Monte Chegul Ulrich
Mößlang Optik Heydenreich
der
Tauchbrillenspezialist
und
zertifizierter
Sport-Optiker |
Der Monte Chegul ist in nördlicher Richtung der Beginn des Marzola-Massives, welches an der Ostflanke des Festungsplatzes Trient gelegen ist und somit eine natürliche Verteidigungslinie bildet. An der Westflanke
dieses Massives in Richtung Etschtal liegt der tiefere Rücken des
Maranza, auf dem sich die Werke Maranza 1 und 2 der 1.Generation der
Verteidigungsanlagen rund um den Festungsplatz Trient befinden. Diese
wurden vor Beginn des 1.Weltkrieges bereits aufgegeben, da technisch und
strategisch veraltet und absolut nicht widerstandsfähig gegen den
Beschuss durch moderne Artillerie. Der Gipfel des Monte Chegul (1362müNN) war der Beginn des mittleren östlichen Verteidigungsabschnittes. Er liegt dem Monte Celva südwärts gegenüber, die beiden Berge sind prinzipiell durch den Cimirlo-Pass voneinander getrennt, vernachlässigt man die vorgelagerten niedrigeren Gipfel (Spiazzo della Patata und Busa del Vento). Insofern bot der
Monte Chegul sich als eine weitere natürliche Festung an, geologische
Formation und geografische Position sind strategisch gesehen geradezu
ideal. Der Gipfelbereich hat Rundumsicht, konnte also zusammen mit dem
Monte Celva sowohl das Valsugana und den Cimirlo-Pass kontrollieren,
aber auch wirksam das
Etschtal in südlicher Richtung und somit den Zugang zu Trient überwachen. Unterhalb des Gipfels auf der Höhenquote 1324müNN gibt es einen Bereich in Richtung Süd, der mit „STOI“ bezeichnet wird. Der Begriff „STOI“ ist Trentiner Dialekt und wird direkt aus dem deutschen Wort „STOLLEN“ hergeleitet. Somit liegt die Vermutung nahe, das die veralteten Werke Maranza 1 und 2 in neue Kavernenstellungen oberhalb ihrer alten Positionen ausgelagert wurden, circa Luftlinie 2 km weiter höher. Unterstützt wird
diese Vermutung durch die Tatsache, das dort ein Weg endet (Nr.413),der
ausgehend vom Rifugio Maranza (1078müNN)
und vorbei an den alten Werken verläuft. Derartige Kanonenwerke
brauchten eine gute Zuwegung, schließlich mussten Kanonen ,Munition und
sonstige Güter dorthin transportiert werden können. Sicher ist, das das
ganze Marzola-Massiv bis 1915 umfangreich befestigt wurde, somit diese
„STOI“ dazugehören.
Leider sind schriftliche Aufzeichnungen über die durchgeführten
Arbeiten nicht auffindbar. Generell scheint es auch nur wenig
Archivmaterial über diese Ausbauphase der 2.Generation der
Befestigungswerke rund um Trient zu geben. Nur eine Erkundung des Monte Chegul kann Klarheit verschaffen, was dieser Bereich „STOI“ ist. Sie wird in absehbarer Zeit auch durchgeführt werden, sofern die Wetterverhältnisse dies zulassen. Villamontagna-Trient 11.11.03 Volker Jeschkeit Zur Landkarte des Monte Chegul
Der Abdruck des Stahlträgers im Beton in der MG-Kasematte auf dem Chegul: "Donawitz 18A" Vielen Dank an das Kriegsmuseum in Roveretto, das mir die historischen Bilder für die folgenden Seiten zur Verfügung gestellt hat. Das (c) für die Fotos und Tabellen liegen beim Kriegsmuseum Roveretto und darf nur mit deren ausdrücklicher Genehmigung kopiert werden. |