Blockhaus Mandolin
auf dem Monte Bondone, Trient

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
     Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

 
Das Blockhaus Mandolin gehörte zur umfangreichen und stark befestigten Verteidigungslinie der Westflanke der Festung Trient. 
Diese Linie erstreckte sich vom Süden her kommend auf dem Massiv des Monte Bondone ausgehend vom Werk Palon (1976m ü. NN) in Richtung des Gipfels Cornetto di Mugo Stark befestigt, (1931m ü. NN) über die Stellung Vason (1571m ü. NN) nach Vaneze (1349m ü. NN mit Kasernenanlagen und Befestigungen) und mündete in den Verteidigungsbereich Blockhaus Mandolin (1100m ü. NN), mit 4 Kanonen 7cm/M75, jedenfalls 1912. Es ist nicht auszuschließen, das die Bewaffnung 1914/15 erweitert oder modernisiert wurde. Platz in den Kasematten hatten jedenfalls nur 4 Kanonen. Des Weiteren gab es in der Umgebung des Blockhauses 1916 Flugabwehrstellungen mit ca. 4 MG, in Richtung Sopramonte-Valle dei Laghi, 1908 erbaut vom Trentiner Bauunternehmer Andrea Gardumi in Naturstein-Bauweise mit Verstärkungen in Stahlbeton und der Batterie Candriai (8 Kanonen). Mit dieser war es durch eine Galerie verbunden. Die Batterie Candriai war wiederum angeblich mit einer Galerie mit dem Werk Dos di Sponde verbunden (oberhalb Cadine -Sopramonte). 
Die Verteidigungslinie endete an der Sperre Bus di Vela unterhalb des Werkes Dos di Sponde. Auch diese Sperre war mit dem oben liegendem Werk verbunden. Nach Auskunft von Ortsansässigen, mit denen ich mich lange unterhielt und deren Großväter teils bei den Kaiserjägern dienten oder aber als Arbeiter an dem Ausbau der Befestigungsanlagen tätig waren, war das gesamte Massiv des Bondone enorm befestigt. Kavernenstellungen, kleine Werke, Artilleriestellungen und befestigte Infanteriewerke gab es quasi überall. Umfangreiche, heute größtenteils verschüttete, Galerien verbanden vielfach die Stellungen untereinander. Kasernenanlagen sind heute noch sichtbar (teilweise wunderbar restauriert und von Uli beschrieben und fotografiert)  auf dem Monte Bondone (Vaneze,Sardagna).
Eine Militärstrasse verband von Sardagna ausgehend die Stellungen bis zum Vason (ca.1600m ü. NN). Exponiert blieben die hochgelegenen Befestigungen auf dem Cornetto und Palon, die aber mit Seilbahnen erreichbar waren oder durch schmale Zuwegungen. Links und rechts von dieser Militärstrasse gab es viele Munitionslager in Kavernen oder sonstige Lager für militärische Ausrüstungen. Die Verteidigungslinie Palon-Cornetto-Vason-Vaneze-Mandolin-Candriai-Dos di Sponde-Bus di Vela deckte die Westflanke der Festung Trient, Hauptkampfrichtung war gegen das Tal Valle dei Laghi-Altogarda quasi der Höhenlinie des Bondone Massivs folgend bis hin zur Straßenverbindung von Arco/Torbole/Riva in Richtung Trient. Diese Strasse wurde durch Bus di Vela gesperrt bei Cadine/Sopramonte. Wer vom Gardasee kommend in Richtung Trient fährt muss auch heute noch unter der Straßensperre Buco di Vela hindurch fahren und sieht kurz vorher wie eine Drohung rechts oberhalb das Werk Dos di Sponde, aber nicht ahnend das noch weiter oben bei Candriai und Mandolin andere schwere Batterien standen, die dieses Tal weit und wirkungsvoll bestreichen konnten. 

Gruß Volker Jeschkeit

PS: Vom Blockhaus Mandolin ist überhaupt nix übrig geblieben, es wurde
        leider vollständig abgetragen.

Alle Fotos Volker Jeschkeit

Als ich heute 15,09,05 auf dem Monte Bondone war und vom Stützpunkt Pale´ zurückfuhr, 
hielt ich noch kurz bei Mandolin an.
Der Hügel, auf dem einst das Blockhaus war, und die Senke davor, in der 
dann ein Teil seiner 4x7cm/M75 Gebirgsgeschütze in Stellung gebracht 
wurde (Halbbatterie), ist heute von der Forstverwaltung zu einem Park 
ausgebaut worden. Nur das hässliche Gebäude muss noch weg.
Die andere Halbbatterie wurde in der Nähe der malga Brigolina in 
Stellung gebracht. VJ

Zu den Originalplänen des Blockhauses Mandolin

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