Panzerhaubitzbatterie „Zampetta“

Ulrich Mößlang der Tauchbrillenspezialist + zertifizierter Sport-Optiker

Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen und Dolomiten 

Volker Jeschkeit

 

 

Diese unterirdische Befestigungsanlage war eine der Ersatzstellungen für das desarmierte Hauptwerk Mattarello.

Die beiden Turmhaubitzen 15cm/M99 des veralteten Werkes wurden ausgebaut und ca.400 m  südöstlich auf die beiden Geschützbrunnen des Kavernenwerkes montiert.  

Die beiden Geschützbrunnen sind 9m bzw. 7m tief.
Die Anlage wurde unter einen Hügel gegraben, die Gesteinsformation ist sehr hart und widerstandsfähig.
Diese Befestigung wurde anscheinend in sehr großer Eile gebaut, alle Kavernen und Galerien wurden nicht ausgekleidet, lediglich die Eingänge zu den Geschützbrunnen und die Brunnen selbst wurden mit Beton verkleidet, die allerdings keine Stahlarmierung aufweisen.
Es gibt keinerlei Anzeichen einer Isolierung oder Innenverkleidung der Galerien, selbst die Eingangstüren sparte man sich.
Dies ist insofern seltsam, als man bei den ähnlichen Anlagen auf dem Monte Celva und dem Monte Calisio der Verkleidung und Ausbetonierung aller unterirdischen Gänge und Kavernen sowie den Eingangsbereichen große Sorgfalt walten ließ.

Auch diese Anlagen wurden wie die Batterie „Zampetta“ im gleichen 
Zeitraum –1915- angelegt.

 

Die Panzerhaubitzbatterie bei Mattarello verblieb in einem „Rohzustande“.  

Die beiden Geschützbrunnen sind relativ gut erhalten und nicht verschüttet (außer der Sohlenbereich).
Es sind somit die einzigen erhaltenen Anlagen der PzH 15cm/M99 innerhalb der Festung Trient.
Damit lassen sich noch sehr gut die Dimensionen erkennen und auch die Vorpanzerungen der Geschützkuppeln, die allerdings wesentlich schwächer ausgeführt wurden als bei den anderen Batterien auf dem Celva und dem Calisio.
Anscheinend vertraute man hier dem sehr harten und extrem widerstandsfähigem Felsgestein mehr als dem Beton.  
In der Tat ist der Fels in Art und Struktur wesentlich resistenter als der sonst im Bereich von Trient anzufindende Kalk-Fels.
Auch seine Schichtung ist sehr viel feiner und dichter.

Die horizontale Felspanzerung um die Batterie in Richtung Feindseite hat eine Stärke von mehr als 200 m entsprechend der Ausdehnung des Hügels in Richtung Süd und Südwest, die Felsüberdeckung der Galerien und Kavernen ist zwischen 7 m und 9 m.
In der Regel hielt das Genie von Trient 1914/15 eine Felsüberdeckung der unterirdischen Anlagen von minimal 8m für notwendig.
Die Gesamttiefe der Anlage ist ca. 20 m (Profiltiefe), die beiden Geschütztürme waren auf einer Achse angeordnet mit ca. 25 m Distanz von Drehachse Kuppel 1 zur Drehachse der  Kuppel 2.  

Villamontagna-Trient,09.11.2004 Volker Jeschkeit

 

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