| Einbaum im Starnberger See Lino v. Garzen 
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| Ulrich Mößlang der Tauchbrillenspezialist + zertifizierter Sport-Optiker 
        Einbäume haben am Starnberger 
        See eine sehr lange Tradition. Der bislang älteste Einbaum (mit einer 
        Länge von 13 Metern) wurde in den 80er Jahren bei der Roseninsel 
        entdeckt. Er konnte auf die Zeit um 900 v. Chr. datiert werden, was ihn 
        zum ältesten Einbaum ganz Bayerns macht.  
         
        Durch einen glücklichen Zufall 
        haben wir 2005 erneut einen Einbaum im Starnberger See gefunden: 
         
        Der Einbaum hat eine Länge von 
        6m, eine Breite von 85cm, liegt in nordöstlicher Orientierung auf Grund. 
        Heck- und Bugbereich ragen aus dem Sediment. Der restliche Bootskörper 
        befindet sich nach 15 cm freiliegender Bordwand unter schützender 
        Sedimentabdeckung. Der Bug verläuft verjüngend und nach oben gezogen 
        aus. An Steuer- und Backbord befinden sich runde Löcher in der Wandung 
        unterhalb des Freibords. Im Innern des insgesamt breiter ausgearbeiteten 
        Heckbereichs liegen mehrere große Steine mit einem Durchmesser von ca. 
        40 cm. Im "Achterschiff" des Einbaums bei den Steinen wohnt die 
        obligatorische Wrack-Quappe (Aalrutte), diese Form der neuen Nutzung hat 
        auch eine lange Tradition bei den Wracks im Starnberger See. 
         
        Anhand der GPS-Koordinaten haben 
        wir das Suchgebiet bestimmt und Taucher der BGfU (Bayerische 
        Gesellschaft für Unterwasserarchäologie) konnten dort im September 2005 
        einen ersten Tauchgang durchführen. Auf 37m Tiefe fanden wir nach kurzer 
        Zeit einen sehr gut erhaltenen Einbaum. Eine Markierungsboje wurde 
        gesetzt und Details photographiert. Nach einer erneuten 
        Positionsbestimmung an der Boje haben wir eine Fundmeldung erstellt und 
        das Landesamt für Denkmalpflege informiert. 
         
        Da wir am und mit dem 
        Starnberger See aufgewachsen sind, interessieren wir uns schon lange für 
        die Geschichte des Sees und forschen Über- und vor allem Unterwasser 
        nach Spuren und Erinnerungen aus längst vergangene Zeiten. Das dabei 
        entstandene Wissen und die Erfahrung wird mit gleich gesinnten Forschern 
        geteilt und fließt auch in unsere Tauchausbildungen ein.  Bei den Tauchgängen waren dabei: Marcus Thier, Lena & Lino von Gartzen und Christian Müller von der BGfU. Jan Jirasco hat noch einige Detailsphotos für eine Photodokumentation erstellt. |