Übersichtsplan des 
Festungsriegel Trient


Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Festungen der Österreicher und 
Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen und Dolomiten 

Wie vollmundig mit diesem Titel umgegangen wurde, wird uns klar, 
wenn wir uns den Spruch der Festung Belvedere ansehen.
Für Trient reiche ich

Vielen Dank an Volker Jeschkeit für seine Unterstützung bei den Zeichnung und den Informationen zum Festungsriegel Trient.

 

Nachfolgend die Liste der bisher bekannten Stellungen des Festungsplatzes Trient:

(siehe dazu auch die Karte)

Festungen um Trient

I Kommando der KuK Armee im Castel Buon Consiglio –Stadt Trient  
II Festung Monte Calisio  
III Festung Monte Celva  
IV Festung Monte Chegul  
V Festung Marzola Massiv  
VI Festung Monte Palon  
VII Festung Monte Cornetto  

  

Vorgelagerte Werke im Ostabschnitt (Bereich Levico)
A Haubitzenwerk Busa Granda  
B Werk Colle del Bene  
C Werk Tenna  

 

Die Hauptverteidigungslinie um den Festungsplatz Trient

1 Artilleriewerk in Kavernen Melta di Gardolo, obere und untere Batterie
2 Batterie Sabionare dei Bolerie,
Artilleriestellungen in Betonbunkern
3 Munitions-Depots in Kavernen und Artilleriestellungen
4 Werk Casara, unterirdisch in Kavernen, 
das alte oberirdische Werk wurde gesprengt
5 Batterie Campel, Artilleriewerk in Kavernen, 
6 Artillerie- und Infanteriewerk Monte Calisio-Osthang
7 „Le Finestre“
Batterie und Infanteriewerk in Stahlbeton 
8 Dos Castion, Infanteriewerk 
Kavernen und Artilleriestellungen
9 Höhe 593-Castel Vedro-Kavernenwerk für Artillerie, oberirdisches Infanteriewerk
10 Werk Civezzano, gesprengt: Ersatzstellung siehe Nr.9
11 Obere Straßensperre Civezzano
12 Untere Straßensperre und Artilleriekavernen Civezzano
13 Bahnhof Civezzano, Infanteriewerk in Kavernen
14 Werk Martigniano
15 Artillerie- und Infanteriewerke in Kavernen, sowie Kavernen (Versorgung) Celvet
16 Artilleriewerk in Kavernen Celva
17 Artilleriewerk in Kavernen Gocciadoro, Ortsteil Molini
18 Batterie (Werk) Roncogno  
19 Artilleriewerk in Kavernen Cimirlo Pass  
20 Batterie Cimirlo  
21 Südbatterie - Chegul 
(Kavernen und Stahlbetonbunker)
22 Südbatterien Marzola 
(Kavernen uns Stahlbetonbunker)
23 Biwak Maranza 
(Artilleriewerke in Kavernen, Unterkünfte und Lager)
24 Blockhaus (Werk2) Maranza 
und gedeckte Batterie
25 Werk Maranza  
26 B-Stelle Maranza  
27 Batterie Le Bochette
unterhalb der B-Stelle, 
Artillerie in Betonstellungen
28 Werk Brusa Ferro
29 Batterie Pianezza  
30 Werk San Rocco (Haubitzenwerk)
31 Munitions- - Depots und Batterie bei San Rocco
32 Batterie und Infanteriewerk San Rocco Süd
33 Werk Mattarello und Kavernenwerk Dossi die Mattarello (Haubitzenwerk)
34 Obere Batterie Mattarello  
35 Untere Batterie Mattarello und Kavernenwerke für Infanterie und Artillerie  
36 Batterie Dossi  
37 Batterie Roccolo  
38 Batterie Zampetta  
39 Werk Dos Fornas
40 Batterie Campreghieri  
41 Artilleriewerk in Kavernen Val Sorda 1
42 Artilleriewerk in Kavernen Val Sorda 2
43 Werk Rio Staizano (Talwerk und Sperre)
44 Werk Romagnano
45 Werk Dosbrunn
46 Batterie Margon  
47 Batterie 3 Faggi  
48 Batterie Le Pale
49 Artilleriewerk in Kavernen Süd-Batterie Romagnano 1
50 Artilleriewerk in Kavernen Süd-Batterie Romagnano 2
51 Blockhaus (Werk) Mandolin
52 Batterie Candriai  
53 Batterie Casteller (de la Grua)  
54 Werk Dos di Sponde  
55 Werk Bus di Vela und Artilleriewerke in Kavernen
56 Werk Dos Trento und Artilleriewerke in Kavernen,Pulverlager und  Mun-Depots
57 Artilleriewerk in Kavernen und Infanteriewerk Soprasasso West
58 Artilleriewerk in Kavernen und Infanteriewerk Soprasasso Ost
59 Werk und Mun-Depot,Pulverlager Ischia Podetti
60 Werk Rocchetta
61 Artilleriewerk in Kavernen oberhalb Vigolo Vattaro
62  

