Neuerscheinung 
Die Festung Trient
Bestandsaufnahme der feldmäßigen Befestigungen 
Die Verteidigungssektionen Nr. 1 und Nr. 2
 

 

Die Verteidigungssektionen Nr. 1 und Nr. 2  ist jetzt fertig gestellt.
Es beschreibt allgemein die Entwicklung der Festung Trient bis Ende 1915.
 

Teil 2, Bestandsaufnahme der feldmäßigen Befestigungen 1915- Die 
Verteidigungssektionen Nr.I und Nr.II, 1.Ausgabe.
Beidseitiger Digitalfarbdruck, 175 Seiten im Format DIN 4
Die Höhepunkte dieses Buchteiles:
 
Verteidigungssektion Nr.I -südlicher Abschnitt der Festung Trient
 
Von Mattarello über Dos Fornas, der Nordhang des Vigolana Massivs, die 
Vorstellungen der 1. Linie im Etschtal bei Murazzi und Aldeno und ihre 
flankierenden Kavernenbatterien. Die Hauptkampflinie unterhalb 
Mattarello, Stützpunkt Martini: Die unterirdische Panzerhaubitzbatterie 
Zampetta.
Des Weiteren die mächtige Kavernenbatterie Dos Fornas, Kampfanlage und 
Kavernenbatterie Col di Caura und Stützpunkt Malgheta sowie die 
Vorverlegung der Hauptverteidigungslinie nach Vigolo Vattaro zur 
Sperrung des Valsorda Tales.
Kavernenanlagen und Kavernenbatterie bei Mattarello, Straßensperre und 
Kavernenbatterie Casteller und andere feldmäßige Befestigungen dieses 
Bereiches.
 
Verteidigungssektion Nr.II - südöstlicher Abschnitt der Festung Trient
 
Die große Kavernenbatterie bei Vigolo Vattaro, Kavernen und 
Feldartilleriestellungen bei Brusa Fer, Stellungen auf dem Maranza 
Rücken und Kavernenbatterie Maranza. Die 4-geschützige Fernkampfbatterie 
in Betonstellungen bei Pianizza, die Haubitzenbatterie bei La Roccia, 
Barackenlager und Hauptkampflinie, die Stellung des schweren Mörser bei 
Pianizza.
Die Befestigung des Marzola Massivs: Die Fernkampfbatterie Marzola auf 
1600 m Höhe, ihre Kavernenanlagen, Munitionslager,  Munitionsaufzug und 
die Betonstellungen.
 
Preis: 40,- Euro plus 10,- Euro Versandpauschale (sehr hoher Anteil an 
Farbfotos!)

 

 Bestellungen und Infos bitte über Mail

Eine italienische Übersetzung ist in Vorbereitung.

VJ

Leseproben aus dem Buch Teil 2:

 Trient, Dezember 1915:

Durch das enge Fersina Tal unterhalb des Monte Calisio schnauft ein langer Güterzug. Die Lokomotive hat schwer zu arbeiten, die Steigungen der Strecke sind zwar gering, doch das Gewicht der vielen Waggons, die Soldaten, Munition und Nachschubgüter aller Art zur Endladestation Caldonazzo im Valsugana bringen, von wo aus der Kaiserjägerweg auf die Hochfläche der 7 Gemeinden beginnt, macht ihr schwer zu schaffen. Kurz vor dem Eisenbahntunnel „Serra“, in dem sich der Eingang zur unterirdischen Gewehrgalerie der unteren Straßensperre Civezzano befindet, greift der Lokomotivführer wie üblich zum Hebel des Ventils der Signalpfeife, um die Wachposten zu warnen. Der schrille Pfiff der Dampfpfeife wird allerdings diesmal nicht gehört, in diesem Moment rollt der Donner der Abschüsse von zwei Panzerhaubitzen vom Monte Calisio, erfüllt das Etschtal und die Stadt Trient mit dem Pfeifen der 15cm Haubitzengranaten, das die kalte und klare Winterluft zerschneidet. Im Valsugana beobachten die Offiziere der Festungsartillerie den Einschlag der Granaten in den festgelegten Planquadraten, notieren eifrig die Daten, um die Schusstabellen der Panzerhaubitzen zu erstellen.

Das Probeschiessen zur Adjustierung der Panzerhaubitzbatterie des Monte Calisio hat begonnen.

Der grollende Donner der Abschüsse dieser Haubitzen ist ein wichtiges Signal. Der  Verteidigungsring der Festung Trient ist fertig gestellt. Auf den Höhenzügen um die Stadt Trient sind 8 schwere Panzerkuppeln und 201 Geschütze der Sicherungsarmierung in den bombensicheren Kavernenbatterien bereit zusammen mit den 94 Geschützen der mobilen Artilleriereserve jeden feindlichen Angriff und Durchbruchsversuch in Richtung Bozen und Brennerpass zu vereiteln.

