Ochsenbühel
Bunker 2.WK

Optik Heydenreich Ulrich Mößlang der  Tauchbrillenspezialist + zertifizierter Sport-Optiker
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen und Dolomiten 

Fotos und Text Wendl Pircher / Uli Mößlang

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Die Festung im  Ochsenbühel – Caposaldo Col di Bovi 

Die Sperrgruppe Ochsenbühel wurde als drittes System zusätzlich zur Sperrgruppe Franzensfeste errichtet. Die Hauptaufgabe lag in der Sperrung des Pustertal und als Artilleriestützpunkt der Sperre Franzensfeste. Die Sperrgruppe besteht aus dem Hauptwerk im Ochsenbühel und 3 kleine Bunker zur Flankendeckung. Das Hauptwerk selbst kann als moderne Variante der alten Franzensfeste angesehen werden. Im Hauptwerk selbst sind 2 Kavernenbatterien untergebracht, eine mit Schussrichtung Franzensfeste, die andere in Richtung Pustertal. Die Batterie in Richtung Franzensfeste bestand aus 3 75mm Geschützen auf Festungslafetten. Für die Batterie Pustertal wurden einzigartige Geschützräume angelegt um die alten Skoda 100er Haubitzen auf Feldlafetten aus dem 1Wk einzustellen. Die Haubitzen konnten in den speziellen Scharten auch  als Steilfeuergeschütze benützt werden.

Die Anlage verfügte über die üblichen Maschinengewehrstände für die Nahverteidigung.
In der Anlage sollte auch das Sperrenkommando und die Beobachtung für beide Sperrgruppen ( Franzensfeste und Ochsenbühel) Platz finden. Für die Beobachtung wurden 2  Stahltürme im Gipfelbereich des Ochsenbühel eingebaut die über Wendeltreppen mit der Anlage verbunden sind. Ein weiterer Beobachtungsstand ist in Kavernenbauart mit Frontpanzerung.  Die Anlage verfügt über mehrere Eingänge welche durch Kaponieren (kleine Kehlkoffer) verteidigt werden konnten.

Über einen langen Gang verfügt die Anlage über eine Verbindung zu einem nahen Eisenbahntunnel.
Anders als bei andern Anlage mündet dieser Gang aber nicht direkt in den Tunnel.
Der Gang endet beim Tunnelportal mit einem gut getarnten Eingang mit Kaponiere die direkt an die Tunnelaußenwand angebaut ist.

Das Gesamtvolumen der Anlage beträgt an die 19700 Kubikmeter und zählt damit zu den größten  Anlagen in Südtirol.

Die Anlage wurde in der letzten Ausbauphase des Alpenwall 1940 geplant und in den folge Jahren gebaut. Die Anlage konnte noch vor Baueinstellung des Alpenwall 1942 fertig gestellt werden, wurde aber nicht mehr ausgerüstet auch nicht mehr in Dienst gestellt. Die Anlage wurde wie alle andern nicht fertig gestellten Anlagen 1942 zugemauert und aufgegeben.

Für die Festung waren 8 Offiziere und 120 Mann vorgesehen.

 

Die Anlage ist heute kaum zu erkennen, erst wenn man ganz nahe kommt erkennt man die getarnten Scharten erkennen. Man kann die Anlage ohne weiters besichtigen, nur bei den Teilen die durch Felsverschiebungen zerstört sind sollten nicht betreten werden da dort akute Einsturzgefahr herrscht. Der beste Eingang ist gleich beim Parkplatz am Eisenbahntunnel, aber Achtung, nicht den Tunnel betreten, es kommen ständig Züge, der Eingang ist außen!

Man erreicht den Parkplatz am besten wenn man gleich bei der Fanzensfeste in Richtung Aicha fährt, um den Ochsenbühel herum und dann den alten Weg (geteert) nach links bis zum Parkplatz. Aber Achtung: Gute Schuhe und mehrere Lampen sind auch hier notwendig, da absolute Dunkelheit herrscht.
Und nicht vergessen, Brotkrümel streuen um wieder herauszufinden :-))

 


in diesem harmlosen Hügel ist der Bunker


größer?


alles kein natürlicher Fels, nur Beton auf Stein getrimmt, die Ziegel wurden sehr viel später angebracht, um die Schießscharten zu verbergen.


Ein Eingang, oder uns ein Spalt?


Ein Eingang!


Die Gittertür ist offen und wir studieren den Plan der Anlage. Wir sind so ziemlich am äußersten Punkt. Uns steht ein langer Marsch in absoluter Dunkelheit bis zum Zentrum bevor.


Alle da? Unsere Bunkertruppe.
Donatella, Renate, Barbara, Markus, Amadeus, Helmut, Wendl und ich, der Uli
Warm angezogen und mit ausreichend Taschenlampen versorgt.


Auch die zweite Gittertüre ist offen

 

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