 

Nicht aufgeführt alle übrigen gedeckten oder offenen Batteriestellungen (ca.56),

sowie die schweren Stellungen der Mörser 30,5cm/M11 und Haubitzenstellungen der 42cm/M14.

 

Trient –Villamontagna ,21.12.03     Volker Jeschkeit

Legende zur Karte des Festungsplatzes Trient

 

Die Karte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, diese wird bei unseren neuen Forschungsergebnissen selbstverständlich vervollständigt oder ergänzt.

Die Positionen der Festungen, Werke und Kavernenbatterien sowie verbunkerte Stellungen sind indikativ, dies gilt auch für die betonierten Infanterie-und Artilleriewerke bzw .andere gedeckte/gepanzerte Stellungen.

Insgesamt sind im Bereich der grünen Linie, also der Hauptverteidigungslinie um den Festungsplatz Trient bisher 67 Werke und 56 gedeckte Batteriestellungen bekannt.

Hinzu kommen die zum Teil schwer befestigten Festungsbereiche (I bis VII) und die Vorverteidigungslinie im Bereich Levico (A,B,C).

Nicht eingezeichnet wurden wegen der Übersichtlichkeit die 4 Verteidigungslinien um Trient, es gab noch eine weiter gefasste äußere Linie, sowie zwei innere Verteidigungslinien.

Nicht eingezeichnet sind auch die Unzahl von Kavernenanlagen, die als Unterkunft, Werkstätten, Magazine usw. dienten.

Lediglich die entscheidend wichtigen Versorgungskavernen (Mun-Depots und Pulverlager) wurden aufgeführt.

 

Einige Begriffsdefinitionen sind an dieser Stelle notwendig:

 

1.
Festung:
Hierbei handelt es sich um schwer befestigte oberirdische und unterirdische bombensichere Stellungen (Felsüberdeckung bis zu 50m),grösstenteils in Kavernen und durch Galerien miteinander verbunden, Stellungen für Artilleriekaliber bis zu 15 cm (Haubitzen und Kanonen), sowie  teilweise mit drehbaren
gepanzerten Haubitzenkuppeln ausgerüstet, Bestückung mit 10cm oder 15cm Haubitzen.

Die oberirdischen Anlagen (Artillerie-und Infanteriestellungen) sind in massiven Betonbunkern mit 1-2 m Betonüberdeckung mit Stahlarmierung ausgeführt.

Diese Festungen waren durch enorme Infanteriestellungen geschützt (Schützengrabensysteme, MG-Stellungen, großräumige Stacheldrahthindernisse), sie waren zur Rundumverteidigung fähig und besaßen eine große Autonomie hinsichtlich der Vorräte an Munition, Ersatzbewaffnung, Wasser, Lebensmittel usw.

Sie waren zugleich wichtige Kommunikationszentren (optische Signalanlagen, sowie drahtlose Telegrafie) und aufgrund ihrer exponierten geografischen Positionen zugleich wichtige Befehls-und Feuerleitstellen für die umliegenden Werke und Batteriestellungen.
Sie wurden durch Seilbahnen und Straßensysteme versorgt.

Dabei sind für die Nahverteidigung auch die großen Scheinwerferbatterien zu berücksichtigen, die ihren Strombedarf mit Stromerzeugern in Kavernen deckten, sogenannten Generatorkavernen.

Auch wurden diese Festungen im Verlaufe der Kriegsereignisse zusätzlich mit Flugabwehrbatterien ausgerüstet (MG und Flak).

Sie waren für die Verteidigung des Festungsplatzes Trient, vor allem im Ostabschnitt, von entscheidender Bedeutung.

