Das Werk wurde
nach dem Geniehauptmann Johann Hermann von Hermannsdorf benannt, der am
18.05.1809 zusammen mit einem Großteil seiner Truppe fiel, nachdem er
tagelang den Übergang über den Predilpass gegen die von den der österreichische
Armee verfolgenden Franzosen verteidigt hatte.
Im Jahre
1878kam das Reichskriegsministerium zur Einsicht, dass der von Süden
einfallende Gegner schon in der Flitscher Klause aufzuhalten sei und den
Zugang zum Predilpass durch das Kornitnicatal den italienischen Truppen
unmöglich zu machen. Daraufhin entstand an dem früheren Standort der
"Veste an der Flitscher Klause" die 1796 in französischen
Besitz geraten und zerstört worden war, im Jahre1881 die Straßensperre
"Flitscher Klause".
1898 bis 1900 wurde das veralterte Bollwerk modernisiert und erweitert.
So entstand auch das 114m höher gelegene Werk Hermann am westlichen
Rombonhang,
Der Bau wurde mit wesentlich mehr Betonanteil gebaut und erhielt
nur noch beschränkt eine Granitverkleidung. Das Werk kann man als eine
Art Übergangstype zu den nachfolgenden Werken auf den Hochflächen der
7 Gemeinden ansehen.
Der Bruchstein wurde aus einem in eigener Regie eröffneten Steinbruch
in nächster Nähe gewonnen. Alle aus Martinsflußeisen bestehenden
Panzerungen wurden von den Skodawerken in Pilsen geliefert.
Gleich zu beginn des ersten Weltkriegs fand jedoch eine teilweise
Desarmierung statt. Nur wenige Geschütze verblieben im Werk. Die
Österreicher legten zum strategisch wichtigen Gipfel des Rombon einen
Steig an der immer in österreichischer Hand blieb. Durch die Beschießung
durch die Italiener mit einem 305mm Kaliber entstanden die großen
Schäden. Das Werk Flitscher Klause bekam keinen Treffer ab, da es im
toten Winkel lag.
Die
Bewaffung bestand aus:
4 - 12 cm
Minimalschartenkanonen M.96,
2 - 10,5 cm Panzerhaubitzen M.5
2 Panzerbeobachtungskuppeln,
8 Maschinengewehre Maxim M.4 (später Schwarzlosen M.07/12) in 4
Zwillingslafetten
2 - 35 cm Scheinwerfer
In der Friedenszeit bestand die Besatzung aus:
2 Offiziere
127 Unteroffiziere und Mannschaften
Die letzte Kanone wurde im Mai 1916 ausgebaut und in eine Felskaverne
transportiert. Heute ist die Ruine in gutem Zustand, aber ohne Scharten
und Kuppeln, die wurden in der Zwischenkriegszeit desarmiert und
verwertet.
Das Werk ist über die ehemalige Armierungsstraße samt 100 m Tunnel zu
Fuß in ca. 25 bis 30 Minuten zu erreichen, die Abzweigung ist beim Werk Flitscher
Klause. Taschenlampe nicht vergessen! In dem Tunnel
gehen rechts zwei Poternen zu Gewehrschießscharten die auf die Straße
gerichtet sind.
Vorsicht
beim Betreten!
Wie auf den Fotos ersichtlich fehlt immer wieder ein
Deckenteil und ein Absturz hat schlimme Folgen, da die scharfkantigen
Trümmer unten liegen und der Weg zum Auto weit ist. Daher bitte nie die
komplette Besichtigung alleine machen oder wenigstens eine Zeitspanne
verabreden. Ein Handy hat in den dicken Mauern nur bedingten Erfolg.
Foto Kaiserjägermuseum
Innsbruck
Foto Kaiserjägermuseum
Innsbruck
Das aufgebrochene Eck (Kehlseite) kommt als erstes ins Sichtfeld.
Die Kehlseite, der Eingang ist durch die Büsche verdeckt, der
Trampelpfad ist deutlich zu sehen. Das bedeutet, es gibt viele
gleichgesinnte die diese Festungswerke sehen möchten.
Ich gehe am Hof mit dem Eingang vorbei an die linke Flanke,
ein großer Koffer wird sichtbar.
Schön wuchtig steht er neben dem Werk,
auch hier führt ein Trampelpfad zum Eingang.
Innen sind noch die Überreste eines Geschützbrunnens zu sehen,
der auf der Deckung des Koffers endete.
Die seitliche vom Feind nicht einsehbare Wand mit Fenstern.
Plan
zum Werk Hermann
Weitere
Fotos
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