Ex Forte Serrada 
oder Dos del Sommo

Ulrich Mößlang Optik Heydenreich der  Tauchbrillenspezialist  und  zertifizierter Sport-Optiker  
 
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.  Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.



Das Panorama wurde von mir aus 37 Einzelbildern zusammengesetzt, die mein Freund Helmut Feldhaus extra aufgenommen hat.



Zeichnung Uli Mößlang


Werk Serrada 14 September 1917,Besuch des Kaiser Karl: erste von links Generalfeldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf,auf der linken Seite des Kaiser,General der Infanterie Ignaz Verdroß Edler von Droßberg    AG

Sie war die modernste und größte Festung des auf den Hochebenen errichteten Festungsgürtels, die unter der Leitung von Hauptmann Rudolf Mayr geplant und errichtet wurde. Fertig gestellt wurde das zerteilte Werk von Hauptmann  Karl von Bedekovic. Der einzige Schwachpunkt war die an der Oberfläche gebaute betonierte Poterne, die dann 1915 unterirdisch in den Felsen verlegt wurde. Serrada war in zwei Batterieblöcke geteilt, die seitlich verschoben und nach der Seite und Tiefe gestaffelt waren. Dieses Faktum konnte im Hinblick auf die Auswirkungen eines feindlichen Beschusses durch eine geringere Trefferwahrscheinlichkeit gegenüber den älteren Festungen aufwarten.

Die immer noch gewaltigen Reste de Fernkampfwerkes erheben sich auf den südlichen Rand der kleinen Hochebene von Serrada. Das Werk konnte dieses Tal bis in den letzten Winkel überwachen und bestreichen. Somit war die Kontrolle des nördlichen Pasubiohanges fest in österreichischer Hand. Die Bedeckung des Werks bestand aus eine zwei bis drei Meter starken Betonschüttung, in die dicht an dicht 50 cm starke Doppel-T-Träger eingelassen wurden. Die Decke war somit so stark, dass sie sogar den 305mm staken Beschuss eines Scoda-Mörsers ausgehalten hätte. Die Festung wurde von den Italienern mit einer 280mm Kanone beschossen, der sie mühelos standhielt. Ebenso wenig konnten die drei 280 mm Haubitzen vom Passo della Borcola größeren Schaden anrichten. Die Schäden an dem Verdeck wurden sofort in der folgenden Nacht wieder repariert und ausgebessert. 

Ihre Bewaffnung bestand aus 4 100mm Turm-Haubitzen die in beweglichen Panzertürmen auf dem Kasemattenblock und auf dem Batterie- und Maschinengewehrtrakt eingebaut waren und einem Beobachtungsturm. Für die Nahverteidigung verfügte das Werk über eine feststehende Kasematte mit zwei 60mm Kanonen die als Traditorengeschütze verwendet wurden und 22 Maschinengewehren. 

Die Festung zeigt trotz der in den Nachkriegszeiten zugefügten Schäden durch die Desarmierung ein beeindruckendes Gebilde. Das Verdeck ist mit zu begehen, die Nahkampfanlagen und der MG-Bunker sind gut zu erkennen.

Die Gänge und Räume können teilweise noch in den unteren Stockwerken begangen werden. Vorsicht ist geboten und eine Taschenlampe ist nützlich, festes Schuhwerk Voraussetzung. 

Leider geht der Sessellift nur im Winter.

Pfingsten 2016 Durch die Wolfsschlucht - Forra del Lupo,zum Werk Serrada

Landkarte


Grundriss des Fernkampfwerkes Dos del Sommo


Werk Serrada, gesehen vom Coe Sattel. aufgenommen am 19.September1915.

305mm Mörser bei Serrada

420mm Mörser bei Serrada


Die alte Werkstraße führt von der Teerstraße, die von Serrada nach Fondo Grande ( hier ist ein schöner Weg für Fußgänger ) führt, durch einen Wald stetig aufwärts. Die Straße wird immer enger und hat selten Ausweichstellen oder Platz für zwei Autos.


Die großen Steine die früher die Böschung abstützten sind jetzt teilweise in der Fahrbahnmitte und verringern den Bodenabstand gewaltig. Wer nach ca. 800 Metern noch keinen Nervenzusammenbruch erlitten hat, kann auf der Weiterfahrt die Belastungsgrenze der Nerven und des Autos ausloten. 


Der Weg geht an ehemaligen Kasernen und saftigen Almwiesen vorbei.


Kavernen oder Unterstände die in den Felsen geschlagen wurden, oder vorhandene Spalten wurden ausgenutzt und mit Mauerwerk verschlossen, sind am Straßenrand zu sehen, mehr als kleine Räume sind sie nicht.


Bei anderen Kavernen sind die Eingänge betoniert.

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