Bahnhof Civezzano

 

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
   
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.

Uli Mößlang/Volker Jeschkeit

Der Bahnhof Civezzano und die untere Straßensperre Civezzano

 

 

Die Bahnstation Civezzano mit seiner Infanterieanlage ist das Bindeglied zwischen dem Verteidigungsbereich Celvet/Monte Celva und dem Verteidigungsbereich Civezzano/Monte Calisio.  

Von dieser Bahnstation aus konnten Nachschub und Truppen sowohl für den einen als auch den anderen Bereich ausgeladen werden.  
Gleichzeitig war sie die Nahtstelle zwischen den beiden Bereichen und sperrte mit seinen Stellungen den Talboden des Val Sugana bevor dieses eine enge Schlucht wird in Richtung Trient.
Direkte Unterstützung erhielt die Infanterieanlage durch  das Artilleriewerk in Kavernen der unteren Straßensperre ,welches genau gegenüber der Bahnstation liegt.
Zusätzlich wurde es unterstützt durch die Batterie in Betonbunker des Bereiches Celvet.

Diese Batterie liegt oberhalb der Bahnstation in Richtung Süden und ist ca .500 m (Luftlinie) von dieser entfernt, platziert am Rande eines steilen Abhanges und vom Tal aus drohend zu sehen.  

Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, das 90% der diesseits und jenseits vom Bahnhof gelegenen Verteidigungsstellungen für den Beobachter des Geländes nicht sichtbar sind, dafür waren diese vom Talboden aus entweder nicht einsehbar oder zu gut getarnt.  

Die Anlagen der Bahnstation Civezzano sind völlig intakt, der Zugang und die Galerien als auch die Infanterieanlage selbst sind als Natursteingewölbe ausgebildet.
Beeindruckend die handwerkliche Präzision ,die diese wunderbaren architektonischen Bauten schufen.
Einstmals war auch die Außenseite des Infanteriewerkes in regelmäßiger quadratischer Natursteinmauerung, die nachträglich angebrachte Betonverkleidung geht auf die 90-iger Jahre unseres Zeitalters zurück (leider!).  

Zur Erhaltung dieser wunderbaren Anlage wird nichts unternommen, der Verfall schreitet fort, da auch starke Wassereinbrüche feststellbar sind, gleiches gilt für die Staumauer, die zur Umleitung des Fersina-Flusses diente (Nähere Einzelheiten, warum und wofür, werden bei den jeweiligen Fotos erklärt).

Diese Staumauer, komplett aus behauenen Naturstein errichtet, trotzt der Zeit seit 90 Jahren, und nichts wird unternommen, sie zu erhalten.  

Es lag mir sehr am Herzen, diese Anlagen zu dokumentieren, auch wenn diese schwer zugänglich sind, zudem auf Bahngelände liegen, auf dem regelmäßiger Zugverkehr stattfindet.
Der Eingang der Infanterieanlage liegt mitten im Bahntunnel „Serra“ und natürlich muss man genau kalk uli eren, wann die jeweiligen Züge auf dieser eingleisigen Strecke den Tunnel passieren.
Der Zugang zum Gelände ist nur noch von der Seite Civezzano aus möglich, dazu muss der Fluss Fersina überquert werden, Brücken gibt es keine mehr.

 

Hierzu eine Anmerkung: 
Der Fluss Fersina sieht harmlos aus, kann aber in kürzester Zeit zu einer wilden Bestie werden. Es ist ein so genannter „Torrente“, das bedeutet, bei Schneeschmelze, Unwettern (auch im Sommer), schwillt dieser zum reißenden Strom an, der das gesamte Tal erfasst und die Staumauer komplett überflutet.....
Ich glaube, weiterer Kommentar ist überflüssig, die Lebensgefahr erkennt wohl jeder!  

Gleiches gilt für das Betreten des Bahngeländes: Ich muss darauf hinweisen, das dies verboten und lebensgefährlich ist!
Die alten Bahntunnel sind eng, dort drinnen von einem Zug überrascht zu werden ,ist tödlich. Die Bahnlinie ist aufgrund der Kurven auch nicht einsehbar, man wird also vorher nicht gewarnt bei Annäherung eines Zuges.
Als langjähriger Ortsansässiger kenne ich Bahn, Fluss und Gelände sehr genau, bin zudem mit der Umgebung und den Wetterverhältnissen sehr vertraut.  

Wie gesagt, bitte nicht leichtsinnig sein, wenn jemand vor hat, diese Besichtigungstour zu wiederholen. 
Unsere Fotos sollten für die Info genügen.

 

Volker Jeschkeit, Villamontagna-Trient 08.02.04

 

 
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mit Verlinkung zu einzelnen Bildern

Das ist die Fersina Schlucht bei Civezzano, rechts der Eingang zum Serra 
Eisenbahntunnel (mit dem Auswurf des Gesteins Tunnel- und Gewehrgalerie 
Civezzano) und rechts hinter der Kurve kommt die untere Straßensperre 
Civezzano- Gruss VJ

Weitere Fotos

 

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