Punta San Matteo
Ulrich Mößlang Optik Heydenreich
 
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.


Übersichtsbild der Berge um der Punta San Matteo: 1 Punta San Matteo, 2 Mantello, 3 Villa Corna, 4 Giumella, 5 Val Piana, 6 Val Orsi Scharte


 

Zum Angriff auf den Matteo und Mantello vor 100 Jahren. Auf dem Bild die Angriffswege der Gruppe 1 Tabarelli und Gruppe 2 Licka, die gepunktet Linie war die ursprüngliche Angriffsroute für die Gruppe Licka, da verlief noch der alte Weg der österr. Mantellostellung vor dem ital. Angriff.
Zu bedenken ist hierbei das die Südwand des Matteo heute nahezu ausgeapert ist, vor 100 Jahren war sie 50° steile Eiswand, von den Felsen war kaum etwas zu sehen!

In dieser Stunde, vor genau 100 Jahren, verlegte die österr. Angriffsartillerie schlagartig ihr Feuer vom Matteo auf den Mantello. Eine Stunde lang lag schwerstes Feuer aus 65 Geschütze auf dem Gipfel, darunter die verheerend wirkenden 30,5 cm Granaten, dabei soll die Eishaube des Matteo um gut 6 mt gekappt worden sein. Als Oblt. Tabarelli als erster in die ital. Gräben springt ist der Grossteil der ital. 307. Alpinikompangie "Monte Ortler" in der Gipfeleiskaverne verschüttet. Nachdem die ital. Maschinengewehre mit Handgranaten zerstört wurden hatten die Reste der 307. Kompagnie keine Chance mehr, der Matteo war zurück erobert. Weit schwieriger war es für die Gruppe 2 Oblt. Licka, diese hatte Befehl den Mantello an zu gehen. Dazu sollte sie durch die 50° steile Südwand des Matteo zum Mantello queren. Da jedoch der Alpine Referend Prof. Janner davon abgeraten hatte, sollte Licka knapp unter dem Gipfel auf dem vorhanden Steig zum Mantello quern. Da jedoch bald sehr schweres ital. Sperrfeuer einsetzte war der Aufstieg bis dahin nahezu unmöglich. Licka entschied sich spontan doch in ursprüngliche Route durch die Südwand zu steigen. Was dann folgte war eine Alpinistische Höchstleistung, eine gut 6 bis 700 mt lange Querung durch eine 50° steile Eiswand! In voller Rüstung, wobei nur die Bergführer Pickel hatten, diese mussten über die ganze Länge Stufen schlagen. Schlussendlich traten bei der Querung die meisten Verluste ein, auch weil die einschlagenden Granaten am Gipfel schwer Eisschläge auslöste. So stürzte bis zu letzt die Bergführer und beider schweren Maschinengewehre ab. 3 Mann von der abgestürzten MG Truppe aperten 2004 am Valpianagletscher aus. Zwar dauerte die Querung viel länger als geplant, aber Dank der grossen bereitgestellten Geschützmunition konnte das Feuer bis zum Ende der Querung verlängert werden und die Aktion erfolgreich zu Ende geführt werden.

 

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