" Werk Sebastiano " Kriegstagebuch des Werkskommandanten " Werk Cherle " Entnommen aus dem Roman Die Uhrheberrechte bei den Seiten liegen bei Albin Kühnel und sind auszugsweise auch in abgeänderter Form, auf Papier oder Datenträgen verboten.
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Die Ereignisse im Oktober 1914 Im Oktober 1915 unternahm die
italienische 1. Armee neuerlich Versuche, die Ziele, die sich bereits
im August vorgenommen hatte, zu erreichen. Bereits am 01. Oktober 1915
erteilte das Kommando des V. Armeekorps der Brigade „Novara“ und
dem 2. Bersaglieriregiment den Befehl, die Mulde Milegna-Plaut-Bocca
di Val Orsara-Malga Pioverna alta anzugreifen, da deren Besitz weitere
Vorstöße nach Norden entschieden erleichtern würde. Schon zwei Tage später, nämlich am 03.
Oktober 1915, setzte der Angriff gegen die immer noch vom Bataillon
X/14, sowie von Landstürmern, Landesschützen und Standschützen
besetzte Pioverna- und Plautstellung durch vier Bersaglieriebataillone
und das Alpinibataillon „Vicenza“ ein. Während er vor der
Piovernastellung abgewiesen wurde, gelang es den Italienern, in die
Plautstellung einzudringen und einen Großteil der Gräben
aufzurollen. Ein Gegenangriff durch drei Kompanien des Bataillons
X/14, die dabei 20 Tote und 68 Verwundete zu beklagen hatten,
bereinigte die Lage wieder. Die italienischen Angriffe wurden am 06.,
07. und 08. Oktober gegen dieselben Ziele wieder aufgenommen,
scheiterten aber trotz größter Tapferkeit der Angreifer am zähen
Widerstand der Verteidiger. Zwar war es den Italienern verschiedene
Male gelungen, in die österreichischen Stellungen einzudringen und
die Besatzung niederzumachen, aber durch erfolgreich durchgeführte
Gegenangriffe insbesondere des Linzer Hessenbataillons wurden sie
immer wieder zum Rückzug gezwungen. Am Abend des 07. Oktober 1915 allerdings
war das Bataillon X/14 so abgekämpft und dezimiert, dass es abgelöst
werden musste. Drei Kompanien des Radfahrerbataillons Major Schöner
und das Landesschützenbataillon 5/III (Major Valentini) traten an
seine Stelle. Die Italiener aber gaben noch nicht auf.
Unter Einsatz frischer Truppen griffen sie am 08. Oktober 1915 noch
zweimal die Piovernastellung an, aber auch diese Angriffe wurden,
diesmal unter besonders schweren Verluste für die Angreifer,
abgewiesen. Nun waren auch die italienischen
Angriffstruppen am Ende ihrer Kräfte, mehr als 2.000 Tote sollen
ihnen die Angriffe der letzten drei Tage gekostet haben. In der Nacht
vom 08. Auf den 09. Oktober wurden daher die Brigade „Novara“ und
das 2. Bersaglieriregiment durch die Brigade „Milano“ und das 79
Infanterieregiment abgelöst. Zehn Tage lang herrschte verhältnismäßige
Ruhe auf der Hochfläche von Folgaria, doch dann nahmen die Italiener
ihre Angriffe wieder auf. Am 19., 20. und 21. Oktober 1915 stürmten
sie wiederholt die gleichen Ziele wie zu Monatsbeginn an. Da und dort
gelang es ihnen, die feindlichen Hindernisse zu überwinden, der
Widerstand der Verteidiger war aber zu heftig, so dass die
angestrebten Ziele auch dieses Mal nicht erreicht werden konnten. Die
Verluste der Brigade „Milano“ in diesen dreitägigen Kämpfen
waren hoch: 10 Offiziere und 76 Soldaten tot, 28 Offiziere und 576
Soldaten verwundet, 68 Soldaten vermisst. Die Beschießung wurde fortgesetzt, die
Infanterieangriffe aber nicht mehr erneuert. Ende Oktober schwächte
auch das Artilleriefeuer ab. Wohl flackerte es von Zeit zu Zeit wieder
auf; im allgemeiner aber herrschte auf Folgaria bis zum Frühjahr 1916
verhältnismäßige Ruhe. Am 23. Oktober wurde die so erfolglos agierende 9. italienische Division durch die 35. Division abgelöst und an den Isonzo verlegt, ihr glückloser Kommandeur (General Calderaris) aber seines Postens enthoben und durch General Maurizio Gonzaga ersetzt. Zum Schluss noch ein bezeichnender Vorfall als Beweis dafür, wie stark die Moral der italienischen Soldaten durch die vergeblichen Angriffe auf die österreichischen Stellungen auf der Hochebene von Folgaria gelitten hatte. Am 24. Oktober 1915 traf bei dem als Reserve vorgehaltenen IV. Bataillon des 2. Bersaglieriregiments eine mit Sonderrationen und alkoholischen Getränken beladene Maultierkolonne ein. Eine kleine Gruppe Bersaglieri schloss daraus, dass die gefürchteten Stellungen auf dem Durer wieder angegriffen werden müssten, brüllte: „Ihr Schufte, Ihr wollt uns betrunken machen und dann zur Schlachtbank führen!“ und warf die Muliladungen den Abhang hinunter. Daraufhin erteilte General Andrea Graziani, der Generalstabschef der italienischen 1. Armee, den Artilleristen den Befehl, von hinten in die Reihen des 2. Bersaglieriregiments zu feuern, wobei es viele Tote gegeben haben soll. 01.
