Berge in Flammen
Info zum Film von Luis Trenker

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
 
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

 

 

Der Film Berge in Flammen wurde wirklich im Karwendl oberhalb von Innsbruck gedreht, die politische Lage lies es 1931 nicht zu an den original Schauplätzen zu drehen. Nur die Kletterszenen im Vor- und Abspann wurden am gr. Lagazoui und am Fanesturm illegal gedreht.

Die Handlung des Film bezieht sich aber nicht wie viele glauben auf den Col di Lana, sondern hat als Grundlage die Ereignisse am Schreckenstein, heute als Castelletto bekannt. Leutnant von Call, welcher auch im Film vorkommt hat lange Zeit das Kommando auf dem Vorposten Schreckenstein.

Auch die Sprengung des Col Alto im Film stimmt mit der des Schreckenstein überein, der Schreckenstein war einer der wenigen Berge die nach der Sprengung nicht erstürmt werden konnten.

Auch weiter Details sprechen für den Castelletto, so der Kampfabschnitt Travensazes, die nahe Fanesturm, etc. Lius Trenker war nach seiner Zeit auf dem Werk Verle im Abschnitt Travenazes als Bergführer, auch nach dem Zusammenbruch der ital. Dolomitenfront im Herbst 1917 blieb Trenker im alten Frontraum bis Kriegsende, seine Aufgabe war dort die alten Stellungen nach verwertbaren Material abzusuchen.

Der Film Berge in Flammen wurde zwar nicht an original Schauplätzen gedreht, aber dafür wurden mangels Attrappen echte Schwarzlose und Fiat MG´s mit scharfer Munition verwendet, auch der Schneesturm im Film ist echt! Zwar wurden extra für den Film zwei gr. Motoren angekauft und von Hand auf den Karwendl gebracht, als aber der Dreh losging herrschte ein gewaltiger Schneesturm und es wurde dann einfach gedreht. Die meisten Komparsen im Film waren ehemalige Mitkämpfer von Luis Trenker, gar einige Offiziere. Der Name Col Alto welcher im Film verwendet wird wurde früher für den gr. Lagazuoi verwendet.

 

Am gr. Lagazuoi wurde nichts gesprengt, die Front kam nur in Sattel der den kl. Mit dem gr. Lagazuoi verbindet an den Fuß vom gr. Lagazuoi heran. Am Berg selbst befanden sich nur Beobachter-, Schein- und Granatwerferstellungen. Im Grunde wollte Luis Trenker nur das was die Mannschaften in Krieg mitmachten darstellen, der Film sollte nicht historisch korrekt sein, einerseits war das damals noch nicht so wichtig, war der Krieg erst kurz vorbei und fast auf alles was publiziert wurde fanden sich sofort Kritiker die alles besser wussten. Es kann sein das Trenker bewusst die Handlung auf einen Berg legte auf dem nicht passiert ist und die eigentliche historische Handlung bewusst verschweigt. Ich glaubte lange das es die Geschichte von Berge in Flammen so gar nicht gab und nur aus verschiedenen Episoden der Dolomitenfront zusammen gebastelt wurde. Die Vergleiche mit der Geschichte vom Col di Lana und kl. Lagazuoi passen einfach nicht zusammen, Der Col di Lana z.b. fiel nach der Sprengung und die überlebende Mannschaft ging in Gefangenschaft, der kl. Lagazuoi konnte trotz der Sprengung gehalten werden und niemand kam uns Leben da der Sprengtermin bekannt war, passt eben zu Film, nur war der kl. Lag. Nicht vom Rest der Front abgeschnitten sondern lag mitten drin, mit gr. Ansammlungen von Mannschaften beider Seiten, auch wäre es nie möglich gewesen vom kl. Lag.

aus hinter die Front nach Cortina abzusteigen wie es Dimai im Film macht.