Aufgrund ihrer enormen Feuerkraft und ihrer absoluten Resistenz gegen damalige feindliche Artillerieeinwirkungen sind hierbei insbesondere zu erwähnen die Festungen auf dem Monte Calisio, Monte Celva, 
Monte Chegul
und dem Marzola-Massiv.

Im Verteidigungsbereich West sind zu erwähnen die kleineren Festungen auf den Gipfel des Monte Palon und dem Monte Cornetto, die auf Höhen von ungefähr 2000müNN und mehr erbaut wurden, bei den damaligen technischen Bedingungen und Mitteln war dies eine echte Herausforderung!

Architektonisch und bautechnisch gesehen sind diese Anlagen eine absolute Glanzleistung des K.u.K. Pioniergenies von Trient.

Bei diesen Festungen handelt es sich ausschließlich um Anlagen, die im Zeitraum von 1903 bis 1915 entstanden sind, also der 2.Generation der Befestigungen zu zuordnen sind.

 

2)
Werke:
Der Begriff „Werk“ schließt die Benennung /Bezeichnung „Batterie“ und „Blockhaus“ mit ein, sofern es sich um beschusssichere oberirdische oder unterirdische Befestigungsanlagen für die Infanterie (Infanteriewerke) und/oder Artilleriestellungen (Artilleriewerke) handelt.

Hierbei muss unterschieden werden zwischen der 1.Generation dieser Werke, erbaut ab 1860 bis 1890,und der 2.Generation (in unterirdischen Kavernen oder Stahlbetonbunkern), errichtet ab 1903 bis 1915.

Sie werden nachfolgend auch als Werk, Batterie oder Blockhaus benannt und hatten die Aufgabe einen begrenzten Verteidigungsabschnitt zu schützen, gleichzeitig ein feindliches Vordringen wirksam zu verhindern, Strassenzugänge und Taleingänge zu blockieren (Sperrwerke oder auch Straßensperre genannt).

Beispiele:
Strassensperre (untere und obere)Civezzano, Werk Bus di Vela, Werk Dos di Sponde, Blockhaus Mandolin, Batterie Candriai.

Die Werke der 1.Generation wurden oberirdisch angelegt und ausnahmslos in Natursteinbauweise errichtet. Die Kanonen standen in Kasematten oder halbgedeckten Stellungen hinter Erdwällen.
Beispiele:
Batterie Cimirlo, Batterie Roncogno, Werk Martigniano.

Mit der Erfindung und dem Aufkommen der Brisanzgranate (1885) waren diese Werke nicht mehr oder nur noch teilweise beschusssicher. Die Werke wurden desarmiert, ihre Bewaffnung entweder in Kavernenwerken oder in gedeckten Feldstellungen untergebracht. Sie dienten danach als Versorgungslager, Unterkünfte oder Komandostellen.

Die 2.Generation der Werke wurde unterirdisch angelegt 
Beispiel:
Kanonenwerk am Cimirlo-Pass oder oberirdisch in Betonbunkern mit Stahlarmierung errichtet (Beispiel Kanonenwerk Celvet).

Diese Kavernenwerke entstanden ab 1903 in der Nähe der alten Werke oder in den höher gelegenen steilen Berghängen der umgebenden Bergmassive. Ergänzt wurden diese neuen Stellungen durch Unterkünfte, Magazine, Mun- Depots in der Nähe der Artilleriestellungen, allesamt in Kavernen mit Galerien untereinander verbunden.

 

3)
Batterie
:  siehe Werke

 

4)
Blockhaus:
siehe Werke (Beispiele: Blockhaus Mandolin, Blockhaus Maranza)

 

5)
Offene oder gedeckte Batterien
:
Diese waren meist Feldstellungen, durch Mauereinfassungen oder Erdwälle gegen Splitterwirkung gedeckt. 
Beispiel:
Batterie beim Blockhaus Maranza oder Wallstellung mit Betonbunker beim Infanteriewerk Celvet.

Im Bereich der Festung Trient gibt es eine Unzahl dieser Stellungen. Sie waren nicht immer bestückt, aber jederzeit vorbereitet. In der Nähe dieser Stellungen gibt es zumeist kleinere unterirdische Mun- Depots und Unterkünfte in Kavernen.

 

 

 

weiter zum Übersichtsplan der Festungsübersicht Trient 
mit Frontplan mit den sieben Gemeinden

zurück zum Index der Landkarten

zurück zur Auswahl Fetungsriegel-Trento

zurück zum Index