Neuerscheinung 
Die Festung Trient
Bestandsaufnahme der feldmäßigen Befestigungen 
Die Verteidigungssektionen Nr. 3
Das Buch über die Bestandsaufnahme der feldmäßigen Befestigungen der Festung Trient 1915
Die Verteidigungssektionen Nr. 3

ist jetzt fertig gestellt. Es beschreibt allgemein die Entwicklung der Festung Trient bis Ende 1915.
 
Teil 3, Bestandsaufnahme der feldmäßigen Befestigungen 1915- 
Die Verteidigungssektion Nr.III, die Ostfront der Festung Trient.
Beidseitiger Digitalfarbdruck, ca. 200 Seiten im Format DIN A4
Die Höhepunkte dieses Buchteiles:
 
Die Sperrung des Valsugana Tales und des Cimirlo Pass:
Die feldmäßigen Befestigungen auf dem Marzola: Stützpunkte Marzola-Nord 
und Doss dei Corvi, Artilleriebasis Chegul, das große Munitionslager Pra 
Marquardt (Gürtelmunitionsmagazin), die Seilbahnlinien der Versorgung, 
die Kasemattenbatterien bei Pra de Stellar, Kavernenbatterie auf dem 
Cimirlo Pass, die Logistikbereiche auf dem Maranzarücken.
Der Monte Celva: eine unterirdische Festung! Seine Kavernen- und 
Kasemattbatterien und die Panzerhaubitzbatterie auf dem oberen Gipfel, 
Nordflanke Celva: Kavernen- und Positionsbatterien. Beschreibung des 
Transportes der Panzerkuppeln auf die Bergspitze und deren Montage.
 
Preis: 50.- Euro plus 10,- Euro Versandkostenpauschale, 
Erscheinungsdatum 1.Oktober 2006
 
In Vorbereitung sind die Buchteile der Verteidigungssektionen Nr.IV, V 
und VI, sowie Nr.VIII (Stadtsektion Trient).
Die Materialsammlung zur Verteidigungssektion Nr.VII  (Romagnano) ist 
noch nicht vollständig.
 
In Vorbereitung sind ebenfalls Annexe zur Panzerhaubitzbatterie Busa 
Grande oberhalb Levico und zur höchsten Stellung der Festung Trient: Die 
feldmäßige Befestigung des Spitz Cornetto auf 2200m Höhe. Diese werden 
als Sonderdrucke erscheinen.
 

Bestellungen und Infos bitte über Mail

Eine italienische Übersetzung ist in Vorbereitung.

VJ

Leseproben aus dem Buch Teil 3:

Hinter dem Bergrücken des Marzola kriecht der lange Wurm einer 4-geschützigen Batterie und ihrer Protzen vom Chegul kommend in Richtung der neu gebauten Stellungen unterhalb des Gipfel Marzola Nord heran. Die Offiziere des Genies von Trient lenken ihre Pferde zur Seite, um Platz zu machen für diesen Train. Soeben kommen sie von dieser Stellung, wo sie die neu errichtete Schutzkaverne der Besatzung und die vollendeten Stellungen inspiziert haben. Auch das System der Zisternenanlagen funktioniert zur Zufriedenheit, die in Kaskaden angelegten und mit Sandfiltern ausgerüsteten Sammelstellen des Oberflächenwassers transportieren über gusseiserne Rohrleitungen das Wasser in die vorbereiteten Speicher. Der Artilleriebeobachter hat sein neues Quartier bezogen, im Schatten des Gipfels liegt seine steinerne Baracke, das Telefon funktioniert zur Zufriedenheit aller und der transportable Signalscheinwerfer steht in seiner Holzbaracke bereit. Der empfindliche optische Spiegel ist durch eine Plane abgedeckt, die ihn vor Staub und Regen schützt. Hinter der vorbeifahrenden Batterie kommen jetzt die Fuhrwerke aus der Kurve, die die Bereitschaftsmunition der 4 x 9cm/M75 Batterie transportieren. Damit sind die Stellungen des Bereiches Marzola – Nord armiert. Im langsamen Schritt lenken die Offiziere und Ingenieure des Genies von Trient ihre Pferde über die gut ausgebaute und bequeme Armierungsstraße zum kurz unterhalb liegenden Stützpunkt Doss dei Corvi., vorbei an den lärmenden und wummernden Kompressoranlagen. Die Rauchwolken der Abgase der schweren Dieselmotoren dieser Aggregate werden von dem Wind auf 1600m Höhe schnell zerrissen, sie müssen lediglich aufpassen nicht über die kreuz und quer verlaufenden Schläuche zu stolpern, die die überall arbeitenden Presslufthammer mit der nötigen Druckluft versorgen. Zivile Arbeitskolonnen mischen Beton, Stahlträger werden auf den Schultern zu ihrem Einbauort getragen und überall wird geschanzt. Schützengraben werden ausgehoben, Feldstellungen für schwere Haubitzen angelegt. Ununterbrochen rollt der Nachschub an Baumaterialien vom Maranza über den Chegul zu den neuen Stellungen auf dem Marzola. Im Schatten unter den Bäumen am Straßenrand rasten viele Gruppen von Frauen. Sie haben die schweren Körbe von ihren Rücken abgeschnallt, in denen sie den Sand und Zement zu den einzelnen Baustellen verteilen. Alles transportieren sie auf ihren Rücken, bringen die benötigten Materialien zu den Betonmischern, flechten die Verkleidungen der Schützengraben und bringen Essen und Trinkwasser. Begleitet werden sie von ihren Kindern, auch diese den Tragkorb auf dem Rücken angeschnallt, und alle arbeiten für das Genie von Trient im Mehrschichtbetrieb. Heute ist Samstag, am Abend schreiten sie am Unteroffizier vorbei, der an einem Tisch am Straßenrand sitzend, den täglichen Lohn auszahlt und die Empfangsquittungen verwaltet. Die Arbeit in den Bergen ist hart, aber die Bezahlung ist gut. Der Sonntag ist heilig, an diesem Tage arbeiten nur die Soldaten, die auf Befehl ihrer Vorgesetzten in einem ununterbrochenen Schichtdienst eingeteilt sind. So mancher Trentiner oder Tiroler Fluch ist zu hören, wenn die Hände in die Speichen der Räder der schweren Geschützlafetten greifen, um die 9cm Kanonen oder die 15cm Haubitzen in ihren neuen Stellungen einzubauen. Ihr oberster Befehlshaber der Ostfront der Festung Trient, Generalmajor Steinhart, treibt sie unerbittlich zur Eile an. Vorbei an Unterständen und Munitionskasematten traben die Pferde der Genieoffiziere die Armierungstrasse abwärts zum Artilleriestützpunkt Chegul. Nach nur wenigen Minuten ist der große Platz erreicht, auf dem bereits die Haubitzenbatterien in Stellung gebracht worden sind. In einer der dort angelegten Kavernen haben sie ihre Unterkunft. Bereits Ende 1914 wurde diese große Basis auf 1400m Höhe gebaut und diese beherrscht zusammen mit dem Monte Celva und dem weiter nördlich liegenden Monte Calisio das Valsugana Tal. Der Chegul eignet sich besonders gut für die Anlage von Verteidigungsanlagen aller Art. Zuerst plante das Genie von Trient, hier mehrere untereinander verbundene Kavernenbatterien zu bauen, doch stellte sich bei genauer Observierung des Geländes heraus, das die teilweise von hohen Felswänden umgebende natürliche Mulde des Gipfels mehr als genügend Schutz gegen Feindeinsicht und die Wirkung der Feindartillerie bot. Auf der abgewandten Seite bohrte man daher 18 tiefe Kavernen in die Felswand, legte Munitionslager an und brachte eine Vielzahl von Kanonen und Haubitzen in Stellungen, die zum großen Teil bis heute gut erhalten sind. Der Gipfel des Chegul wird bis dato „grande piazza del Chegul“ genannt, also der große Platz des Chegul. Der Stützpunkt war sehr weitläufig und verfügte über alle logistischen Einrichtungen wie Küche, Generatorkaverne zur Stromerzeugung, Lager und Unterkünfte für die Besatzung. Besonders wichtig war die große Zisternenanlage für das Trinkwasser, die bis heute funktionsfähig ist. Im Jahre 2006 folgen wir den Spuren dieses Trupps der Genieoffiziere und beginnen unsere Reise vom Nordgipfel des Marzola........