bis 03. Oktober 1915 Nur sehr schwacher 28
cm Beschuß, täglich
etwa 10 Schuß. An Werkstreffern wurden 16 erzielt, aber kein Beton-
oder Panzertreffer. 04.
Oktober 1915 Stärkerer Beschuß mit 28
cm Kalibern;
es werden 45 Schuß auf das Werk abgegeben. Es werden 21 Werkstreffer
im unmittelbaren Werksgelände und 10 Betontreffer erzielt. An
Treffern erhalten die Decke der Grabenstreiche zwei, die Decke des
Batterieblocks sechs und zwei Treffer der Kasemattenblock als
Kordontreffer auf der Kehlflankierungsanlage. Keine Panzertreffer. 05.
und 06. Oktober 1915 Kein 28 cm
Beschuß infolge schlechten
Wetters. Ca. 80 Schuß 14,9 cm, alle während der Nachtstunden. 07.
Oktober 1915 Schwacher 28
cm Beschuß mit 35
abgegebenen Schüssen. Es werden 17 Werkstreffer, davon sieben Einschläge
auf der Eskarpe und der Kontereskarpe des Frontgrabens, aber keine
Betontreffer erzielt. 08.
Oktober 1915 Kein 28 cm
Beschuß. 09.
Oktober 1915 Bei
klarer Sicht ab 8 Uhr früh starker 28 cm Beschuß mit einem Aufwand
von ca. 60 Schuß. Es werden zwölf Einschläge im unmittelbaren
Werksgelände (gezählt).
Sieben Treffer erhält die Decke des Kasemattenblocks und elf Treffer
der Batterieblock am rechten Flügel. Kein Panzertreffer. Beschuß
wieder nur mit alter Munition. Der 14,9 cm Beschuß nur bei Nacht mit
einem Aufwand von 40 Schrapnells. Schäden an den Hindernissen und
Sprengtrichter im Straßenkörper der Werkszufahrt. 10.
Oktober 1915 Der
baldige Wintereinbruch macht sich heute zum ersten Mal bemerkbar.
Zeitweise Nebel in wechselnder Stärke, der Nieselregen ist bereits
mit Schneeflocken vermengt. Die Fernsicht (ist) zeitweise
sehr eingeschränkt und reicht kaum 400 bis 500 m. Außer
gelegentlichem Artilleriefeuer aus den unserem Werk vorgelagerten
Infanteriestellungen herrscht Ruhe an der ganzen Front. Gegen
9 Uhr früh erhalten (wir)
heute hohen Besuch. Seine Kaiserliche Hoheit Erzherzog Leopold
Salvator, Generalartillerieinspektor, beehrt uns mit seinem Besuch und
(der) Inspizierung der
Waffen. Unser Brigadier, Exzellenz Feldmarschall-Leutnant Edler von
Verdroß, Major Wodicka, Hauptmann Schneider und sonstiger Anhang
bleiben ca. zwei Stunden im Werk. Alles wir eingehend besichtigt, und
Seine Kaiserliche Hoheit Erzherzog Leopold Salvator spricht mir seine
Anerkennung und vollste Zufriedenheit über den guten Zustand unserer
Waffen und deren Schutzeinrichtungen aus. Der „Hohe Gast“ ließ es
sich nicht nehmen, auch unsere Werksdecken zu besichtigen und unsere
Drehpanzer der 10 cm Turmhaubitzen von außen zu besichtigen, und die
verschiedenen Trefferspuren der 28 cm Granaten machten sichtlich
Eindruck, was diese ausgehalten hatten und dank ihrer Güte bis jetzt
unsere Haubitzen vor der Vernichtung bewahrt hatten. Bis
in die Nachmittagsstunden kein 28 cm Beschuß oder 14,9 cm
Langrohrfeuer. Alle
in den letzten Tagen entstandenen geringen Beschußschäden an Beton
und Hindernissen sind ausgebessert, und auch der Frontgraben (ist)
bis auf kleine Reste von den Beton- und Felstrümmern ausgeräumt.
