Tauchgang am Jolanda Riff, ist das nach so vielen Aufenthalten nicht
langweilig?
Nein, wenn man die ausgetretenen Pfade verlässt oder nur kurz zur
Erinnerung noch mal besucht. Wir starteten unseren Tauchgang an den
großen Amphoren, die wir nur etwas freiwedeln mussten um die
gigantischen Teile zu sehen. Wenn günstige Strömung herrscht liegen sie
sowieso frei, zumindest die Oberfläche, im Sand. Leider hatte ich meine
Nikonos 5 nicht dabei, so musste für den Tauchgang die IXUS 500 her
halten. Solange wir uns bis 30m aufhielten reichten die Funktionen noch
aus. Später kämpfte sie mit der Dämmerung und den verschiedenen
Blautönen.
Liegende Amphore, von uns teilweise freigelegt um die Größe auch nur
erahnen zu können.
Das ist die größte antike Amphore die ich beim Tauchen gesehen habe. Der
abgebrochene Hals ist durch den Korallenbewuchs fast nicht gegen den
Grund auszumachen. Das zeigt, dass diese stelle schon im Altertum
gefährlich war, wie auch jetzt immer noch, wie das Wrack der Jolanda,
oder genauer deren Überreste zeigt zu denen wir weitertauchten.
Am Abhang, an dem die Jolanda die allerletzte Reise angetreten hat,
nachdem sie Jahrelang auf 20m gelegen hatte.
Die Jolanda, ein 74m Stückgut-Frachter von 1964, mit einer Breite von
11m und 1153 BRT strandete im April 1980 auf der Fahrt zur jordanischen
Hafenstadt Aqaba in der Bucht. Die Besatzung, einschließlich des
Kapitäns war stock betrunken, nachdem sie sich über die Whikyvorräte der
Ladung hergemacht hatten. Gegen Mitternacht rammte die Jolanda das Riff
und die betrunkenen Matrosen hatten alle Mühe die Rettungsboote runter
zu lassen um an Land zu kommen, das nur wenige Meter entfernt war. Gegen
Morgen kenterte das Schiff und verschwand 2 Tage später völlig. Im
Mai 1981 rutschte sie nach einem Sturm zur Riffkante, so daß das Heck
über freien Grund schwebte. Im Jahre 1987 rutschte sie weiter ab, ihre
Schraube befand sich jetzt auf 50m. Nichts konnte die Jolanda mehr
aufhalten, bei einem weiteren Sturm rutschte sie auf 90m Tiefe.
Auf dem Weg nach unten kommen wir an diversen Wrackteilen vorbei, jetzt
lässt die Qualität der digitalen Bilder nach, nur noch Blautöne und das
im Dämmerlicht. Nicht alles sind Ladekräne, die Jolanda hatte auch
Stahlrohre geladen.
Ist das ein Reifen vom BMW des Kapitäns, der sich an Bord befand, oder
nur eine verlorenes Teil eines Safarischiffes.
Jetzt kommen langsam auch größere Wrackteile in Sicht.
Je tiefer desto größer die Wrackteile der Jolanda.
Sieht aus wie ein Flugzeugflügel, ist aber keiner.
Jetzt sind wir am tiefsten Punkt unseres gebrieften Tauchgangs
angekommen, noch schnell ein Foto. Das Wrack selbst ist immer noch nicht
zu sehen, leider was die Sichtweite nicht besonders. Erstaunlich, dass
das Unterwassergehäuse der IXUS 500 die Funktionen noch alle mitmacht.
Hier beim Weitertauchen erkennt man erst die Steilheit des Riffs.
Unser Guide führte uns zu einer weiteren Sehenswürdigkeit, zu einen
riesig großen Anker, der von einer weiteren Schiffstragödie ahnen lässt.
Für das Amphorenschiff ist er zu jung, für die Jolanda zu alt.
Um den ganzen Anker auf ein Foto zu bekommen, musste ich eine Strecke
vom Riff weg, wo mich gleich eine starke Strömung zurückziehen wollte.
Langsam kommen wir wieder in die helleren bewachsenen Regionen.
Gar nicht scheu begleitete die Schildkröte uns ein Stück des Weges und
umrundete uns mehrmals.
Feuerfische liegen in den Schatten der Korallen auf Lauer.
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