Monte Bondone

   Stützpunkt 3
 
Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
     
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

Uli Mößlang/Volker Jeschkeit


Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen und Dolomiten 

2 auf einem Streich, das hätte ich nicht erwartet! Gefunden und 
dokumentiert wurden die Stützpunkte V/3 (Malga Vazon) und V/4 unterhalb 
der Malga Vazon ,südlich gelegen.
Vom V/3 ist wenig erhalten geblieben, der war auch sehr klein, eine 
Defensionsmauer und Reste von ausgebauten Infanteriesteigen. Der V/4 
hingegen ist sehr gross und weitläufig. Beide wurden 1911/1912 angelegt, 
als GM Schiesser noch Direktor des Genies von Trient war.Die Bautechnik 
ist wie bei den Anlagen unterhalb des Palon: Mit Trockenmauern 
verstärkte Schützengräben, die typischen halbrunden gemauerten 
Schützennischen, in den nackten Fels gebohrte Verbindungsgräben ohne 
Verkleidung und gegrabene Unterstände, denen natürlich heute die Decke 
fehlt.Aber: 1915 wurde an diesem Stützpunkt weitergebaut: Es gibt Reste 
von Betonstellungen, das ist eine typische Arbeit von GM Steinhart!- 
Sehr feinkörniger und harter Beton.
Wahrscheinlich war auch hier die Kavernenbatterie Malga Vazon angelegt 
worden, so wie sie in der Liste der Sicherungsarmierung der Festung 
Trient beschrieben wird (Anlage zu Reg.5840 von 1915). Die Bewaffnung 
war , wie üblich, 2 x 9cm/M75, davon hatte Steinhart ja alleine über 100 
Stück zur Verfügung. Ich sage wahrscheinlich, weil es gibt einen 
riesigen Sprengtrichter, der den Stützpunkt in 2 Teile teilt, der 
Trichter hat fast ein kleines künstliches Tal geschaffen, das voll mit 
Gesteinsbrocken liegt. Von hinten her endet eine Armierungsstraße , von 
Norge kommend, direkt in diesem Gesteinsfeld. Die Position war 
strategisch gesehen ideal für eine Kavernenbatterie, nur muss die 
Felsüberdeckung nicht sehr gross gewesen sein.Um diese sicherer gegen 
Beschuss auszulegen, wurde diese wohl innen mit Stahlträgern, Wellblech 
und Betonhemd versehen. Das war genau der Grund , warum man sie sprengte 
nach dem Kriege, genau wie ein Teil der Kavernen des unteren 
Stützpunktes Palon.
Dieser Stützpunkt V/4 wurde genau heute nach über 90 Jahren 
wiederentdeckt, es gibt jetzt erstmalig eine Dokumentation zu 2 
Stützpunkten der Verteidigungslinie auf dem Monte Bondone.
Es liegt noch immer ein bisschen Schnee dort oben, aber bei dem heutigen 
Kaiserwetter gingen die Temperaturen auch auf 1500m in der Sonne um die 
20 Grad. Eine sehr angenehme Erkundung und leicht zudem: Die Stützpunkte 
liegen nur wenige hundert Meter von der Straße entfernt.
Die Fotos folgen demnächst, vorab schon mal die Originalzeichnungen. 
Gruss VJ


Übersicht des Bereiches der Gruppe Vazon auf dem Monte Bondone, die
Stützpunkt V/1 bis V/5.
Die beiden Stützpunkte bei der Malga Vazon sind rot markiert. Gruß VJ


zu den Fotos

 

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