Die
Stellung befindet sich auf der Höhenquote 809müNN im Bereich der
Gemeinde Povo, etwas oberhalb des Cimirlo-Passes, einstmals Sattel von
Roncogno genannt.
(Höhenquote 734müNN)
Die Batterie wurde auf
einer Ebene erbaut, die zum Teil künstlich hergestellt wurde und liegt
unterhalb des Berges Celva (1000müNN)
an seinem Fuße.
Laut der vorhandenen Dokumentation
des KuK Pioniergenies von
Trient war der Originalname der Befestigung BATTERIE AM SATTEL VON
RONCOGNO.
Die Batterie ist Teil des
3.Bauabschnittes der österreichischen Militärverwaltung, die während
der Zeit zwischen 1879 und 1881 durchgeführt wurden. Als Resultat des
2. und 3.Krieges „del Risorgimento“, die zur Annexion von
der Lombardei und dem Veneto an das Königreich Piemonte führten
und dadurch die Region
Trentin zum direkten Grenzgebiet mit Italien wurde.
Die Batterie war
Bestandteil des FESTUNGSPLATZES TRIENT.
Diese Befestigungsanlagen
bestanden aus 2 Ringen um die Stadt Trient basierend auf den
Entscheidungen des KuK Oberkommandos, das den Bereich dieser Stadt
als strategisch wichtige Verteidigungsstellung zum Schutze Tirols
bewertete.
Zusammen mit der Batterie
Cimirlo, unterhalb von der Batt. Roncogno gelegen und mit der es
kommunikativ verbunden war, komplettierte es die Verteidigung des
Bereiches in Richtung Valsugana.
Es gehörte
zur Verteidigungslinie Fort Civezzano, Mittl. Strassensperre
Civezzano und Unt. Strassensperre Civezzano und blockierte zusammen mit
diesen Werken und der Batt.Cimirlo alle Zugänge aus dem Bereich
Valsugana.
Zusammen mit der Batt.
Cimirlo, 3 Munitionsmagazinen in der Localität Pramarquart entlang der
Militärstrasse „Sella di Roncogno-Rifugio Maranza (Anm.d.Verf.: Das
ist der Bereich der B-Stelle Maranza und der Batt. Maranza, die Strasse
diente zur Versorgung dieser militärischen Anlagen) war es Teil der
3.Verteidigungssektion der Festung Trient mit der Bezeichnung RONCOGNO.
Die Batterie wurde in der
damaligen Epoche nach einem neuen Baukonzept errichtet wie alle
Befestigungsanlagen aus dieser Zeit. Das bedeutet, behauene
Natursteine in Kombination mit
einigen tragenden Stahlbetonkonstruktionen fanden Verwendung für das
Festungswerk. Es steht damit im Gegensatz zum Baukonzept der Werke im
Verteidigungsbereich Lavarone und Folgaria,die komplett aus Stahlbeton
errichtet wurden.
Die Batterie verfügte zur
Wasserversorgung über eine Zisterne, ein Lebensmittelmagazin und über
Scheinwerfer, die die Umgebung der Batterie ausleuchten konnten und zur
nächtlichen Verteidigung des Nahbereiches derselben dienten.
Die Stellung war
1913 mit 4 Kanonen Kaliber
90mm in Kasematten bewaffnet.
Die Werksbesatzung bestand
aus einem Kommandanten (Leutnant der Artillerie), 6 Landesschützen für
die Nahverteidigung,16 Artilleristen und 6 Reserveartilleristen, sowie 4
Pionieren für die Wartung und Reparatur
des Werkes und seinen Stacheldrahthindernissen im Vorfeld.
Insgesamt also 1 Offizier
und 32 Mannschaftsdienstgrade.
Das Werk hat die Form
eines unregelmäßigen Hufeisens, der Innenhof wird durch die 2
Kasemattenbereiche umfasst, der Eingang befindet sich Richtung Norden,
auf der West- und Südseite befinden sich die Geschützpforten der
Kasematten. Die Bauhöhe beträgt ca. 6m,die inneren Gewölbebereiche
und tragenden Teile des Werkes sind aus Stahlbeton, die Außenmauern und
die Innentrennwände sind aus behauenen Naturstein.
Unter der Erdoberfläche
verlegte Telefonleitungen verbanden es mit der Telefonzentrale des
Kommandos der Festung Trient. Optische Signalanlagen dienten als 2.
Kommunikationsmittel und waren gerichtet auf das umfassende optische
Signalsystem des Bereiches der Festung Trient. Das verantwortliche
optische Signalrelais zur
Einspeisung der Nachrichten der Batterie befand sich in dem Ort Selva am
Hang des gleichnamigen Berges.
Das Werk wurde mehrmals
bis 1904 umgebaut ,verlor jedoch mehr und mehr seine strategische
Bedeutung.
Zu Beginn des Krieges mit
Italien 1915 galt es als veraltet und wurde daher desarmiert. Die
Kanonen wurden in Kavernenstellungen ( „Stoi“ im trentiner Dialekt,
zu deutsch Stollen) im Bereich des Berges Celva verbracht. Die neuen
Stellungen wurden mit Drahthindernissen, Schützengräben und anderen
Infanterieanlagen geschützt.
Diese Stellungen sind
teilweise noch sichtbar, wie auch andere im Bereich des Cimirlo-Passes
und andere Stellungen auf dem Rücken der Bergkette Chegul-Doss dei
Corvi-Marzola.
Mit dem Abkommen von
10.09.1919 von St.Germaine (Friedensschluss mit Österreich), kamen die
Befestigungsanlagen des Bereiches Trient
unter das Kommando der italienischen Militärverwaltung. Seit
1949 ist das Werk im Besitz der Gemeinde von Trient.
In der Nachkriegszeit
wurde das Werk (wie auch alle anderen, Anm.d.Verf.) häufig geplündert,
alle Fenster und Türen ausgebaut, die tragende Konstruktion des
Holzdaches mitsamt seiner Natursteinbedeckung abgetragen, sowie auch das
eiserne Eingangstor (Zugang zum Werk) demontiert.
1989 wurde es teilweise
restauriert, die nähere Umgebung vom Unterholz und Dickicht des Waldes
befreit und somit wieder sichtbar und von außen zugänglich gemacht.
Volker Jeschkeit- Trient
15.09.03
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