Doch all das passt auf den Schreckenstein! Leider ist die Geschichte vom Schreckenstein (der auch Casteletto oder Punta di Bois gennat wird) nur kaum bekannt, in den Berichten gibt es immer nur einzelne Episoden die sich da oben Abgespielt haben. Ein ausführlicher Bericht über diesen Berg verfasste Robert Striffler in seinem Buch Der Minenkrieg kl. Lagazuoi - Schreckenstein, erst beim Lesen des Buches stellten sich immer mehr Verbindungen mit der Handlung von Berge in Flammen her. Der Schreckenstein ist eine Felsnadel in der Wand der Tofana di Rozes, nur von der Nordseite aus dem Travenazestal her kann man sehr steil aufsteigen. Unten im oberen Travenazestal war die Front keine Linie im herkömmlichen Sinn, im Steingewirr waren die einzelnen Posten untereinander vermischt, bei Tag war alles ruhig, aber bei Nacht wurde fleißig herumgearbeitet, Nachschub auf den Schreckenstein gebracht der nur bei Nacht zu erreichen war, bei Tag oder Granatbeschuss war die Mannschaft völlig auf sich gestellt. Mehrmals versuchten die Italiener den Berg hochkletternd zu nehmen, was aber immer blutig abgeschlagen wurde. Nach dem Erfolg am Col di Lana wurde nun auch am Schreckenstein mit Minenarbeiten begonnen. Den Zeitpunkt der Sprengung war auch hier bekannt und die gr. Mine im Dolomitenraum konnte die östrr. Stellung am Schreckenstein nicht zum fallen bringen. Das österr. Soldaten von ihren Höhenstellungen ins besetzte Cortina absteigen und wieder zurückkamen ist bekannt, jedoch nicht das dabei der Zeitpunkt der Sprengung in Erfahrung gebracht wurde, dies dürfte dann doch frei erfunden sein, aber vielleicht findet sich noch ein Hinweis auf diese Sache. Eine andere Begebenheit welche im Film vorkommt konnte ich erst kürzlich als wahr feststellen. In einem Buch das in den 70er Jahren von einem Passeirer Heimatkundler geschrieben worden war, findet sich die Erzählung eines alten Passeirer Standschützen der im Valparolagebiet eingesetzt war.

Bei einem Nachtangriff der Italienern musste der Passeirer Standschütze mit einem Leutnant auf einen Felsrücken hinausklettern um Handgranaten auf ein Maschienengewehr zu werfen welches im Schutze des Felsen den Verteidigern hart zusetzte. Um das Ziel sehen zu können musste sich der Standschütze weit über den Abgrund hinauslehnen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren hielt ihm Leutnant Trenker an den Füssen fest. Der Autor des Buches hatte Zweifel am Geschehen und schrieb einen Brief an Luis Trenker ihn welchen er fragte ob er der Leutnant Trenker sei und den Vorfall bestätigen konnte. Luis Trenker antwortete das es so gewesen sei! Dies Szene findet sich auch im Film und ist daher als echt anzusehen.

Vom Falzarego- Valparolapass geht in einem Winkel von ca. 90grad das Travenazestal weg, links vom Tal steht der kl. Lagazuoi, danach der gr. Lag.

und der Fanesturm welcher ein wenig ins Travenazes vor steht. Auf der anderen Seite des Tales stehen in einer Linie die 3 Tofanen, Wobei der Schreckenstein in der Tofanawand frei über dem Tal steht.

Wenn man vom gr. oder kl. Lagazoui zum Fanestrum will so geht man einfach über die Bergkette nach hinten, heute wieder über den historischem Klettersteig welcher im Krieg angelegt wurde. Da der Fanesturm hinter dem gr. Lagazuoi steht hat man keinen guten Überblick auf die Front zu Füssen des Berges, da hätte man zu kl. Lagazoui müssen. Vom Fanesturm kann man aber sehr gut auf den gegenüberliegenden Schreckenstein sehen, auch auf die Seite wo der Eingang zum Sprengstollen startet. (Den Stollen kann man noch heute begehen!) Um vom Schreckenstein auf den Fanesturm zu gelangen musste man in Travenazes absteigen und drüben auf den Fanestrum hochklettern, immer im Feuer der Scharfschützen und MG´s die da unten überall im Felsgewirr des obersten Travenazes in Stellung lagen. Das würde wiederum zum Film passen.

Bilder vom Casteletto findest du hier:

http://www.moesslang.net/travenazetal-fanes-tofanen.htm

Vom Sprengstollen und der Tofanawand hier:

http://www.moesslang.net/tofanawand_klettersteig.htm

http://www.moesslang.net/castelletto_sprengstollen.htm

Vom Schreckenstein von der Tofana aus hier:

http://www.moesslang.net/schreckenstein.htm

Auf dieser Seite sind Bilder vom Travenazestal in Blickrichtung Valparolapass, also mit dem Fanesturm links und Tofanen rechts:

http://www.moesslang.net/grossfanes_seite2.htm

 


 

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