Der 1. Weltkrieg im Westen

Verdun
die Verletzungen im ersten Weltkrieg

Ulrich Mößlang der Tauchbrillenspezialist


Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten und den westlichen Kriegschauplätzen
Verdun, Elsass, Lothringen

 

Für die Soldaten aller beteiligten Armeen lag die Wahrscheinlichkeit, während des Krieges verwundet zu werden, bei ca. 56 %. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass für jeden Frontsoldaten etwa drei Soldaten hinter der Front beschäftigt waren (Artillerie, Sanitäter, Nachschub etc). Daher war es sehr unwahrscheinlich für einen Frontsoldaten, den Krieg unverletzt zu überstehen.
Lebensrettende Antibiotika gab es noch nicht, und so erwiesen sich auch relativ leichte Verletzungen durch Infektionen und Wundbrand schnell als tödlich. Aus Untersuchungen ist bekannt, das Verletzungen durch kupferummantelte Geschosse weniger Tote durch Sepsis forderten als Verletzungen durch Geschosse, die nicht mit kupferhaltigen Metallen ummantelt waren. Die deutschen Mediziner stellten fest, dass 12 % aller Bein- und 23 % aller Armverwundungen für die Betroffenen tödlich endeten. Die Ärzte der US Army ermittelten statistisch, dass 44 % aller verletzten Amerikaner, die Wundbrand entwickelten, starben. Die Hälfte aller Kopfverletzungen endete tödlich, und nur 1 % der Soldaten mit Bauchschüssen überlebten. Drei Viertel aller Verletzungen entstanden durch die Splitterwirkung der Artilleriegranaten. Die so entstandenen Verletzungen waren oftmals gefährlicher und schrecklicher als Schusswunden. Durch die Trümmer der Granaten, die in die Wunde drangen, waren Infektionen sehr viel häufiger. Dadurch starb ein Soldat mit einer dreimal höheren Wahrscheinlichkeit an einer Splitterverletzung im Brustraum, als an einer Schusswunde. Ebenso konnte sich die Druckwelle der explodierenden Granate als tödlich erweisen. Zusätzlich zu den körperlichen Verletzungen kam es zu psychischen Störungen. Soldaten, die ein lange andauerndes Bombardement durchstehen mussten, erlitten häufig einen Granatenschock.
Wie in früheren Kriegen wurden zahlreiche Soldaten Opfer von Infektionskrankheiten. Die sanitären Verhältnisse in den Gräben waren katastrophal, die Soldaten erkrankten an Ruhr, Typhus und Cholera. Viele Soldaten litten unter Parasiten und damit verbundenen Infektionen. Die feuchten und kalten Gräben begünstigten auch den so genannten Grabenfuß, er entsteht, wenn die Füße für einen längeren Zeitraum, meist über zwölf Stunden, in Wasser getaucht werden oder andauernd nass sind und sich dann an den Stiefeln reiben. 


früher führten solche Verletzungen unweigerlich zum Tod.


Durch Gasangriff erblindete Engländer


Auch schwerste Verletzungen hatten jetzt eine Überlebenschance


grauenvolle Gesichtsverletzungen bekamen die Menschen nach dem Krieg in der Heimat zu sehen.

 

Zurück zum Verteiler