batterie Bosse (19) bei
Francolini; Gebirgs-Haubitz-Batterie 4/4 im Val Peuchle (Intervall
Sommo-Serrada).
Schwacher Geschützkampf dauert an; unsichtiges Wetter behindert
eigene Artillerietätigkeit. |
24.06.1915 |
06.00
h vm
08.00
h vm
12.00
h m
04.00
h nm
06.00
h nm
09.00
h nm |
Nacht ruhig verlaufen. Zwischen 01.00 h und 03.00 h
vm wurden auf Monte Maggio di im feindlichen Besitz befindlichen
Kavernen, Straße und Zisterne durch ein eigenes Detachement
gesprengt.
Werk Lusern weiter aus schweren und leichten Kalibern beschossen,
ebenso Cima di Vezzena.
Eigene Flieger melden, daß die anbefohlenen Rekognoszierungsflüge
nicht durchgeführt werden können, da Motoren der Doppeldecker zu
schwach. Neue, stärkere Motoren bereits angefordert (dünne Luft
infolge Höhe).
Werk Verle und Gschwent bekämpfen vormittags Arbeiterabteilungen bei
Marcai, Costesin und Monte Melignone.
Sonst wegen unsichtigen Wetters schwacher Geschützkampf.
Seine Excellenz der Rayonskommandant trifft um 10.45 h vm
ein, besichtigt sodann den neuen Straßenbau Bertoldi-Monte Rover und
das Werk Verle.
Dieses Werk zwingt den Gegner auf Marcairücken durch Artilleriefeuer
zur Zurücknahme von Infanterie.
Werk Cima di Vezzena erhielt 20 mittlere Schrapnells, Lusern in
größeren Zwischenräumen schwere Bomben.
Mörser ½ Batterie Bosse bei Verle feuerbereit; wegen unsichtigen
Wetters noch keine Feuereröffnung.
Schwache Geschützkämpfe. – Standschützenbataillon Sterzing und
Marsch-Maschinengewehrabteilung Landesschützenregiment I dem
Brigadekommando unterstellt. |
25.06.1915 |
07.00
h vm
10.00
h vm
12.00
h m
01.45
h nm
06.00
nm
10.00
h nm |
Während der Nacht schoß Verena in den Raum Malga Palu-Verle.
Oberleutnant Mandl mit Eindecker überfliegt Porta di Manazzo und
konstatiert dortig Batteriestellungen.
Mörser ½ Batterie Vaka beschießt feindliche Batterie bei Monte
Toraro.
Deutsche Maschinengewehrabteilung in Unterabschnitt 5 e verlegt,
Mobile Maschinengewehrabteilung (Zimmermann) in Abschnitt Folgaria;
zwei Gewehre hievon auf Flugplatz nächst Costa für Abwehrzwecke.
Eintreffen der Marsch-Maschinengewehrabteilung
Landesschützenregiment I in Wirti; Einteilung bei Hauptreserve.
Feind setzt Ausbau der Stützpunkte im Abschnitt Vezzena fort.
Feindliche Infanteriebewegung am Monte Maggio auf Malga Milegena
nachmittags konstatiert.
Während der Nacht einige Schüsse.
Eintreffen der Mörserbatterie Nr. 9 in Calliano. |
26.06.1915 |
03.00
h vm
07.30
h vm
10.50
h vm
12.00
h m
05.00
h nm
06.00
h nm
08.00
h nm |
Eintreffen des Standschützenbataillons Sterzing (ca. 350 Mann);
vorläufig bei Hauptreserve.
Mörser ½ Batterie 19 eröffnet Feuer gegen Verena.
Feindlicher Doppeldecker erscheint aus Richtung Verena, kreist über
Sebastianosattel und kehrt in Richtung Campolongo zurück. Eigener
Flieger wegen starkem Wind wieder gelandet.
Mörserfeuer gegen Verena wegen Nebel eingestellt.
Einzelne Schüsse vom Gegner fallen bei Sebastianosattel ein (28er
Bomben und mittlere Granaten).
