Geierwand, Studelalpe, Pläne von Wendl Pircher / Uli Mößlang / Volker Jeschkeit Ulrich
Mößlang Optik Heydenreich
der
Tauchbrillenspezialist
und
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Sport-Optiker |
Wie man auf dieser Karte gut sehen kann, bestand die italienische Artillerie hauptsächlich aus 30,5cm und 24 cm Mörsern, die das Ziel hatten , die alten Steinkästen Plätzwiese und Landro auszuschalten. Das für die Italiener ungünstige Terrain zwang diese, diese schweren Geschütze trotz weit größerer Reichweite ziemlich nah heranzufahren, da die nur durch den steilen Parabelschuss die Werke erreichen konnten. Die KuK hatte das von vornherein erkannt, die alten Steinkästen hatten für sie keinen Wert mehr, entwaffnete die Kasematt-Batterien und vereinzelte diese in Feldstellungen. Die italienische schwere Artillerie lag dadurch ausnahmslos im wirksamen Schussbereich der 12cm/M80 M.K. ´s , diese nahmen die auch unter wirksames Feuer und so manches Munitionslager und Batterie ging dabei unter. Die Strudelalpe-Geierwand hatte dabei einen entscheidenden Anteil, aus ihrer überlegenden Position konnte sie quasi alles zusammenschießen. Die Schusskarte der KuK Artillerie verdeutlicht das brutal. Die Panzermörser M80 der alten Werke wurden nicht umgebaut, sie bekämpften für kurze Zeit lediglich die Stellungen der vorgeschobenen italienischen Gebirgsartillerie, bevor auch diese Aufgabe von den 9cm/M75 F.K. übernommen wurde. Vorteil dieser alten Kamelle war ihr relativ geringes Gewicht und somit die schnelle Umgruppierung der Batterien, die waren sehr beweglich. Für die 12cm und 9cm Batterien gab es auch Munition , man konnte quasi aus dem Vollen schöpfen. Bei der Umarmierung der KuK Feldartillerie im Jahre 1909 wurden die altartigen Munitionsreserven in der FS Trient eingelagert, jedes Geschütz verfügte über eine Anfangsdotation von mindestens 400 Schuss, in der Regel aber über 800 Schuss. Die normale Reserve einer 4-geschützigen 9cm Batterie bestand aus mindestens 3200 Geschoßen. Das war für die damaligen Verhältnisse an der Dolomitenfront geradezu mehr als üppig. Die Dotation der 12cm Batterien war um etwa 25% geringer, erst durch die Einlagerung der Geschosse der alten 12cm/M94 Feldkanone, die durch die 10,4cm Skoda abgelöst wurde, gab es auch dafür ausreichend Munition. Das Schicksal will es, das es bis zum Kriegsende für die altartigen Geschütze mehr als ausreichend Munition gab, nur keine Ersatzrohre mehr. Die Kamellen waren völlig ausgeleiert. Bei den neuen Geschütztypen gab es zwar Ersatzrohre, aber kaum Munition, die Rüstungsindustrie ging schon 1917 auf dem Zahnfleisch. Besonders schwer traf das die schwere Artillerie, z.B. die Motormörser M11, deren Granaten waren wirklich handverlesen, besser war die Situation der 42cm Haubitzen (standen bei Rovereto und ballerten auf den Pasubio), ursprünglich zur Küstenverteidigung ersonnen, bekamen sie ihre Geschosse vorwiegend aus den Marinearsenalen, und die wurden noch sehr reichhaltig in Friedenszeiten bestückt. Für die Küstenverteidigung waren diese Haubitzen auch völlig wertlos, die modernen Marine-Langrohrgeschütze des Kalibers 30,5cm bis 38cm hatten mehr als die doppelte Reichweite! In den Dolomiten wurden ab 1916 vielfach Marinegeschütze der Küstenverteidigung eingesetzt, besonders die 15cmL40 Langrohr. Diese konnte die 149-iger Standardkanone der Italiener wirksam bekämpfen. Das Teil schoss mehr als 16 km weit und war sehr präzise, wenn man sie auf einen robusten Betonsockel montierte. Nachteil aller Marinegeschütze war allerdings, das die Rohre aufgrund der enormen Anfangsgeschwindigkeit der Granaten sich sehr schnell abnutzten. Am Ende des Konfliktes entwaffnete die KuK sogar Zerstörer und Kreuzer, um diese wirksamen und begehrten Geschütze an die Front zu verbringen. Dabei handelte es sich um die 4,7cm, 7cm,9cm,10cm und 15cm L37 und L40 Langrohrversionen. Gruß VJ
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