Ing.-Hauptmann Schneider, welcher bereits vor dem Besuch Seiner
Kaiserlichen Hoheit Erzherzog Leopold Salvator zu uns ins Werk kam,
besichtigt mit mir und unserem Fortifikationswerkmeister unsere in den
letzten Tagen geleisteten Arbeiten wie den Stollenvortrieb, an welchem
wieder seit gestern gearbeitet wird, nachdem wir 500 kg Chlorat
(Sprengstoff) zugeteilt erhalten hatten. Auch die drei neuen, großen,
elektrischen Lüftermaschinen mit ihren vielen, voluminösen
Rohrleitungen zur Verteilung der ins Werksinnere gedrückten
Frischluft werden kontrolliert, und ich erkennen in seinen Gesichtszügen
die Genugtuung, die Ing.Hauptmann Sc Mit
unserem Fortifikationswerkmeister (Stabsfeldwebel) Ilnicky, welcher ständig
in unserem Werk weilt und äußerst brauchbar ist und (der)
für mich eine große Stütze bedeutet, wird noch alles Weitere wegen
des Stollenausbaus besprochen, der, sobald mehr Sprengstoff zur Verfügung
steht, forciert werden soll. Werk
„Sebastiano“, 4 Uhr nachmittags: Von
unserer vorgeschobenen Infanteriestellung auf Malga (10)posta
(Kote 1446) schallt starker Gefechtslärm, vermischt mit dem dumpfen
Dröhnen von Handgranaten- und Granatwerferfeuer zu uns herauf. Vom
Brigadekommando wird strengste Gefechtsbereitschaft angeordnet, da ein
italienischer Angriff aller Wahrscheinlichkeit (nach)
zu erwarten ist. Die Feuerbeschränkung für meine sechs 10 cm
Turmhaubitzen wird aufgehoben für den Fall, daß der Gegner
angreift. Wenige Minuten später erhalte (ich)
bereits den Befehl vom Artilleriegruppenkommando, unser Vorstellung
der Hauptkampflinie auf Kote 1.446 unter Beschuß zu nehmen, da diese
– für den Feind durch Nebel begünstigt – überfallsartig besetzt
und unsere Wörgler Standschützen infolge nachlässiger Wachsamkeit
vertrieben wurden und die Vorstellung derzeit sich in den Händen des
Feindes befindet. Zum
Glück lichtet sich der Nebel etwas, so daß unsere Sicht auf den
verlorengegangenen Stützpunkt frei wird. Ich lasse mit zwei 10 cm
Turmhaubitzen in direktem Schuß den Standschützen die notwendige
Unterstützung geben, um ein weiteres Ausbreiten des Feindes zu
verhindern. Die beiden Turmhaubitzen Nr. I und II feuern mit
Granatschrapnells in die verlorengegangene Stellung und halten die
eingedrungenen Italiener in den Gräben nieder. Ich beordere Fähnrich
Knöpfelmacher mit zwei Telephonisten sofort nach vorne, um die
notwendigen Korrekturen für unser 10 cm Haubitzfeuer
zu veranlassen. Auch unser Beobachter auf Durer (Kote 1.588) verlangt
gegen 5 Uhr Sperrfeuer auf dessen Nordabschnitt, da gegen diesen
ebenfalls starke feindliche Kräfte gegen unsere Stellungen im Anstieg
sind und sich rasch, durch den Nebel begünstigt, nähern. Um ¾ 5 Uhr
nachmittags setzt schlagartiges 28 cm und 14,9 cm Feuer auf unser
Werk ein, wahrscheinlich in der trügerischen Hoffnung, uns
niederhalten zu können und unser Abwehrfeuer zu beeinträchtigen. Mit
der unerwarteten Aufhellung des Nebels liegt aber auch schon unser
ganzer Abschnitt unter Feindbeschuß aller Kaliber. Alle meine sechs
10 cm Haubitzen feuern, was das Zeug hält, auf die verlangten Ziele,
und auch das Werk „Sommo“ mit seinen zwei 10 cm Turmhaubitzen hält
den Südabschnitt des Durer unter Sperrfeuer. Bis gegen 8 Uhr abends
versucht der Feind immer wieder, sich unserer vorgeschobenen
Stellungen in unserem Abschnitt zu bemächtigen, kann aber dann doch
dank der herangeeilten Reserven und (dem)
unermüdlichen artilleristischen Abwehrfeuer aller im Abschnitt
Folgaria vorhandenen Batterien abgewehrt und der Gegner zum Rückzug
gezwungen werden. Die
infolge Unaufmerksamkeit der Standschützen verlorengegangene
Vorstellung auf Kote 1.456 bei der Malga (10) posta
wird in wütendem Nahkampf wieder zurückerobert, und (es) bleiben
