Felskasematten-Flankierbatterie Massenza

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
     
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

 

So der offizielle Name auf der Projektskizze, die ich bei meinen 
Recherchen im KA fand.
Hierbei handelt es sich um eine 2-geschützige Kavernenbatterie und einer 
MG-Kaverne, untereinander mit einer Galerie verbunden und mit manchen 
Stichkavernen, die als Lager und Unterkunft dienten, sogar eine Küche 
ist eingezeichnet.
Ein relativ aufwendiges Projekt mit dem Datum Dezember 1915.
In der Armierungsliste der FS Trient ( Anlage zu Res. Nr.5876A- 
Übersicht der Batterien der Sicherungsarmierung und nicht armierten 
Emplacements) wird die Batterie angegeben mit dem taktischen Zeichen 1/V 
als Kavernenbatterie Massenza, bewaffnet mit 2x9cm/M75/96 Geschützen. 
Sie gehört damit zur Verteidigungssektion V der Festung.
Eine einmalige Chance zu überprüfen, ob und wie das Projekt ausgeführt 
wurde.
Für mich eigentlich die 2.Chance. Damals bei der Überprüfung des 
Projektes der Kampfanlage am Col della Caura auf ca. 1500m Höhe 
scheiterte ich, da unterhalb des Einganges zur Batterie der Berghang 
abgerutscht war. Lediglich eine 2-geschützige Kavernenbatterie war 
erkennbar. Die Projektzeichnung stellte aber eine wesentliche größere 
Anlage mit zusätzlichen MG-Kavernen und Scheinwerferständen dar.
Diesmal hatte ich mehr Glück. Die Anlage Massenza fand ich, dank den 
Hinweisen der ortsansässigen Bevölkerung, die diese Kavernen während 
WKII als Luftschutzbunker benutzten.
Die amerikanischen B-22 Bomber und andere Jagdbomber flogen durch das 
Val dei Laghi um über den Soprasasso (807m hoch) fliegend danach im 
Etschtal die unmittelbar unterhalb des Soprasasso  befindliche 
Eisenbahnbrücke der Brennerstrecke zu bombardieren.
Das ging aber leider schief, von 32 angreifenden Maschinen wurden 32 
beim ersten Angriff abgeschossen. In den ehemaligen KuK - Kavernenanlagen 
standen die Vierlinge 2cm und 3,7 cm Sk dicht an dicht. Da hatte die 
US-Airforce absolut keine Chance und es war daher das reinste Massaker. 
Daraufhin  wurden keine Tiefflugangriffe mehr durchgeführt.
(PS: Die Brücke wurde durch einen Zufallstreffer zerstört, die US-Bomber 
flogen in sehr großer Höhe und versuchten mit Bombenteppichen die Brücke 
zu zerstören, dabei wurde der gesamte westliche Teil von Trient 
zerstört. Der Erfolg war relativ, die Umgehungsstrecke der Eisenbahn war 
bereits fertig gebaut. So mancher Bomber wurde durch die auf dem Monte 
Bondone (2200m hoch) stehende schwere Flak (88mm) heruntergeholt.)
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Vorab: das Projekt wurde so nicht ausgeführt.
Es gibt 2 Geschützkavernen, die untereinander nicht verbunden sind und 
eine zusätzliche Anlage (untereinander verbunden) mit kleineren 
Kavernen, vermutlich MG-Stellungen, und eine B-Stelle auf einer 
vorspringenden Felsnase.
Die Anlage als Flankenbatterie ist extrem gut getarnt, ich bin 2-mal 
daran vorbei gelaufen bevor ich die schräg auslaufenden 
Geschützstellungen im  steilen Felshang gefunden habe.
Der Ort ist strategisch gesehen sehr gut gewählt, das gesamte Val dei 
Laghi (hier relativ eng) konnte perfekt bestrichen werden.
Die gesamten Anlagen selbst waren bombensicher, wie im Projekt bereits 
vermerkt, ist die Felsüberdeckung 140m.
Die schräg stehenden Schussöffnungen der Batterie sind von der Feindseite 
her sehr schwer erkennbar und bieten allerkleinste Ziele.
Von der Ausführung her entspricht sie damit perfekt dem allgemeinen 
Befehl des GM Steinhart zum Ausbau der FS Trient.

Endlich konnte einmal Projekt und Bauausführung miteinander verglichen 
werden.
Gruß VJ


Projekt und Ausführung.
Die Batterie wurde einfacher gebaut. Nichts desto weniger war sie sehr effektiv.


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