Wendl Pircher
1916 bis 1918 versuchte Östereich-Ungarn immer wieder nach Italien
durchzustoßen. Analog dazu machte Italien viele Gegenoffensiven.
Bei der österreichischen Offensive im Spätherbst 1917 wurde noch ohne
Schwierigkeiten der Monte Miela und Monte Meletta bei Gallio erobert.
Anschließend verließ die Österreicher das Kampfglück und die Kämpfe
blieben stecken.
Umgekehrt eroberten die Italiener 1917 den Monte Ortigara. Sie verloren
in den wochenlangen Kämpfen auf diesem unbedeutenden Felsrücken über
33000 Soldaten.
Die Ortigara-Schlacht 1917 zählt in der italienischen
Militärgeschichte zu den bedeutendsten Gebirgsschlachten. Zuletzt
nahmen die österreichischen Truppen den Gipfel erneut ein, so blieb
auch hier die italienische Offensive stecken.
Auf dem Monte Ortigara starben im Laufe der Kriegsjahre mindestens 55000
Österreicher und Italiener. Diese Verlustzahlen wurden auf beiden
Seiten während des Krieges streng gehein gehalten. Weder der Feind noch
die eigene Truppe und die Heimat durften die demoralisierenden Zahlen
erfahren.
Erst lange nach 1918 gaben die Italiener ihre tatsächlichen Verluste
auf der Ortigara bekannt, während die junge Republik Österreich kein Interesse
daran hatte.
Gedenksäule an die Bassonkämpfe von 1915,
kurz unterhalb des Bassonrückens.
Monte Ortigara Lage:
Der Monte Ortigara ist ein großer Felsrücken mit
Steilabfall zur Val Sugana östlich vom Lavarone Plateau.
Der Bergrücken verläuft in Nord-Südrichtung, im Osten ist der durch
ein Tal von der Cima Caldiera (früher Cima Maora) getrennt. Durch
dieses Tal mussten die Italienischen Angriffstruppen um den Ortigara zu
stürmen. Die Westseite weist nur leichte Hanglagen auf. Das ganze Gelände
ist sehr Hügelig und weist viele Trichterförmige Senken auf,
sogenannte Dolinen. Durch diese Dolinen und den hügeligen
Felsformationen ist eine Orientierung, vor allem bei Nacht oder Nebel
sehr schwierig. Gegen Süden zieht sich das Val Campomulo bis Asigao
hin. Das Val Campomulo war die Hauptnachschublinie der Italiener,
entsprechend viele Wege und Strassen sind in dem Tal vorhanden. Weiter
westlich verläuft parallel das Val Galmara das in das Assatal, welches
vom Vezzenapass Komment bis nach Asiago hinzieht mündet.
Ein Teil des österreichischen Nachschubs wurde durch das Val Galmara
zum Ortigara befördert, die zweite Nachschublinie verlief über die
Porta Manazzo - Larici. Von hier aus wurde auch das Trinkwasser mittels
Pumpen zum Ortigara befördert.
Anfahrt:
Der Monte Ortigara ist nur über Asiago - Val Campomulo zu erreichen.
Zwar sind jede Menge Weg die direkt von Werk Verle - Passo Vezzena zum
Ortigara führen, jedoch sind alle mit einem Fahrverbot belegt. Von
Trento aus in Richtung Val Sugana bis zur Ortschaft Levico, hier
Abzweigung nach rechts Richtung Monte Rover - Passo Vezzena. In Monte
Rover rechts Richtung Passo Vezzena. Am Pass Werk Verle, weiter nach
Asiago, kurz vor Asiago in Camporovere links oben Werk Interrotto. In
Asiago weiter nach Gallio. In Gallio nach links in Val Campomulo, auf
die Hinweißtafeln achten! Weiter zur Malga Fiara, hier Skigebiet,
weiter Richtung " Zona Monumentale" bis zum großen Parkplatz
kurz unterhalb der Cima Caldiera. Ab hier Fahrverbot und Schranke. Rundgänge
zum Ortigara und Cima Caldiera sind ausgeschildert.
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