Flakbatterie Mandolin
auf dem Monte Bondone, Trient

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
     
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

Volker Jeschkeit

Wir fahren mit dem Jeep in Richtung Bondone-Gipfel Palon. An Bord
befinden sich mein Freund, Arturo Condini- Technischer Direktor der
Forstverwaltung Trient und ich.

Auf halber Strecke kurz oberhalb der alten Position des Blockhauses Mandolin biegen wir scharf ab von der Provinzstrasse in einen kleinen Forstweg, kurzer Halt, der Spezialschlüssel öffnet die verschlossene
massive Stahlschranke, der 4x4 Antrieb des Mercedes rastet ein, es geht ca
. 250 m steil hinauf, die Räder wühlen durch den weichen Boden. Wir kommen auf ein kleines Hochplateau. Es sind Rodungsarbeiten zu sehen, das dichte Unterholz muss beseitigt werden, damit der Mischwald wieder atmen kann.

Wir steigen aus, Kamera in der Hand, es geht ca.50 m ins Zentrum der Lichtung: Betonfundamente! Der erste typische Scheinwerfersockel,10 m daneben 6 dreieckige Betonfundamente.

Ich bleibe wirklich betroffen stehen! - Murmel vor mich hin: Das gibt es nicht, eine 8cm/M5 Flak Ehrhardt.......Arturo guckt mich fragend an, er versteht kein deutsch.
Ich erkläre ihm, das dies die Stellungen einer Flakbatterie der KuK sind, bestehend aus 2 Azetylenscheinwerfern und 2 Stück Luftabwehrkanonen auf
einer speziellen stählernen und drehbaren Hochlafette montiert. Ich sage ihm auch, dass dies die ersten Stellungen dieser Art sind, die ich jemals innerhalb der Festung Trient gesehen habe!

Die Kamera fängt an zu klicken, wir finden auch die Reste des Unterstandes der Batteriebesatzung oder die Munitionskasematte, das ist nun wirklich nicht mehr zu identifizieren.

Ein wirklich einmaliger Fund!

Ohne die Arbeiter der Forstverwaltung Trient wäre diese Stellung wahrscheinlich für immer unentdeckt geblieben. Diese haben sie entdeckt und nun stehen wir davor.

Arturo Condini hört gespannt meinen Ausführungen zu, er ist begeistert. Seine Entscheidung: 
Die Lichtung wird komplett freigelegt, der nahe
vorbeigehende Wanderweg bekommt eine Hinweistafel mit Pfeil: Zur KuK-Flakbatterie Mandolin. Später kommt eine Beschreibung dazu, gerahmt, mit Text und Fotos, neuen und historischen Aufnahmen..............2-sprachig-deutsch/italienisch...........

Ein weiterer kleiner Schritt: 
Die ehemalige Festung Trient wird ausgegraben! Diese Stellung gehörte zur Verteidigungssektion VI , 1915-1918.

Wieder entdeckt: 06.11.2004

Villamontagna-Trient-Volker Jeschkeit


Betonfundament der 8cm/M5 Flak -Ehrhardt. Der Betonsockel befindet sich in einem Dorf in Galizien und wurde ein Gedenkstein zu den Ereignissen des 1.Weltkrieges 1914 bis 1916.

Aufgrund dieses gut erhaltenen Fundamentes lassen sich die 8cm-Flakstellungen heute gut identifizieren, sofern sie noch auffindbar sind.


Das Foto zeigt die Flakkanone auf dem oben beschriebenen Fundament montiert, es handelt sich um die gleiche Stelle, eine historische Aufnahme von großen Wert!



Eine weitere Stellung der Flak 8cm/M5 - Ehrhardt. Die Umgebung passt perfekt zur topografischen Situation der Flakbatterie Mandolin. So könnte die Stellung oberhalb des Blockhauses Mandolin wirklich ausgesehen haben!


1.Scheinwerferstellung,der runde Sockel des Scheinwerfers, der halbmondförmige Graben dahinter, Bereitschaftsstellung der Besatzung


Aufnahme des Scheinwerferfundamentes, so wie sie auch im Bereich der Stützpunkte Monte Calisio, Soprasassound Busa Grande zu finden sind


wenig entfernt davon, der erste nicht gut erhaltenen Betonsockel der 1.Flakkanone 8cm/M5 -Ehrhardt. Es handelt sich um 6 Stück dreieckige Betonsteine zwischen denen die Holzbalken des Untergestells der Hochlafette mit Zugankern verschraubt wurden


Detailaufnahme der kreisförmig ausgelegten 6 Betonsteine des Flaksockels


die zweite Scheinwerferstellung, kurz unterhalb dieser befindet sich die zweite Kanonenstellung der Batterie


Detail des Bereitschaftsbereiches der Scheinwerferbesatzung


Reste der Munitions- oder Unterkunftskasematte der Besatzungen


Perfekt erhaltenes Fundament der 2.Flakstellung!
6 kreisförmig angelegte dreieckige Betonsteine!


Erhalten sogar die Zuganker ,eingegossen im darunter liegenden Fundament, mit denen das Holzkreuz des stählernen Drehgestelles befestigt wurde.

 

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