Geierwand, Studelalpe,
Plätzwiese, Landro

Pläne

von  Wendl Pircher / Uli Mößlang / Volker Jeschkeit

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
 
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

 

Wie man auf dieser Karte gut sehen kann, bestand die italienische 
Artillerie hauptsächlich aus 30,5cm und 24 cm Mörsern, die das Ziel 
hatten , die alten Steinkästen Plätzwiese und Landro auszuschalten.
Das für die Italiener ungünstige Terrain zwang diese, diese schweren 
Geschütze trotz weit größerer Reichweite  ziemlich nah heranzufahren, 
da die nur durch den steilen Parabelschuss die Werke erreichen konnten.
Die KuK hatte das von vornherein erkannt, die alten Steinkästen hatten 
für sie keinen Wert mehr, entwaffnete die Kasematt-Batterien und 
vereinzelte diese in Feldstellungen.
Die italienische schwere Artillerie lag dadurch ausnahmslos im wirksamen 
Schussbereich der 12cm/M80 M.K. ´s , diese nahmen die auch unter 
wirksames Feuer und so manches Munitionslager und Batterie ging dabei unter.
Die Strudelalpe-Geierwand hatte dabei einen entscheidenden Anteil, aus 
ihrer überlegenden Position konnte sie quasi alles zusammenschießen. Die 
Schusskarte der KuK Artillerie verdeutlicht das brutal.
Die Panzermörser M80 der alten Werke wurden nicht umgebaut, sie 
bekämpften für kurze Zeit lediglich die Stellungen der vorgeschobenen 
italienischen Gebirgsartillerie, bevor auch diese Aufgabe von den 
9cm/M75 F.K. übernommen wurde. Vorteil dieser alten Kamelle war ihr 
relativ geringes Gewicht und somit die schnelle Umgruppierung der 
Batterien, die waren sehr beweglich.
Für die 12cm und 9cm Batterien gab es auch Munition , man konnte quasi 
aus dem Vollen schöpfen. Bei der Umarmierung der KuK Feldartillerie im 
Jahre 1909 wurden die altartigen Munitionsreserven in der FS Trient 
eingelagert, jedes Geschütz verfügte über eine Anfangsdotation von 
mindestens 400 Schuss, in der Regel aber über 800 Schuss.
Die normale Reserve einer 4-geschützigen 9cm Batterie bestand aus 
mindestens 3200 Geschoßen. Das war für die damaligen Verhältnisse an der 
Dolomitenfront geradezu mehr als üppig.
Die Dotation der 12cm Batterien war um etwa 25% geringer, erst durch die 
Einlagerung der Geschosse der alten 12cm/M94 Feldkanone, die durch die 
10,4cm Skoda abgelöst wurde, gab es auch dafür ausreichend Munition.
Das Schicksal will es, das es bis zum Kriegsende für die altartigen 
Geschütze mehr als ausreichend Munition gab, nur keine Ersatzrohre 
mehr. Die Kamellen waren völlig ausgeleiert.
Bei den neuen Geschütztypen gab es zwar Ersatzrohre, aber kaum Munition, 
die Rüstungsindustrie ging schon 1917 auf dem Zahnfleisch.
Besonders schwer traf das die schwere Artillerie, z.B. die Motormörser 
M11, deren Granaten waren wirklich handverlesen, besser war die 
Situation der 42cm Haubitzen (standen bei Rovereto und ballerten auf den 
Pasubio), ursprünglich zur Küstenverteidigung ersonnen, bekamen sie ihre 
Geschosse vorwiegend aus den Marinearsenalen, und die wurden noch sehr 
reichhaltig in Friedenszeiten bestückt.
Für die Küstenverteidigung waren diese Haubitzen auch völlig wertlos, 
die modernen Marine-Langrohrgeschütze des Kalibers 30,5cm bis 38cm 
hatten mehr als die doppelte Reichweite!
In den Dolomiten wurden ab 1916 vielfach Marinegeschütze der 
Küstenverteidigung eingesetzt, besonders die 15cmL40 Langrohr. Diese 
konnte die 149-iger Standardkanone der Italiener  wirksam bekämpfen. Das 
Teil schoss mehr als 16 km weit und war sehr präzise, wenn man sie auf 
einen robusten Betonsockel montierte. Nachteil aller Marinegeschütze war 
allerdings, das die Rohre aufgrund der enormen Anfangsgeschwindigkeit 
der Granaten sich sehr schnell abnutzten. Am Ende des Konfliktes 
entwaffnete die KuK sogar Zerstörer und Kreuzer, um diese wirksamen und 
begehrten Geschütze an die Front zu verbringen. Dabei handelte es sich 
um die 4,7cm, 7cm,9cm,10cm und 15cm L37 und L40 Langrohrversionen. 
Gruß VJ

 

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