Der 1. Weltkrieg im Westen

Verdun Fort Vaux

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
  
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien,  Friaul und den westlichen Kriegschauplätzen Verdun, Elsass, Lothringen.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.


 

Das Fort Vaux liegt ca. 2500 m östlich des Fort Douaumont, auf einer Anhöhe oberhalb des im Kriege völlig zerstörten Dorfes Vaux. Der Rücken, auf dem das Fort liegt, wird durch die Tavannes-Schlucht begrenzt.

Gemälde André Brauch

Das Fort Vaux wurde in der ersten Ausbaustufe des Festungsgürtels um der Stadt Verdun in den Jahren 1881 bis 1884 errichtet. Die Festung wurde um die Jahrhundertwende und immer wieder bis zum Jahre 1912 umfassend modernisiert und verstärkt.

Aufgrund der damals neuen Granaten mit Aufschlags- und Verzögerungszündern machte den Einsatz von Stahlbeton notwendig. Um die Jahrhundertwende wurden drehbare Mongin, dreh- und versenkbare Gallopin-und Bourges Türme sowie Maschinengewehre mit Dreh- und Versenktürmen in den Französischen Festungen eingeführt. Fort Vaux wurde mit einem Zwillingsdrehversenkturm sowie zwei Bourges-Kasematten an der rechten und linken Kehlseite ausgerüstet. Zudem wurden für den Geschützturm die obligatorischen Panzerbeobachtungskuppeln eingebaut

Das Fort Vaux wurde im Gegensatz zum Fort Douaumont nicht von den französischen Truppen geräumt, sondern nahm aktiv am Kampfgeschehen teil. Gemäß dem deutschen Befehl vom 26. Februar 1916 sollte das Fort noch am gleichen Tag eingenommen werden, was aber durch die festgefahrene Situation an der Nordseite der Front im Bereich um Ouvrage de Thiaumont und Ouvrage de Froideterre nicht möglich war.

Die Kämpfe wurden am darauf folgenden Tag wieder aufgenommen, abermals mit dem Ziel, die Festung Vaux mit den umliegenden Wäldern einzunehmen.
Von der besetzten Ouvrage de Hardaumont aus ergab die Fernbeobachtung, dass das ständige Feuer das Fort und die Sperranlagen stark beschädigt hatte, sie wurde daraufhin als "sturmreif" eingeschätzt.
Jedoch wurde der deutsche Vorstoß durch französisches Sperrfeuer und Gegenangriffe  schnell gestoppt.
In einem weiteren Angriff am 2. März sollte das Fort selber gestürmt werden. Mit heftigem großkalibrigem Artilleriefeuer wurde der Angriff eingeleitet. Scheiterte jedoch am heftigen Gegenfeuer der französischen Verteidiger. Die Kämpfe zogen sich bis zum 3. März hin. Am 8. März wurde ein erneuter Angriff erfolglos vorgetragen..

Es folgten täglich erfolglose Kämpfe um die Festung Vaux.

 Ein weiterer Nachtangriff am 17. März wurde nach wenigen Metern gestoppt und auch die Angriffe des 18. März brachten nur Verluste und keinen Gländegewinn. Ein französischer Gegenangriff erfolgte am 19. März, brachte jedoch eher den deutschen Truppen einen kleinen Vorteil.

Die Angriffe zogen sich bis zum 27. März erfolglos hin. Die deutschen Truppen waren außerordentlich erschöpft. Durch die enormen Verluste bei der Infanterie (8800 Mann am 25. März) sowie bei der Artillerie und den Minenwerfern war die Bedienung in Frage gestellt

Zur Verstärkung der Angriffe wurden den deutschen Truppen Flammenwerfer zugeteilt. Fort Vaux war zu der Zeit mit ca. 400 Mann besetzt. Die Kämpfe um Fort Vaux waren äußerst hart. Es wurde nicht nur im Graben um das Fort und auf dem Dach gekämpft, sondern auch in den ausgedehnten Poternen des Forts. Nachdem der deutsche Einsatz von Flammenwerfern in dem Stollensystem durch die starke Rauch und Russentwicklung als kontraproduktiv angesehen wurde, verlegten sich die Angreifer und Verteidiger auf Maschinengewehrnester in den Gängen und Sprengungen mit Handgranaten und Sprengladungen.

Einen Erfolg konnten beide Seiten nicht erzielen, bis schließlich der französische Wasservorrat zu Neige ging und die Mannration Wasser auf deutlich unter einen halben Liter pro Tag sank. Die Zisterne verlor durch das stetige Bombardement der deutschen Truppen durch Risse im Becken laufend dringend benötigtes Wasser, was zu spät festgestellt wurde.

Durch den Durst zur Aufgabe gezwungen, kapitulierten die Truppen unter Major Sylvian- Eugene Raynal am 7. Juni 1916. Kennzeichnend für die totale Erschöpfung der Verteidiger ist der Irrtum Raynals in der Kapitulationsurkunde, bei dem er fälschlicherweise das Datum mit "le sept mai" angab. Die Kämpfe forderten ca. 5000 Tote.

Die Französischen Gegenangriffe am 8. und 9. Juni blieben erfolglos. Die deutschen Truppen hielten bis zur großen französischen Gegenoffensive ab dem 21. Oktober das hochbaufällige Fort besetzt. Erst am 2. November wurde das Fort geräumt. Die Pioniere sprengten bei der Räumung wesentliche Teile des Forts und machten es fast unbrauchbar. Erst am frühen Morgen des 3. Novembers wurde es durch französische Kräfte wieder besetzt.

 
Ja, da war 1916 mal ein Wald, jetzt nur noch umgepflügte Erde.


so stimmte der Text auf dem Foto nicht!

 

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