Telefonische Verständigung vom Rayonskommando, daß außer
Mörserbatterie 19 noch eine andere 15 cm-Haubitz-Batterie zugewiesen
wird. Verständigung von Bugzille, daß X./I Marschbataillon zum
Regiment einzurücken hat. Neu zugewiesen XI./II Marschbataillon.
Nachmittags infolge Nebel schwaches Geschützfeuer.
Telefonische Verständigung vom Rayonskommando, daß Oberst Günther
Sperrkommando zu übernehmen hat, Major Schragl Artilleriegruppe
Folgaria bis zum eintreffen des Oberstleutnant Fürbaß.
Feindliche Arbeiterabteilungen auf Monte Gusella-Monte
Malingo-Borcolapaß und Marcairücken durch Artilleriefeuer am
Nachmittag bekämpft. Monte Coston von Gebirgsartillerie beschossen.
Werk Lusern mit 28ern beschossen; ohne neue Schäden.
Beleuchtungsabteilung (120 cm Scheinwerfer, automobilisiert)
eingetroffen. Instruierung des Kommandanten für die Aufstellung im
Abschnitt Vezzena (Cost’alta).
Während der Nacht schwaches Geschützfeuer. |
27.06.1915 |
05.30
h vm
08.30
h nm
10.00
h vm
12.00
h m
04.30
h nm
05.00
h nm
06.00
h nm
11.30
h nm |
Feindliche Beschießung mit 28er Kaliber des Werkes Lusern
erzielte dort auf dem Vorpanzer der 2. Turmhaubitze Treffer; Schaden
im Beton ausgebessert.
Mörser ½ Batterie 19 beschießt feindliche schwere Batterie auf
Porta di Manazzo. Schußbeobachtung mit Radioübermittlung durch
Flieger. 04.00 h Mörserschuß-Teffer in der feindlichen
Batterie; sodann noch 12 Bomben auf gleiches Ziel verfeuert. Flieger
beobachtet gute Wirkung.
Mörser ½ Batterie 19 beschießt Verena.
Nach 20 Schuß, wovon sechs Volltreffer, stellt Mörser das Feuer auf
Verena ein.
Cost’alta und Umgebung wird ab und zu seit gestern abend mit
Schrapnells mittleren Kalibers beschossen.
Feindliche Batterie bei Porta di Manazzo feuert nicht mehr; während
des Vormittags wurde nur Werk Serrada mit schweren Kalibern aus
Richtung Monte Toraro beschossen.
30.5Mörser Batterie Nr. 9 in Folgaria.
Neuer Artillerie-Kommandant Oberst Günther eingetroffen.
Exzellenz Können mit Generalstabschef trifft ein und orientiert sich
; nach ½ Stunde Aufenthalt zurück.
Werk Lusern aus mittleren und schweren Kalibern ohne Erfolg
beschossen; sonst Lage unverändert.
Mörser ½ Batterie 7 marschiert nach Calliano von Folgaria aus ab. –
Mörserbatterie 9 konnte wegen Dunkelheit nicht nach Monte Rover
abgehen. |
28.06.1915 |
05.00
h vm
09.00
h vm
12.00
h m
04.45
h nm
06.00
h nm |
Nachts im allgemeinen ruhig verlaufen. Im Werk Lusern durch schwere
Treffer Vorpanzer beim Beobachtungsstand bloßgelegt. Drei Trichter
im Verdeck.
Major Schragl mit Oberleutnant Grabmayer geht zur Übernahme des
Artilleriegruppenkommandos nach Folgaria ab.
Infolge Nebel und Regen nur ganz schwacher Artilleriekampf.
Mörser ½ Batterie 19 eröffnet Feuer auf Verena.
Stürmisches Regen- und Nebelwetter. Werk Lusern schwach aus
mittleren Kalibern beschossen.
Nachmittag beschoß Mörser 19 Werk Verena.
