Travenazestal
von 
Wendl Pircher

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.

 

Das Travenanzestal, eines der wohl schönsten Bergtäler der Dolomiten,
trennt die Tofanagruppe von den Fanesbergen.
Vom Falzaregopass zwischen der kl. Lagazuoi und der Tofana I zieht das
Tal in Bogenform bis zum Monte Vallon Bianco hin.
 
Anfahrt gleich wie zum Werk Tra i Sassi am Valparolapass, von hier weiter
bis zur Seilbahn am Falzaregopass. (ca. 3km)
Von hier aus geht´s zu Fuß weiter, Bergausrüstung und gutes Schuhwerk sind jedoch
notwendig!
Vom Parkplatz aus auf Weg nr. 402 zur Forcella Travenanzes, oder von der Bergstation
der Seilbahn von kl. Lagazuoi absteigend zur Forcella.( weg 401) Als Landkarte ist
Kompass Nr. 55 Cortina d´Ampezzo 1:50000 zu empfehlen.
Von der Forcella aus kann man das Tal gut übersehen.
Es ist möglich über die Fontana Negra Scharte die Tofana I zu umrunden,
jedoch ist Bergerfahrung erforderlich da es sich teilweise um eine so genannte 
Via Ferrata (Klettersteig) handelt.

 
Die Kämpfe um das Travenanzestal:
 
Im Frühjahr des Jahres 1915 besetzten das Deutsche Alpenkorps die Tofana I, die
Fontana Nerga Scharte, auf Tofana II und III hatten sich die Alpini verschanzt.
Um durch das Tal durchbrechen zu können musste als erstes die Fontana Nerga-Stellung
genommen werden, die jedoch von den bayrischen Leibregiment (Leiber)
hartnäckig verteidigt wurde.
Neben der Schartenstellung entstanden die Feldwache "Nemensis" in den Wänden der
Tofana III und "Dickschädel" in der Wand der Tofana I welche von großem 
Nutzen waren als die Tofana I den Alpini überlassen werden musste, die Versorgung des
Gipfels musste über die Felswände erfolgen während die Alpini von Ihrer Seite
einen guten Zugang besaßen.
Auch die Fontana Nergra konnte von Österreichischer Seite nur über 270 in die
Felswand geschlagenen Eisensprossen unter Feindeinsicht erreicht werden.
Über diesen Zugang konnte im Angriffsfall kaum Mannschaften und Material
nachgeschoben werden, was Ende 1915 dann zur Eroberung durch die Alpini führte.
Im Sommer 1915 wurde hier aber verbissen gekämpft, hier fiel auch der einzige
General des Krieges, Antonio Cantore leitete selbst einen Italienischen
Angriff in vorderster Front, zur Tarnung trug er einen einfachen Soldatenrock vergaß
aber seine Generalskappe abzunehmen.
Ein Scharfschütze erkannte die Kappe im Zielfernrohr und tötete den General mit einem
Kopfschuss.
Ausführliche Berichte findet man im Buch von Gunther Langes  "Die Front im Fels und
Eis"  Athesiaverlag Bozen.
 
Nach dem Verlust der Fontana Nerga Stellung mit den Feldwachen Nemensis und
Dickschädel war nur mehr die Felsnadel Punta di Bois  von den Ostereichern besetzt,
diese jedoch störte die Italiener gewaltig, hatten die Kaiserjäger eine schöne Sicht
auf die Dolomitenstrasse auf der der Ital. Nachschub rollte.
Natürlich schauten die Kaiserjäger nicht nur runter sondern schossen mit einem
Wassergekühlten Schwarzlose MG und einem kl. Geschütz auf alles was sich blicken
lies. Nur nachts oder bei Nebel konnte der Nachschub rollen, der Nebel ist in den
Bergen jedoch ein schlechter Verbündeter, einmal lichtete sich der Nebel schlagartig
und vor der Mg Mannschaft rüstete sich eine Alpinieinheit zum Angriff auf die Punta
di Bois!
Das MG feuerte sofort und hörte nicht mehr auf bis der Letzte Angreifer gefallen
war, Hunderte von jungen Alpinisoldaten machte ein einziges MG den Gar aus.
Da die Punta mit üblichen Mitteln nicht zu erobern war, wurde der Felszahn
gesprengt, was zum Erfolg für die Alpini führte.
Die Front verlagerte sich dann in den Sattel zwischen Lagazuoi und Tofana I , hier
wurden die größeren Felsbrocken die rumlagen, zu Minibunker ausgebaut,
so dass die Front endgültig zum Stellungskrieg wurde.

Übersichtsbild der Fontana Negrascharte

Übersichtsbild des kl. Lagazuoi


Murmeltiere vor dem Werk Tra i Sassi


Der Hexenstein (Sass Stria), der als Ersatz für das Werk Tra i Sassi zum Bunker ausgebaut wurde


Der kl. Lagazuoi von Falzaregopass aus gesehen, oben die Seilbahn unten die beiden Schutthalden der beiden Minen


Die Schutthalde der Österreichischen Mine, darüber die Felsbandstellung


Der kl. Lagazuoi von hinten, oben die Seilbahn mit der Gipfelstellung der Tiroler, links der Vorgipfel mit der Genga Martinistellung der Alpini.


Der gr. Lagazuoi, Fanesgruppe


Die Tofana di Roces mit dem Castelletto (Punta Bois)


Der Castelletto vor der Tofanawand

 

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