alle unsere Stellungen endgültig wieder in unserem Besitz. Erst
mit dem Einbruch der völligen Dunkelheit wird es allmählich im
ganzen Frontabschnitt still und stellt der Feind auch den Beschuß
unseres Werkes ein. Soweit
man es bis jetzt beurteilen kann, waren die heutigen Ereignisse in
unserem Abschnitt kein mit aller Macht geführter Angriff, sondern
mehr ein Versuch einer starken, gewaltsamen Erkundigung, um
festzustellen, wie es um unsere Abwehrstärke in unserem Abschnitt
bestellt ist. Das Ergebnis wird wahrscheinlich unseren Gegner nicht
sonderlich befriedigen; denn speziell unser Werk „Sebastiano“ als
Hauptstütze unseres Nordabschnittes hat trotz der an die 3.000 Schuß
Kaliber 28 cm, die uns zugedacht wurden, noch immer die gleiche
Abwehrkraft wie zu Kriegsbeginn im Mai gezeigt. Ein eingebrachter
italienischer verwundeter Offizier (Tenente = Oberleutnant) bestätigt
unsere Annahme, als ich diesen während dessen Aufenthalt in unserem
Werkslazarett darüber befragte. Das
Alpinibataillon „Verona“, das mit großer Schneid unseren
Nordabschnitt bei Kote 1.446 angriff, konnte zwar in unsere
Vorstellung eindringen, aber dank unseres wirkungsvollen 10 cm
Haubitzfeuers seinen Erfolg nicht weiter ausbauen, wurde dort
niedergehalten und mußte schließlich im Nahkampf mit unseren
Standschützen unsere Vorstellung räumen und aufgeben. Im ganzen
Nordabschnitt bis zum Durer liegen etwa 200 tote Italiener, welche der
in der Nacht einsetzende Schneefall bald zugedeckt haben wird. Wieder
war es meiner Werksartillerie beschieden, entscheidend an der
erfolgreichen Abwehr der Feindangriffe mitgewirkt zu haben, woraus
unser Gegner zur Genüge empfunden haben wird, daß unser
artilleristischem Abwehr gleich stark geblieben ist wie bisher. Was
den heutigen 28 cm Beschuß betrifft, erfolgte dieser zu unser aller
Erstaunen wieder mit neuer Munition französischer Provenienz der
Creuzot-Werke, was wir an fünf aufgefundenen Blindgängern
feststellen konnten. Wahrscheinlich sind die Kruppgeschoße bereits
alle verbraucht?! Die Einzelschuß- und Sprengwirkung ist ganz ähnlich
den Kruppgranaten: Sprengtrichtertiefe ca. 0,8 bis 0,9 m, Durchmesser,
am oberen Trichterrand gemessen, ca. 1,5 bis 2 m. Die Creuzot-Granaten
haben aber eine wesentlich schlankere Geschoßform im ogivalen
vorderen Geschoßteil mit sehr schlanker Spitze. Aber die
italienischen 28 cm-Haubitzen Jedenfalls richteten die auf uns
abgegebenen 50 Schuß Kaliber 28 cm und Bei
uns im Werk löst der Erfolg der neuerlich gelungenen Abwehr große
Freude und Genugtuung aus, die immer wieder beweist, daß die
Plateauwerke der unbezwingbare Rückhalt der Front sind. Unsere
Verluste im Werk betragen vier Verwundete. Unser
Werkslazarett passieren bis gegen Mitternacht 167 Verwundete aus
unserem angegriffenen Abschnitt, die aber laufend durch die bis zum
Werkseingang heranfahrenden Sanitätsautos an das Feldspital in
Folgaria abtransportiert werden. Auch 19 verwundete Italiener, Alpini
und ein Offizier (Tenente), alle verwundet, wurden eingebracht, im
Werkslazarett verbunden und im Laufe der Nacht abtransportiert. Unser
Brigadier, Exzellenz Feldmarschall-Leutnant Edler von Verdroß, trifft
gegen 11 Uhr nachts bei uns im Werk ein, läßt sich von mir über
alles eingehend berichten und besichtigt dann den angegriffenen
Frontabschnitt und trifft erst wieder gegen 5 Uhr früh am Rückweg zu
einem kurzen, nochmaligen Aufenthalt im Werk ein. 11.
Oktober 1915 Schlechtes Wetter mit zeitweisem
Schneefall. Völlig Beschußstille an der ganzen Front. Unsere
Hauptaufgabe ist es jetzt, Brennholz heranzuschaffen, Bäume zu fällen,
damit wir in den zu erwartenden baldigen Wintertagen warme Räumlichkeiten
haben und in den dumpfen Kasematten nicht erfrieren. 12.