Der Festungsplatz ist verteidigungsfähig, blockiert das Etschtal und schützt Tirol.

Generalmajor Franz Edler von Steinhart hat seinen Auftrag erfüllt; in den Schützengräben und Schutzkavernen können mehr als zwei Infanteriedivisionen ihre Stellungen besetzen, finden dort die vorbereiteten Betonkasematten und Stellungen für über 100 MG und für ebenso viele Kleinkalibergeschütze zur Nahverteidigung. Hunderte von bombensicheren Kavernen hinter den Kampfgräben dienen der Logistik: Sie sind angelegt als Munitionslager, Unterkünfte, Kommandostellen, Küchen, Reparaturwerkstätten, Feldlazarette und Generatoranlagen zur Stromerzeugung.-

Keuchend kommt der Güterzug aus dem Tunnel „Serra“ , passiert damit die Grenze des inneren Verteidigungsringes der Festung und, die geöffneten Stacheldrahthindernisse passierend, fährt der Zug in den Bereich der vorgeschobenen Verteidigungslinien. Das gesamte Valsugana ist militärisches Aufmarschgebiet der KuK Truppen.

Die Gleise der einspurigen Eisenbahnlinie sind gleichzeitig die Trennlinie der Verteidigungssektionen III und IV des Festungsgürtels. Oberhalb des Bahnhofes Civezzano und rechts von ihm gelegen steigt drohend der Monte Celva an mit seinen Kavernenbatterien und der Panzerhaubitzbatterie auf dem Gipfel. Der Berg ist zusammen mit den Stellungen und Kavernenbatterien Celvet das Symbol der Stärke der Sektion III.

Links vom Bahnhof und nur das das enge Fersina Tal getrennt, erhebt sich die südöstliche Flanke des Monte Calisio mit seinen vielen Stellungen und Batterien bis hin zum Gipfel, auf dem der Wind die schwachen Abschusswolken der beiden Panzerhaubitzen gerade zerreißt.

Der Monte Calisio ist das Kernstück der feldmäßigen Befestigungen der Sektion IV.

Das leise und fortlaufende Wummern einschlagender schwerer Granaten, das von der Hochfläche der 7 Gemeinden herüberschallt, lässt den Wachposten am Bahnhof Civezzano noch mehr frösteln als nur durch die Kälte, die in dieser schattigen Bergflanke unterhalb des Monte Celva herrscht.

Seine Kompanie ist Teil eines Landsturmbataillons, das hier die Wache hält. Knapp oberhalb von ihm, in der Kasemattbatterie und in der Kavernenbatterie des Bereiches Celvet, sowie gegenüber des Bahnhofes in der Kavernenbatterie Civezzano frösteln die Bereitschaften der 2. und 4.Reservekompanie des Festungsartilleriebataillons Nr.5 von Trient.

Die Besatzungen der Sicherungsarmierung sind auf ihren Posten.-

 

Trient, Dezember 1914:

In einem 16-seitigen Befehl bestimmt der erst vor kurzem zum Generalmajor beförderte Franz Edler von Steinhart, wie die Festung Trient auszubauen ist.

Kurz und knapp ausgedrückt: Alle Verteidigungsanlagen der 7 Verteidigungssektionen des Festungsgürtels müssen unter dem schützenden Felsen der umliegenden Berge verschwinden. Sie sind bombensicher einzugraben, die Kavernen müssen eine Felsüberdeckung von mindestens 8m haben, die alten Werke und Batterien sind zu entwaffnen.

Die Geschütze sind in flankierenden Kavernenbatterien zu installieren, die Panzerkuppeln der alten Werke in Panzerhaubitzbatterien zusammen zu fassen, die fehlenden Vorpanzerungen der altartigen Kuppeln durch bis zu 3m dicke und ebenso tiefe Stahlbetonringe zu ersetzen. Die Geschützbrunnen sind bis zu 12m tief in den schützenden Felsen zu bohren. Die mobile Geschützreserve muss schnell in die vorbereiteten Stellungen transportiert werden können. Die Ausweichstellungen dieser Batterien sind unverzüglich anzulegen, wie auch alle Verteidigungsanlagen der Infanterie.-

 

Trient, Dezember 2005:

Auch in diesem Winter ist es kalt in Trient und aus dem Fersina Tal klingt der schrille Warnpfiff des letzten Nachtzuges der Valsugana Eisenbahn, der gerade in den Eisenbahntunnel „Serra“ einfährt, in Richtung der Bahnstation Caldonazzo, vorbei fahrend an der immer noch intakten Gewehrgalerie des inzwischen stillgelegten Bahnhofes Civezzano und der gegenüberliegenden Kavernenbatterie der unteren Straßensperre, die heute ein Lager des Straßendienstes der Provinz von Trient ist.

