Cima Albiolo
Val Strino
österreichische Seite

Aufstieg

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
 
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

 

Der Torrione Albiolo 

Dieser Berg zählte zu den meist umkämpften Berge am Tonalepaß. 1915 wurde der Torrione sehr schnell von den Alpini besetzt, was zur folge hatte das die Werke Tonale, Mero und Strino im Rücken bedroht waren, auch die Nachschublinien zum Tonale wurde nun von der ital. Artillerie unter Feuer genommen, mit Feuerleitung vom Torrione Albiolo aus.

Als im Herbst 1915 die Kaiserjäger und die Landesschützen vom Östlichen Kriegsschauplatz zurückkamen wurde die Rückeroberung des Berges in Angriff genommen. Für diese Aufgabe wurde eigens ein 30,5er Motormörser im Val di Sole in Stellung gebracht. Nach kurzem Einschießen folgte Volltreffer auf Volltreffer. Nach wenigen Schüssen waren die noch schwachen Stellungen zerstört. Schnell drangen die Landesschützen des 1. Regiments zum Gipfel vor, nach kurzen heftigen Nahkampf besetzten sie den Gipfel und gaben ihn nicht mehr her. Anzumerken ist das im Sommer 1915 noch keine Kavernen oder schweren Befestigungen gebaut wurden, vor allem auf ital. Seite glaubte man an einem schnellen Sieg.

Die Stellungen bestanden deshalb meist nur aus einigen Brustwehren aus Stein und Bretterunterkünften, da hatte der 30,5er Mörser leichtes Spiel.

Die ital. Truppen hielten aber eisern ihre Stellungen gegenüber, so kam es zu einem erbitterten Stellungskrieg bis zum Kriegsende 1918, die Front rührte sich hier nicht mehr und die Berggruppe wurden zu richtigen Festungen ausgebaut.

An dieser Stelle eine Anmerkung zu der Berggruppe die alle den Namen Albiolo tragen.

Es gibt hier den Doppelgipfel der aus  Punta Albiolo 2970 und Monte Albiolo 2908 besteht, beide ital. besetzt. Nordwestlich davon ist eine Kuppe, die Albiolina, welche durch einem Felsgrat mit Monte Albiolo verbunden ist, auch ital. besetzt. Nordöstlich vom Monte Albiolo ist der Torrione Albiolo 2969 (um den es hier geht) welcher von den Österreichern gehalten wurde.

Der Torrione ist mit einem breiten Felskamm mit dem Monte Albiolo verbunden, der Albiolino steht in der Flanke, ist jedoch durch eine Schlucht vom Torrione getrennt. Die Angriffe erfolgten über den Kamm vom Monte Albiolo aus, unterstützt durch die MG´s und Geschütze vom Albiolino welche die Verteidiger auf dem Torrione niederhielten. Kein leicht Stand also für die Landesschützen auf dem Torrione Albiolo. In der Folge wurde der Berg zu einer Festung ausgebaut, mit Betonkasematte am Gipfel und Zugang durch eine Betonpoterne. Es war wohl die höchste Poterne des Krieges auf fast 3000mt.

 Die Poterne wurde zerstört, und der Zugang zur Kasematte durch einen Stollen im Berg ersetzt. Am Berg entstand mit Zeit ein ganzes "Gipfeldorf" wie auf den Bildern zu sehen, versorgt wurde alles durch eine Seilbahn. Auch auf der ital. Seite entstanden ganze Siedlungen und kavernierte Stellungen. 

Diese Stellungen der Italiener hat mein Freund Fulvio mit dem wir die Tour 2005 machten, bereits auf seiner Seite ausführlich dokumentiert. http://www.i-a-1915-1918.com/torrione_albiolo_tour_1.htm

 

Der Weg über die österreichischen Stellungen führt vom Passo Tonale zum Werk Tonale ( Forte Saccarana) über den "Bozerlait" Weg ins Val Strino. Auf dem alten Saumpfad sind viele Kavernen zu sehen. Im Val Strino geht´s weiter den Berg hoch in Richtung Laghetti - Monte Redival. Man kommt an Stellungen und Kavernen vorbei zum Fuß des Torrione.
Nun auf den alten Frontsteigen hoch in die Gipfelstellung. Der Weg ist zwar markiert aber in den Karten meist nicht eingezeichnet. Auf alle Fälle ist es ein Klettersteig, ohne Ausrüstung und Erfahrung sollte man da nicht hochgehen!
 Der Weg über die Ital. Stellungen ist zwar weniger schwierig, aber doch noch gefährlich und  nur für Geübte ohne Schwindel begehbar!
 

 


Endlich lichtet sich der dichte Nebel, die Büsche sind voller Tautropfen, der Morgen eines schönen Spätherbsttag am Tonale


Langsam kommen auch die Gipfel an Licht


Ein alter Lawinenschutzbau kommt zum Vorschein,
dieser Keil aus Stein sollte die Lager darunter schützen.
Das Lager bei Malga Strino wurde oft von Lawinen heimgesucht,
mehrmals wurde das ganze Lager vernichtet.


Nun endlich ist der Blick frei zu unserm Zielberg


Der Torrione Albiolo im Telefoto, links ist die Gipfelkasematte zu sehen, rechts die Unterkünfte.


rechts von uns auf dem Felsrücken, erscheinen auch noch Mauer- und Holzreste von Stellungen.


Der Gipfel mit den Resten der Barackenstadt,
die extrem kühn an den Berg gebaut war


Eisenteile beim Aufstieg


Fundamente von sehr großen Baracken am Fuß vom Torrione


Vis a Vis ein viereckiger Turm, müssen wir nachher genauer ansehen!


Oberhalb von dem Kar scheint eine  Kaverne zu sein, mal sehen


Bingo, Kaverne, Baracke, alles da!


Am Gipfel scheint auch ziemlich was rum zu stehen

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