Oktober 1915 Kein
28 cm Beschuß! Bis um die Mittagszeit wurden ca. 25 Schuß Kaliber
14,9 cm mit Panzergranaten gegen unsere rechte Werksflanke abgegeben,
ein mißglückter Versuch, die Panzerscharten der beiden Panzerschilde
für die 10 cm Traditorenhaubitzen zu treffen. Das unsichte Wetter
versagte jedoch dem Vorhaben, selbst Treffer in deren Nähe
anzubringen. Außer Betonabblätterungen geringen Umfangs (entstand)
kein weiterer Schaden. Die
schon bis Mittag anhaltende Unruhe an der ganzen Folgariafront läßt
gegen 2 Uhr 30 nachmittags durch einsetzendes schweres Feuer auf den Südabschnitt
(Werke „Sommo“ – „Serrada“) erkennen, daß der Feind wieder
zu einem Angriff rüstet. Gegen 3 Uhr liegt auch der Durer (Kote
1.585) mit unserem Artilleriebeobachter unter starkem Beschuß,
scheinbar einer 14,9 cm Batterie hinter dem Monte Coston, in der
Gegend Baiti del Leone. Aber alle unsere Infanterielinien nördlich
des Durer liegen nur unter unbedeutendem Beschuß leichter
Feindkaliber, so daß Gewißheit besteht, daß der Italiener es heute
auf den Südabschnitt abgesehen hat, denn dort ist der Feindbeschuß
in der Zwischenzeit zum Trommelfeuer auf die Stellungen Plaut-Orsara
und die Vorstellung des Werks „Serrada“, Kote 1.587,
angeschwollen. Die beiden Batteriestellungen unserer
mobilen 7 cm-Gebirgskanonen M 99 unterhalb unseres Werkes liegen
dauernd unter starkem Feindbeschuß, wie ich aus meinem
Panzerbeobachtungsstand mit sehr gemischten Gefühlen beobachte und
feststelle. Ich erhalte vom Artilleriegruppenkommando Major Wodicka
Befehl, mit den zwei 10 cm Haubitzen der Traditorenbatterie das
Vorfeld des vorgeschobenen Postens auf dem Orsara-Kote 1.617 unter
Feuer zu nehmen, da der feindliche Hauptangriff sich scheinbar gegen
die Orsara-Plautstellung richtet. Die vier 10 cm Turmhaubitzen legen
Sperrfeuer vor den Plaut, wo es, wie mir soeben vom Werk „Sommo“
gemeldet wird, dem Italiener gelungen sein soll, in die Plautstellung
einzudringen. Alle Schußelemente und Korrekturen werden mir von den
Artilleriebeobachtern des Werkes „Sommo“ auf Orsara und Plaut
laufend gemeldet und von mir an meine Turmhaubitzen weitergegeben. Wir
feuern zeitweise, was aus den Rohren herausgeht, sechs bis sieben Schuß
in der Minute, um uns der anbrandenden Flut der italienischen
Angreifer entgegenzustemmen und ihrer Vorrückung Einhalt zu gebieten. Bis in die späten Abendstunden wogt der
Kampf – Angriff und Verteidigung – hin und her, aber schließlich
gibt es unser Gegner auf und stellt seine weiteren Angriffe ein. Wo rückläufige
Bewegung unseres Feindes erkannt wird, lasse ich diese mit allen sechs
10 cm Haubitzen unter Feuer nehmen, bis die Angreifer in der
inzwischen heranbrechenden Dunkelheit und den mit Schnee vermischten
Nebelschwaden verschwinden. Unser heutiges, nahezu fünfstündiges,
ununterbrochenes, zeitweise – wenn die Artilleriebeobachter meldeten
– mit höchster Feuergeschwindigkeit – rasch ausfeuern,
weiterfeuern usw. - geführtes Artilleriefeuer
liegt ausgezeichnet und hat einen Verbrauch von knapp 1.000 Schuß 10
cm Haubitzmunition erfordert. In unseren Munitionsmagazinen herrscht
bereits gähnende Leere! Das, was wir in den letzten Tagen an 10 cm
Haubitzmunition bekommen haben, ist alles aufgebraucht! Wann
bekommen wir Ersatz dafür? Noch so ein Feindangriff wie heute kann
von mir artilleristisch nicht mehr durchgehalten werden. Was dann? Aber
meine Artilleristen haben dafür in den zwei schweren Abwehrkampftagen
wieder gezeigt, was sie für Kerle sind und was sie zu leisten
imstande sind! Ich bin stolz auf meine Werkskanoniere! Ja, jeden Tag
seit Kriegsbeginn zwei Stunden Geschützexerzieren macht sich im
Ernstfall bezahlt. Jeder Handgriff klappt wie am Schnürchen. Auch
alle Korrekturen der vielen verlangten und dauernd wechselnden Schußelemente
wurden von den Geschützführern mit Sicherheit, Verständnis und
bestem Können wie am Exerzierplatz ausgeführt. Dies hätte selbst
das sehr gestrenge Auge unseres Herrn Generalartillerieinspektors,
Seiner Kaiserlichen Hoheit Erzherzog Leopold Salvator, zum Leuchten
gebracht haben, wenn er diesen Geschützbedienungsmannschaften hätte
zusehen können, wie diese es verstanden hatten, die Leistung ihrer
Batterie auf einen Höchststand zu bringen, der nicht mehr überboten
werden konnte. Diese Feststellung zur Ehre meiner Kanoniere muß ich
deshalb im Werkstagebuch vermerken, um späteren Generationen zu
zeigen, was Festungsartilleristen für einmalige Kerle gewesen sind! Nur
so war es wieder möglich, unserer schwer ringenden Infanterie die
notwendige Unterstützung in der Abwehr gegen den übermächtigen
Feind zu gewähren, was schließlich zur Einstellung seiner weiteren
Angriffe und zum Rückzug der Italiener führte, wodurch alle unsere
Stellungen auch weiterhin in unseren Händen verblieben. 13.
