Dos Trento

Artillerie-Laboratorium, Munitionslager, Stellungen und Kavernenanlagen

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
    
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

 

Bei meiner 2.Begehung des Dos Trento stellte ich mir das Ziel,  die ausgedehnten

Munitionslager des Artillerie-Laboratoriums zu erkunden.

Eines dieser unterirdischen Munitions-Depots ist erhalten, alle anderen sind zerstört, verschüttet oder gesprengt.

Dieser Umstand liegt darin begründet, das der Dos Trento in der der Epoche des italienischen Faschismus zu einem „sakralen“ Denkmal umgebaut wurde. Dadurch wurden alle oberirdischen Anlagen der KuK abgetragen, geschleift oder gesprengt.

Durch die Anlegung von „pompösen“ Zugangsstrassen, die alle dem Verlauf der ehemaligen KuK-Zuwegungen folgen, wurde ein großer Teil der unterirdischen Anlagen zerstört oder verschüttet.

Die Befestigungen des Dos Trento waren von Anbeginn streng geheim, niemand ohne spezielle Erlaubnis des Militärkommandos hatte dort Zutritt.

Selbst der Bürgermeister der Stadt Trient und der Bischoff hatten dort nur Zutritt mit einmaliger Sondererlaubnis.

Laut den verfügbaren Aufzeichnungen wurde der Dos Trento in der Zeit seines Bestehens bis 1918 nur insgesamt von 3 Zivil-Personen ein einziges Mal besucht:

Dem Bürgermeister, dem Bischoff und einem Archäologen wurde eine einmalige Erlaubnis erteilt.

Auf dem Gipfel gibt es einen sakralen Ort der katholischen Kirche und prähistorische Ausgrabungen.

Der Dos Trento war stark befestigt, mehrere Batterien waren in Stellung mit insgesamt 16 Geschützen. Sehr großzügig waren die Kasernenanlagen, erhalten ist lediglich die Wachkaserne, heute als österreichische Baracke bezeichnet, in der heute der Parkwächter wohnt.

Der Dos Trento wurde in der Zeit des Faschismus durch die Anlegung des Cesare Battisti Monumentes und dem Memorial für die Alpini komplett „verwüstet“.

Trotzdem blieben die Spuren der KuK-Zeit bis heute deutlich sichtbar.

Das aufgenommene Munitions-Depot diente nach dem WK I auch der italienischen Armee, während WK II diente es (leergeräumt) auch als Luftschutzbunker.  

Der Standort des Artillerie-Laboratoriums am Fuße der Nordseite des Dos Trento ist heute gekennzeichnet durch Schrotthändler, Speditionen, einen Hundezwinger usw usw.

Es ist nichts von den Original-Strukturen übrig geblieben. Lediglich oberhalb sind die Kavernen der Munitionslager, lediglich eine ist erhalten, aber nicht zugänglich, die anderen verschüttet oder zerstört durch den Straßenbau der Mussolini-Ära.

Auch die auf 2 Ebenen die Steilhänge des Dos Trento umlaufenden Wege sind nur zum Teil erhalten, heute aber nicht mehr zugänglich.

Der Ausbau des Dos Trento wurde 1915 noch einmal forciert, die alten Batteriestellungen in Wall-Standorten wurden durch Kavernenanlagen ersetzt, das erhaltene Munitions-Magazin bombensicher unter 40-50 m Felsüberdeckung 1915 erbaut, die Jahreszahl ist über der originalen doppelflügeligen Eingangsstahltüre in den Beton gezeichnet.

Natürlich wurde es nach dem Kriege ausgebaut/ umgebaut, einige der erhaltenen zusätzlichen Anlagen sind mir nicht klar in deren Funktion, vielleicht kann ein Militärspezialist, der diese Seiten besucht, etwas zur Aufklärung beitragen.

 

Villamontagna-Trient, 17.10.2004 Volker Jeschkeit

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