Der Artilleriestützpunkt Castellar della Grua Ulrich
Mößlang Optik Heydenreich
der
Tauchbrillenspezialist
und
zertifizierter
Sport-Optiker Uli Mößlang / Volker Jeschkeit
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Dieser Stützpunkt war für die Verteidigung
der Festung Trient von wichtiger Bedeutung. Obwohl nur ca.850müNN im
Mittel hoch gelegen, hatten seine Batterien in allen Richtungen freies
Schussfeld. Nimmt man die Staatsstrasse Gardesana-Ovest, die von Dos Trento in das Valle dei Laghi führt (Richtung Gardasee),fährt man nach kurzer Strecke links ab in Richtung Sardagna-Candriai-Monte Bondone. Im Ort Candriai hält man sich rechts in Richtung Sopramonte-Cadine auf der SP85 (Strada provinciale = Provinzstrasse), nach einigen Kurven liegt versteckt rechts von der Strasse die Batterie Candriai mit ihren Stellungen, eine Kurve weiter und unterhalb ist ein Parkplatz, von dem aus der Rundweg „Giro della Groa“ beginnt. Sowohl die Batterie
Candriai als auch alle Stellungen des Artilleriestützpunktes Castellar
della Grua sind bequem erreichbar auch für nur normal ausgerüstete
Wanderer. Und alle wissen
nichts über die historische Bedeutung dieser Bereiche. Das
Verteidigungssystem zieht sich hier lückenlos mit einer Unzahl von noch
erkennbaren Stellungen aus Beton und Kampfgräben aus dem Tal vom
Sperrwerk Bus di Vela kommend, über das Werk Dos di Sponde zum Stützpunkt
Castellar della Grua. Man verzeihe mir an
dieser Stelle den unfachmännischen Ausdruck, aber der Bereich des
Berges Castellar della Grua war geradezu ein „Wespennest“ von Geschützstellungen
auf sehr engem Raum. In dieser 1.Erkundung
wurde nur der vordere Bereich und der Gipfelbereich des Artilleriestützpunktes
erkundet. Eine weitere ergänzende
Erkundung wird folgen. In einer engen Talsenke hinter dem Berg liegt das ehemalige Feldlazarett dieses Bereiches. Es ist heute Privatbesitz und heißt Maso Camponcino. Der Bereich wurde durch viele Militärstrassen versorgt und deswegen ist eine Erkundung heute noch sehr einfach, man folgt den Strassen und findet geradezu automatisch die Stellungsbereiche und Versorgungsanlagen.
Leichte
Ausrüstung zur Erkundung: 1 kleine Taschenlampe mit Ersatzbatterien, 1 Handscheinwerfer, Karte, Dose Bier (ist optional-Leergut ist mitzunehmen!), 1 kleine Digitalkamera mit Ersatzbatterien, 1 große Digitalkamera mit Ersatzakku, Seitenschneider, Kombizange, Arbeits-Handschuhe, 2 robuste Militärtaschen Das Werkzeug benutzt man zum Sammeln von alten Haken, Scharnieren, Schrauben der Türeingänge zu den Kavernen, sofern man sie noch findet. Für
weitergehende Erkundungen: Absturzsicherungs-Geschirr, 2-3 neue Bergseile, Fangeinrichtung, Haken und Karabinerhaken, Schutzhelm, Helmlampe und die sonstige übliche Bergsteigerausrüstung Von Castellar della Grua hat man eine wunderbare Aussicht auf das Valle dei Laghi und der südlichen Felswand des Monte Paganella (siehe Fotos). Trotzdem muss an dieser Stelle ein Warnhinweis erfolgen: Niemals über die vorderen Begrenzungen der Geschützstellungen
der 2 Frontbatterien gehen! Auch wenn das Gelände dazu einlädt, dies ist sehr gefährlich,
da unter der sehr dünnen grünen Erdschicht loses Felsgeröll ist. Die
Vegetationsnarbe steht nicht einsehbar ca.30 cm vor der steilen Felswand
vor. Die Felswand geht hier mehrere hundert Meter senkrecht nach unten,
ein Absturz ist hier in jedem Falle tödlich ! Der Beginn der senkrechten Felswand ist nicht einsehbar ! Wer also unbedingt seinen speziellen Kick benötigt
braucht dafür professionelle Bergsteigerausrüstung und natürlich die
entsprechende Erfahrung in der Begehung eines solchen Geländes. Auch beim Wandern auf diesem Berg sollte man
aufpassen, das Gestein ist ausnahmslos brüchig, feste hohe Bergschuhe
sind anzuraten Wer
sich einen Überblick über die Bedeutung dieses Bereiches verschaffen möchte,
besuche bitte die entsprechenden Seiten zu
der KuK - Karte der Artilleriestabsabteilung Trient und den näheren
Erläuterungen zu der Verteidigungssektion V der Festung Trient.