Oktober 1915 Kein
28 cm Beschuß! Nur wenige Schüsse vom Kaliber 14,9 cm der
Langrohrbatterie auf Toraro mit Panzergranaten gegen die Panzerschilde
der 10 cm Traditorenbatterie. Kein
einziger
Treffer wurde erzielt. Im Vergleich zu gestern und (bei)
zeitweise sehr sichtigem Wetter (herrscht)
Ruhe an der ganzen Folgariafront, die erst gegen 11 Uhr mittags
durch ganz plötzlich einsetzendes eigenes Artilleriefeuer der
Werksartillerie der Werke „Sommo“ und „Serrada“ unterbrochen
wird. Auf
meine telephonische Anfrage beim
Werkskommando „Sommo“, Hauptmann Kalivius, erfahre ich, daß
in den gestrigen Kämpfen die eigene Vorstellung zwischen der Orsara
und Plaut verloren ging und sich noch immer im Besitz der Italiener
befindet. Das Artilleriegruppenkommando Major Wodicka hat laut Befehl
des 180 Infanteriebrigadekommandos deshalb angeordnet, daß die Werke
„Sommo“ und „Serrada“ sowie die Halbbatterie „Trient“ mit
ihren zwei schweren 15 cm Feldhaubitzen M 94 die verlorengegangene
Vorfeldstellung unter Vernichtungsfeuer nehmen, um die eingedrungenen
Alpini zur Übergabe oder Räumung der Stellung zu zwingen. Die
Mitwirkung meiner sechs 10 cm Haubitzen wird vom
Artilleriegruppenkommando, um Munition zu sparen, für nicht notwendig
erachtet, da die verlorengegangene Vorfeldstellung räumlich sehr
beschränkt ist und für den Beschuß die sechs 10 cm Turmhaubitzen
der Werke „Sommo“ und „Serrada“ sowie die beiden schweren 15
cm Feldhaubitzen der Batterie „Trient“ ausreichen. Punkt
11 Uhr legen die drei Batterien los. Schuß auf Schuß haut in das
verlorengegangene Stellungssystem, und ich kann von meinem
Beobachtungsposten genau verfolgen, daß dort der weitere Verbleib der
Italiener in dem zielsicheren Höllenfeuer nicht von langer Dauer sein
kann. Dort kann es nur mehr Tote und Verwundete geben, so genau liegt
das Feuer der Werksartillerie der beiden Werke in den Schützengräben,
und kaum ein Schuß schlägt außerhalb derselben ein. Nach
kaum 30 Minuten Feuerkonzentration ist bereits zu erkennen, daß die
Italiener die Vorstellung räumen und, in den Felsschrunden gedeckt
und durch Nebelschwaden begünstigt, das Weite suchen und die
Vorstellung verlassen. Gleich darauf wird unser Feuer eingestellt. Auf
meine Anfrage beim Werkskommando „Sommo“ teilt mir Hauptmann
Kalivius mit, daß die überlebenden Italiener kapitulierten, ohne daß
es zu dem bereitgestellten Angriff unserer Artillerie gekommen wäre.
Wir haben die Italiener buchstäblich herausgeschossen, sagte mit
Hauptmann Kalivius. Die ganze Vorstellung ist wieder restlos in
unserem Besitz, und wir hatte keine Verluste zu beklagen. Von
den in unserem Werkslazarett untergebrachten Schwerverwundeten der
letzten Kampftage (sind) nur
mehr zwei Nichttransportable im Werk. Von den eingebrachten
Schwerverwundeten sind acht Landstürmer und Standschützen in der
Zwischenzeit verstorben, und diese müssen vorläufig provisorisch in
unserer Werksgruft bestattet werden, bis deren Abtransport und Überführung
auf den Heldenfriedhof Folgaria durch das dortige Bestattungskommando
erfolgen kann. Unser
Stollenausbau, mein Sorgenkind, mußte auf Anordnung von
Ing.-Hauptmann Schneider wieder eingestellt werden, da ich für
Ausbesserungsarbeiten der durch den Feindbeschuß stark in
Mitleidenschaft gezogenen Infanteriestellungen an der Front und
Aussprengen neuer Kavernen meine vier Sappeure und 35
Landsturmarbeiter mit deren Bohrgeräten abgeben mußte. Der Krieg
wird wohl früher beendet sein,
da infolge
dauernder vordringlicher
anderer Arbeiten mein Bohrkommando immer wieder die begonnenen
Arbeiten „vorübergehend“ einstellen muß, und der Stollenausbau
dadurch immer wieder unliebsame Verzögerungen erleidet. Ersatz für die verbrauchten Werksbestände
an 10 cm Haubitzmunition ist erst für Anfang November zu erwarten,
wie mir heute Major Wodicka des Artilleriegruppenkommandos auf meine
Anfrage bekannt gibt. Die
Zusatzlüftung bewährt sich ganz ausgezeichnet und gestaltet den
Aufenthalt in den Wohnkasematten wesentlich angenehmer als früher. Von
meiner Werksbesatzung ist nun seit vorgestern ein Kommando dauernd
damit beschäftigt, Brennholz für den Winter heranzuschaffen und
einen Vorrat bereitzulegen, damit wir im Winter nicht erfrieren. (Die)
Stimmung der Besatzung (ist)
einmalig gut. Außer den zwei Schwerverwundeten der Landstürmer kein
Maroder meiner Werksbesatzung. Die
Versorgung des Werkes klappt ebenfalls, und die Werkszufahrt ist so
weit ausgebessert, daß die Versorgungsfahrzeuge bis zum
Trainabstellplatz ungefährdet heranfahren können. An
Winterverpflegung haben (wir)
nun einen eisernen Bestand für 30 Tage und einen Belag von 250 Mann
eingelagert. 14.
