Werk Corno
Ex Forte Corno
Großbaustelle 2007

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.
 

Uli Mößlang / Volker Jeschkeit

 

Ich habe mich bei meinem Besuch des Werkes davon überzeugen können, das dieses Werk 1915 völlig wertlos war.

Die 3 Panzerhaubitzen war derartig eng angeordnet, das ein einziger Treffer auf dem Verdeck sie alle aus den Brunnen gehauen hätte. Sie waren so dicht angeordnet, das polemisch ausgedrückt, ich mich wunderte, das ihre kurzen Haubitzrohre sich nicht gegenseitig bei der Drehung der Kuppeln störten. Die Deck-Panzerung bestand aus Granit, wie auch die Ausmauerung der kleinen Brunnen, aber so schwach, das eine 28cm Mörsergranate das ganze obere Geschoss der PzH-Batterie weggeblasen hätte. Auch die Frontpanzerung der Kasemattgeschütze war schwach (trotz Panzerschilde, die hätten gehalten, aber das umliegende Naturstein-Mauerwerk nicht). Ich habe mich echt gewundert, die altartigen Panzerungen von Tenna und Colle delle Benne sind stärker, auch die von Mattarello und Romagnano. Das Werk Corno war wirklich ein Witz. Ein Volltreffer in der Frontseite der beiden oberen Kasemattbatterien hätte alle 4 Geschützestände vollständig zerstört, allein schon deswegen, das die schwache Zwischendecke eingestürzt wäre.

Die untere Kasemattbatterie war schwieriger zu treffen, aber auch hier betrug der Kasemattabstand der beiden 12cm/M85 nur ca. 6m. Die Wehrmacht (Organisation Todt) hat im Werk Corno 1944 einiges herumgezaubert, 4 seiner 6 Geschützkasematten wurden wohl als MG-Stände umgebaut (wofür? die US-Truppen der 10. US-Gebirgsdivision unter dem Befehl von Colonel Darby (Lt-general später) marschierten in Richtung Torbole und Riva del Garda, und wurden dort zwischen Februar und April

1945 von den deutschen Truppen regelrecht "eingemacht und zusammengeschossen", die standen u.a. mit 88mm Flak in den alten Kavernenbatterien zwischen Riva, Torbole und Nago, knackten seine Panzer, versenkten seine Angriffsflösse, verbrannten die US-Truppen in den Straßentunneln mit Phosphor-Granaten und Darby kam beim Angriff auf Torbole um und auch ca. 3000 Amerikaner! Die haben sich nach dem 25.April (Waffenstillstand) über die ungeheuren Munitionsmengen in den Kavernenanlagen gewundert).

Corno war also völlig wertlos, 200m weiter baute man Peschiera. Die Italiener haben das gewußt, sie haben Corno nie beschossen, und an Peschiera haben sie sich die "Zähne ausgebissen". Deswegen steht der alte "Steinkasten" heute noch. Stahl gab es nicht, lediglich die Panzerschilde wurden ausgebaut, also kein lukratives Geschäft für die Eisensammler. Architektonisch gesehen ist es allerdings ein schönes Werk, gebaut zwischen 1882 (1883?) und 1890, zwischen 1909 und 1910 bastelte man an "Verstärkungen", völlig nutzlos allerdings, die schwere Artillerie hatte zu große Fortschritte gemacht zwischenzeitlich.

Tja, und dann kamen 1915 die Ideen von Steinhart und damit die Lösung des Problemes. Steinhart hatte direkt nichts zu tun mit der Lardaro-Sperre, die KuK-Geniedirektion von Riva unter GM Anton Schiesser war wohl verantwortlich. Aber "Peschiera" ist Steinhart-Epoche, unter dem Fels und tief vergraben und Stahlbeton allerorten. Gruss, VJ


Werk Carriola

Die Reste des Werkes liegen bei den Antennen, es wurde nach dem Kriege gesprengt, um das Eisen und die Stahlträger zurück zu gewinnen. VJ

 

Werk Corno 2007 Seite 3

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