Mai 2006 Dort haben die Arbeitsgruppen der Forstverwaltung kräftig gesäubert und instand gesetzt. Die kleinen Bagger und Raupen haben alle Armierungsstraßen freigelegt. Auch die Abzweigungen zu den Batterien und Betonkasematten, bis ein Kommando deutlich "Halt" rief. In der Nähe einer Geschützstellung in Kasematte kam der Rest einer 6cm Granate aus Stahlguss zu Tage, der Zünder war noch drin. Das Räumkommando der Carabinieri wurde bestellt und beschlagnahmte das Geschoss. Wenig später fand man zwei weitere Reste (Hülsen). Die Teile waren natürlich völlig vergammelt. Es ist das erste Mal in der Geschichte der FS Trient, das Munition gefunden wurde. Ich bin heute (nach natürlich vielen Schwierigkeiten) dazu gekommen , den Fund zu betrachten (fotografieren war verboten, da Kaserne der Carabinieri). Das Geschoss (inzwischen leider zersägt und geleert) besteht aus Gussstahl und hat circa 56-58mm im Durchmesser (Rost hat geknabbert). Ich habe es mit einer Schieblehre gemessen, das Geschoss selbst hatte eine Länge von ca. 110mm, der enthaltene Sprengstoff war Ekrasit, laut Analyse des Labors der Carabinieri. Ekrasit wurde in Geschossen dieses kleinen Kalibers im WK II nicht mehr verwendet, die Spitze des Geschosses ist auch so typisch "gotisch" rund , eine typische alte WK I Granate. Was mich freut: Ich habe immer vermutet, das in den Betonstellungen der FS Trient kleinkalibrige Geschütze montiert waren, der Fund der 6cm bestätigt das. Die einzige, die mir dazu einfällt, da altartig, ist die 6cm/M99. Es gibt in den Stellungen aber keinerlei Anbindungen/Befestigungen für ein Vorderpivotgeschütz. Fazit: Trotz aller konstruktiver Schwierigkeiten, wurde ein Weg gefunden, das Geschütz umzubauen, anscheinend waren die großen Armeewerkstätten bei Ravina wohl gut ausgerüstet und erfindungsreich beim Bau provisorischer Lafetten. Der Fund der Granate und der 2 Hülsen ist jedenfalls einzigartig, sobald sie ins Museum kommen , kann man sie auch fotografieren. Ich bin kein Artilleriespezialist, aber das Geschoss ist auch laut Carabinieri eindeutig aus der Zeit des WK I und nicht italienisch! Gruss VJ Ekrasit, enthält hauptsächlich Pikrinsäure, genannt 2,4,6 Trinitrophenol. Anderer Name für die chemische Verbindung C6H2 mit geringem H2O Anteil ist auch Pikrin gelb oder Pikrinit. Stinkt, explodiert und entwickelt giftige gelbe Gase. War wohl eines der großen Probleme bei der Beschiessung der Hochflächenwerke: Die Gase! VJ Artilleriestützpunkt Castellar della Grua Munitionsfund
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