Kanonenbatterie 5/22 beschoß feindliche Arbeiterabteilung bei
Costesin, Gebirgs-Haubitzenbatterie 4/14 solche bei Monte Maggio. |
29.06.1915 |
06.00
h vm
10.30
h vm
12.00
h m
03.00
h nm
04.00
h nm
07.00
h nm |
Auf Marcai- und Costesinrücken wird unablässig an gegnerischen
Befestigungen gearbeitet. – Zeitig früh wurde Werk Lusern und Verle
aus schweren Kalibern beschossen. Bei Beobachtungsstand neuer
Trichter ober dem Batteriegang.
Ab 05.00 h vm klären eigene Flieger auf, mußten jedoch
wegen unsichtigen Wetters umkehren.
Feindlicher Flieger aus Richtung Verena; kehrt bald um.
Auf Costesin wird fieberhaft vom Gegner gearbeitet, beschossen.
Mörser 19 beschießt Verena mit gutem Erfolg; stellt gegen Mittag
wegen Lockerung der Bettung ein. Lusern mit schwerem Kaliber
beschossen, ohne neue Schäden.
Mörserbatterie 19 beschoß ab 07.00 h vm Werk Verena,
erzielte sechs gute Treffer. Kanonenbatterie Panarotta beschoß
Levespitze.
Deutsche Haubitzenbatterie beschießt feindliche Stellungen im
Asticotal bei S. Pietro und Valpegara und die Straßenserpentinen bei
Forni.
Mörser 19 setzt Beschießung Werk Verena fort.
Ein Mörser der Batterie 9 marschiert von Folgaria nach Monte Rover
ab.
Unsichtiges Wetter. |
30.06.1915 |
05.00
h vm
08.00
vm
08.00
h vm
10.00
h vm
04.00
h nm
06.00
h nm
09.00
h nm
08.00
h nm |
Feind baut eifrig an seinen Stellungen bei Monte Maggio. Werk
Serrada beschießt die Arbeiten. Feindliche Abteilung, ca. 200 Mann,
soll im Campoluzzotal vorrücken. Aufklärung ergibt negatives
Resultat.
Eigener Feldpilot Oberleutnant Mandl mit Beobachter Oberleutnant Dr.
Kann flogen von 05.00 h bis 07.00 h über Porta
di Manazzo-Asiago-Verena, belegten Asiago mit Bomben und
beobachteten Brandwirkung dortselbst. Bei Asiago drei Lager und eins
bei Gallio konstatiert.; ein Lager durch Bombenwurf getroffen. Bei
Asiago ein feindlicher Flugplatz beobachtet, von wo aus ein
feindlicher Doppeldecker Verfolgung eigenen Flugzeuges ohne Erfolg
aufnahm.. Eigenes Flugzeug von feindlicher Artillerie und Infanterie
ohne Erfolg beschossen. Kehrte unversehrt nach Trient zurück.
Flieger beobachtete gute Wirkung eigener Mörser gegen Porta di
Manazzo. Feindliche Belagerungsbatterien konnten noch nicht
festgestellt werden.
Feindlicher Doppeldecker erscheint aus Richtung Manderiolo, kreist
ca. eine halbe Stunde über eigenen Stellungen. Wurde mit
Maschinengewehr von .... in Eschen (?) und von Kanonenzug auf
hinterem Horst beschossen; kehrte sodann in Richtung Campolongo
zurück.
Eigene Mörserbatterie 19 beschießt Verena und Betonarbeiten auf
Monte Maggio mit gutem Erfolg.
Unsichtiges Regenwetter verhindert jede Gefechtstätigkeit.
Pionierkompanie 8 meldet, daß Straße Bertoldi-Monte Rover für
Mörserautos fahrbar ist.
Werk Sebastiano beschießt feindliche Infanterie bei Campomolon.
Marschbataillon XI/II trifft in Caldonazzo ein und marschiert nach
Wirti, wo es um 12.00 h m eintrifft.
Befehl von Bugzille, beide Mörser 9 noch heute in Stellung zu
bringen. Meldung, daß undurchführbar. |