 

2. Leseprobe: 

....Aus der großen Küchenkaverne kommt der Geruch frisch gekochter Suppe und die auf dem Vorplatz lagernden Truppenteile auf der „Grande Piazza des Chegul“ bekommen jetzt richtig Hunger. Auch die Männer der zivilen Arbeitskolonnen schnüffeln den appetitanregenden Geruch und ihre Schaufeln bewegen sich erheblich langsamer. Es ist kurz vor der Mittagspause und Zeit die Kompressoren der Presslufthammer für kurze Zeit auszuschalten. Nur das leise Surren der Seilbahnlinie verbleibt in der Luft, die unaufhörlich Zement und andere Baumaterialien aus dem weit unten gelegenen Etschtal transportiert.

Wir sind auf dem Chegul, genauer gesagt auf dem „Großen Platz des Chegul“, 1360m hoch gelegen. Es ist eine Schlüsselstellung des gesamten Marzola Massivs und an seinem nördlichen Rande gelegen. Von da aus sieht man weit in das Valsugana Tal. Nördlich und durch den Cimirlo-Pass getrennt, blicken wir auf den Monte Celva. Auch dort wurde mit dem Bau der feldmäßigen Befestigungen begonnen. Der Chegul war eine der ersten Grossbaustellen der Festung Trient und wurde bereits Ende 1914 fertig gestellt. Das ursprüngliche Projekt, dort drei untereinander verbundene Kavernenbatterien zu bauen, wurde verworfen. Der natürliche Schutz der dem Platz vor gelagerten Felswände war mehr als ausreichend. Außerdem können Haubitzen in Kavernenbatterien nicht eingestellt werden und es gab mehr als ausreichend Platz die 9cm/M75-Feldkanonen Batterien in geschützte und betonierte Positionen einzustellen. Zum Schutz der eigenen Truppen, der Munition und sonstigen Nachschubgütern baute man insgesamt 20 Kavernen. Der gesamte Gipfelbereich besteht nur aus tiefen Kavernen, eine neben der anderen angelegt. Hier auf dem großen Vorplatz endet die Hauptarmierungsstraße, die vom Maranza kommt. Hier beginnt die Hauptarmierungstrasse für das gesamte südlich sich erstreckende Marzola Massiv. Der Chegul ist Artillerie- und Versorgungsbasis, aber durch die Stellungen und Kampfgräben der Infanterie massiv geschützt. Alle dort platzierten Geschütze bestreichen das Valsugana Tal. Außer den 9cm/M75 Feldkanonen im nahe gelegenen Bereich „Spiaz della patata“, brachte man auch hier 15cm/M94/99 Feldhaubitzen in Stellung, es sind die einzigen nachgewiesenen Steilfeuergeschütze des Kalibers 15cm in der Festung Trient und durch historische Aufnahmen belegt.......

 

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Ulrich Mößlang der Tauchbrillenspezialist

Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen und Dolomiten 

Uli Mößlang / Volker Jeschkeit

 

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