bis 31. Oktober 1915 Für die Zeit vom 14. Oktober bis zum
Monatsende finden sich im Werkstagebuch keine Aufzeichnungen über
weitere besondere Ereignisse, außer dem normalen, täglichen
Kasernendienst, Versorgung, Werksbedürfnissen usw. Der nun endgültig
hereinbrechende, frühzeitige Winter begrub alle feindlichen
Hoffnungen, sich doch noch in den Besitz der beiden Hochflächen von
Lavarone-Folgaria zu setzen. Die Italiener mußten diesen Wunsch
zwangsläufig auf das Frühjahr 1916 verschieben. Der 28 cm
Beschuß war ebenfalls
eingestellt worden, da bis zum Monatsende kein schwerer Schuß mehr
auf Werk „Sebastiano“ abgegeben wurde. Lediglich die
Torarobatterie mit ihren zwei 14,9 cm Langrohrkanonen feuerte im
Berichtszeitraum ca. 200 Schuß gegen Werk „Sebastiano“. Der
Beschuß erfolgte nur bei Tag zum Großteil mit Schrapnells in das rückwärtige
Werksgelände, speziell auf den Trampelpfad, welcher in der
Zwischenzeit sehr gut maskiert und mit zahlreichen schrapnellsicheren
Unterständen ausgestattet worden war. Die Werkszufahrt bis zum
Trainabstellplatz wurde soweit wieder hergestellt, daß diese für
alle Fahrzeuge uneingeschränkt befahrbar war. An sonstigen Begebenheiten wäre noch zu
berichten, daß laut Befehl des 180. Infanteriebrigadekommandos vom
18. Oktober 1915 das im Werk „Sebastiano“ untergebrachte und im
Stollenausbau tätige Bohrkommando, bestehend aus zwei
Unteroffizieren, zwei Sappeuren und 45 Mann Landsturmarbeitern als
Helfer, mit deren Bohrgeräten und Ausrüstung sich auch weiterhin auf
unbestimmte Zeit beim Stellungsbau in der vordersten Infanterielinie
im Einsatz befand. Aus einer diesbezüglichen schriftlichen Äußerung
von Ing.-Hauptmann Schneider an das Werkskommando Hauptmann Proksch
ist zu entnehmen, daß der Ausbau der Widerstandslinie mit dem
Aussprengen notwendig gewordener Felskavernen „Vorrang“ gegen den
in Arbeit befindlichen Werksstollen genießt und vor zwei bis drei
Monaten mit
der Am 20 Oktober 1915 erfolgte eine kurze
Inspizierung der Werksartillerie durch Seine Kaiserliche Hoheit
Erzherzog Leopold Salvator als Generalartillerieinspektor mit Anhang,
unter welchem sich außer unserem Herrn Brigadier auch der
Geniedirektor von Trient, Ingenieur Oberstleutnant Heppner-Kadlcik
befand. Am
25. Oktober 1915 findet sich im Werkstagebuch die Eintragung, daß in
den Vormittagsstunden die erste Feldmesse seit Kriegsbeginn durch den
Brigadepfarrer abgehalten wurde, wofür eine Kasematte im Erdgeschoß
als Kirchenraum hergerichtet wurde. Alle im Werk anwesenden Offiziere
und die dienstfreien Mannschaften nahmen daran teil, und die Messe
soll sehr feierlich begangen worden sein. Am
25. Oktober 1915 erfolgte laut Befehl des 180.
Infanteriebrigadekommandos eine neuerliche Abkommandierung der im Werk
untergebrachte Die
vom Werkskommando zur Aufstellung einer mobilen
Maschinengewehrabteilung seinerzeit dafür gestellten Offiziere,
Unteroffiziere und Mannschaften rückten am 28. Oktober 1915 mit den
ausgeliehenen mobilen Maschinengewehren wieder im Werk „
Sebastiano“ ein. Das Tiroler Landsturmbataillon Nr. 160 hatte deren
Bedienungsmannschaften für die zwei Abteilungen soweit eingeschult,
daß ein weiteres Verbleiben der zugeteilten Festungsartilleristen
nicht mehr notwendig erschien. Laut Standesausweis rückten in das
Werk „Sebastiano“ ein: 2 Unteroffiziere und 9 Mann Artilleristen.