Sie wurde bereits 1872 gebaut, selbst Feldmarschall Conrad von Hötzendorf bewertete diese als eine der wenigen nützlichen Befestigungen der alten Festung Trient des 19.Jahrhunderts. Zusammen mit der Gewehrgalerie des Bahnhofes Civezzano als bombensicher klassifiziert, waren sie integraler Bestandteil der modernen Festung Trient des Jahres 1915.

Aber erst im Januar 1919 begriff die italienische Militärführung durch die Resultate ihrer Erkundungspatrouillen, was hier rund um die Stadt Trient im Jahre 1915 gebaut wurde. Zu Beginn des Krieges und auch noch in den späteren Monaten waren die Informationen der Spionageabteilungen sehr dürftig........

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 ......Die Kavernenbatterien Murazzi und Carli werden an dieser Stelle erstmals dokumentiert. Die Erstere kam nur durch einen Erdrutsch ans Tageslicht, der die dichte Vegetation und das Unterholz am Steilhang zum Absturz brachte. Die Batterie Carli war selbst den Ortsansässigen unbekannt. Sie konnte nach der Analyse des alten Foto und durch langes Suchen im dem daraus resultierenden und von mir abgestecktem Bereich aufgefunden werden. Trotzdem lief ich an ihr mehrmals vorbei, bevor ich die Reste der alten Armierungstrasse identifizieren konnte, die zu ihrer Versorgung diente. Generell kann ich sagen, das das Auffinden der immer gut getarnt angelegten Positions- und Kavernenbatterien schwierig ist und zudem durch den heutigen Bewuchs der Hänge zusätzlich erschwert wird. Zu einer Stellung dieser Art führt immer ein Armierungsweg oder eine Armierungstrasse. Schließlich mussten die Geschütze dort eingestellt werden und ggf. ausgetauscht werden. Dazu brauchten die Protzenbespannungen und Pferdefuhrwerke ausreichend Platz.

Findet man daher die Straße, braucht man dieser nur zu folgen und endet fast immer in einer Artilleriestellung oder vor einer Kavernenanlage. Bei der Batterie Carli begann diese in einer nicht einsehbaren Kurve der Provinzstraße in Richtung Aldeno.

Diese heute „Destra Adige“ genannte Straße existierte schon damals und wurde durch die Verteidigungssektion Nr.VII (Romagnano) kontrolliert, die auf der anderen Talseite parallel dazu verlaufende Brennerstaatsstraße gehörte hingegen zur Verteidigungssektion Nr.I (Mattarello).

Auf dieser fahren wir jetzt zurück nach Trient und halten unsere Ausweise bereits bereit, vorbei an den Geschützöffnungen der Batterie Murazzi und in Richtung Kavernenbatterie Mattarello werden wir nämlich durch die Wachposten der Straßensperre und Kavernenbatterie Casteller angehalten und kontrolliert. Diese liegt hinter Mattarello im Talgrund und blockiert mit einer massiven MG Kasematte aus Beton die Staatsstraße. Oberhalb dieser ragen drohend die Rohre der 2 Stück 8cm/M75 Kanonen der Kavernenbatterie in den Himmel und rechts von uns liegt die Betonmauer mit den Schießscharten der Infanteriegruppe Casteller, die für die Verteidigung und Sperrung des Etschtales bis zur Eisenbahnlinie im Talgrund zuständig ist. Dort am Bahndamm werden wir bereits aufmerksam von der Besatzung eines weiteren MG in seiner Betonkasematte observiert. Vor unserem Auto liegen quer zur Straße die beweglichen Stacheldrahthindernisse und einer der Landsturmmänner verschwindet mit unserer Legitimation in der Kaverne des Wachhabenden. Wir haben daher Zeit unsere Augen ein wenig durch das Gelände streifen zu lassen, bewegen können wir uns nicht, denn der Wachposten mit Gewehr und aufgepflanzten Bajonett behält uns ständig im Auge und die beiden MG links und rechts von uns sind geladen und fertig zum Feuern. Hinter dem Stacheldraht liegt der Zugang zur Stadt Trient und der inneren Stadtsektion Nr.VIII der Festung......

 

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Ulrich Mößlang der Tauchbrillenspezialist

Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte
der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen und Dolomiten 

Uli Mößlang / Volker Jeschkeit