Die
bosnischen Tragtierführer verblieben ebenfalls bei der
Stellungstruppe. Alle übrigen Werksmannschaften, darunter der
Kommandant der mobilen Maschinengewehrabteilung, Leutnant Kuzov, ein
Unteroffizier und fünf Mann, sind bei den Abwehrkämpfen gefallen.
Die restlichen Mannschaften waren verwundet und befanden sich in
irgendeinem Feldspital zur Ausheilung der erlittenen Verletzungen. Am
31. Oktober 1915 findet sich im Werkstagebuch eine mit roter Tinte ob
ihrer Wichtigkeit geschriebene Anmerkung: „Munitionsersatz!!! Vom Artilleriegruppenkommando wurde ich
heute benachrichtigt, daß aller Voraussicht nach morgen ein
teilweiser Munitionsersatz der verbrauchten Bestände an 10 cm
Haubitzmunition stattfinden wird. Wir sollen 2.500 Schuß
zugeteilt erhalten. Der Munitionszug soll heute noch in Calliano
eintreffen und die Munition noch während der Nacht nach Folgaria mit
der Militärseilbahn geschafft werden. Hoffentlich wird es auch wahr
sein. Ich
mußte heute lt. Befehl des Artilleriegruppenkommandos Major Wodicka
vom 30. Oktober 1915 aus unserem Bestand an 6 cm-Munition für
Minimalschartenkanonen 300 Schuß Schrapnells an das Werk
„Serrada“ abgeben, die dort für die neue Felsbatterie dringend
gebraucht
wird. Wir haben für die Schrapnells derzeit sowieso keine Verwendung,
da ein Nahangriff auf unser Werk ausgeschlossen erscheint. Unsere
vorhandenen 6 cm Granaten haben (wir)
bis jetzt nur zum Beschuß und Zerkleinern der im Werksgraben
massenhaft herumliegenden Beton- und Felsblöcke verwendet, um diese
leichter abtransportieren zu können. Mein Vorschlag, bei dieser
Gelegenheit auch die vorhandenen Granaten an das Werk „Serrada“
abgeben zu können, da (diese)
derzeit nicht benötigt werden, wurde abgelehnt, sie verbleiben weiter
(wie) bisher im Werk
„Sebastiano“. Wie ich von Ing.-Hauptmann Schneider erfahre, soll
die neue Felsbatterie des Werkes „Serrada“ ein Meisterwerk der
neuzeitigen Befestigungskunst im Gebirge darstellen. Auf diese Idee hätten
die Herren im allmächtigen „Technischen Militärkomitee“ doch
schon früher in den langen Friedensjahren kommen können. Bis heute
hat sich von dieser „Hohen Behörde“ noch niemand bei uns blicken
lassen, um Beschußerfahrungen zu sammeln und mit eigenen Augen zu
sehen, was so ein 28er oder gar 30,5er auf Beton und Panzer anrichten
kann. Resümee für Oktober 1915 Feindbeschuss im Oktober 1915 Im Oktober 1915 wurden vom Gegner an
Feindschüssen auf das Werk „Sebastiano“ abgegeben:
225 Schuss Kaliber 28 cm;
510 Schuss Kaliber 14,9 cm. Über
die 7 cm Schüsse als Störfeuer der Gebirgsbatterie auf Coston liegen
keine Aufzeichnungen vor. Es dürften aber kaum mehr als 200 Schuss gewesen sein. Eigener Munitionsaufwand der Werksartillerie
Der eigene Munitionsaufwand belief sich
auf 1.988 Schuss 10 cm Haubitzmunition. Davon am 10. Oktober 1915 bei
der Abwehr des Feindangriffes verbraucht: 918 Schuss!! Verluste der Werksbesatzung im Oktober 1915
Gefallene:
1 Mann; davon 1 Mann Landsturmarbeiter;
Verwundete:
12 Mann; davon 7 Mann Landsturmarbeiter. Die
Verwundeten bei den Abwehrkämpfen am 10. Oktober 1915, welche das
Werkslazarett passierten, sind in dieser Nachweisung nicht berücksichtigt
und scheinen dort auch nicht auf. Im
Werkslazarett befanden sich am 31. Oktober 1915 an Erkrankten drei
Mann in ärztlicher Behandlung. Sonstiges Die durch den Beschuss am 10. Oktober
1915 entstandenen Beton- und Hindernisschäden waren bis zum 31.
Oktober 1915 alle ausgebessert und behoben. Auch
die durch den 14,9 cm Beschuss entstandenen geringen Schäden im Straßenkörper
der Werkszufahrt und am Trainplatz wurden alle ausgebessert. Die
Werkszufahrt ist uneingeschränkt passierbar.
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