Die Carnatic war ein Dampfsegler mit 90m Länge und lief
am 13 September 1869 in der Nacht auf das Riff auf. Sie liegt auf der Wind und Wellen zugewandten Seite des Riffs. Die
Safariboote legen alle auf der ruhigen Seite des Riffs an. Nur einzelne
Tagesboote ankern direkt über dem Wrack. Die Fahrt mit dem Zodiak kann
je nach Wellengang ruppig bis abenteuerlich sein.
Über der Carnatic wird dann vom Tauchguide eine Boje gesetzt, die
das Auftauchen und den Sicherheitsstopp auf 3-5m sehr erleichtert. Durch
den Wellengang wird man tüchtig durchgeschüttelt. Der Sandgrund ist
auf 30m.
Beim Abtauchen schält sich das Wrack aus dem Blau und man erkennt
das Heck, das zertrümmerte Mittelschiff und den Bug die immer mehr
Konturen annehmen. Beginnt man den Tauchgang am Heck, sieht man das
Rudergestänge an Deck und lässt sich zu der Schiffsschraube mit
dem Ruderblatt fallen. Zum Fotografieren ist ein Weitwinkel und ein 400
Film am Besten, sonst sind die Verschlusszeiten zu lange.
Jetzt setzt sich der Weg an der riffabgewandten Seite fort, wo die
Deckverstrebungen im Sand verschwinden. Es ist etwas Abstand wegen
dem besseren Überblick angeraten.
Nach ca. 30m erreicht man das Trümmerfeld in der Schiffsmitte. Hier ergibt
sich die Gelegenheit in das Schiffsinnere des Hecks einzuschwimmen. Es ist
schön unter den Deckverstrebungen zu tauchen. Licht ist genügend
vorhanden.
Von der Ladung ( Münzgeld von 40000 Pfund) ist leider nichts mehr zu
finden. Am 25. Oktober 1869 wurde die erste Kiste gehoben. Der Tauchgang
führt unter Deck, mit einer guten Lampe auch etwas weiter innen, zurück
zum zerstörten Mittelschiff. Die Masten, Kessel und verbogene Wrackteile
liegen verstreut herum. Es ist schwer sich hier den Maschinenraum
vorzustellen.
Im Bugbereich befinden sich hinter den ersten Deckverstrebungen
viele Flaschenteile im Sand . Die heilen Flaschen haben schon Souvenirjäger
mitgenommen.
Uns ist es gelungen, drei Flaschen die sich ein Taucher unter einer
Eisenplatte bereitgelegt hatte, zu bergen. Über Funk kam dann die
Anweisung, das Museum von Hurgada hat keine Verwendung. Wir sollten die
Flaschen wieder runter bringen, sie aber besser verstecken. Auch dieser
Akt wurde fotografisch festgehalten, aber nicht veröffentlicht. Erstaunt
stellten wir fest, dass ein Poller vor kurzem vom Schiff abgeschraubt
wurde. War er dem Bergungsteam zu schwer oder wurden sie gestört?
Mit einer guten Lampe können die inneren Deck´s die im Dunklen liegen,
besichtigt werden
Nach dem vorsichtigen Austauchen geht es dem Bugteil entlang zu dem
Vordersteven mit dem Haltering für den Bugspriet. Jetzt kann man über
dem Wrack zurückschweben und den Gesamteindruck zu vervollständigen.
Langsam beginnt der Aufstieg zum Sicherheitsstop. Das Wrack der Carnatic
verschwindet wieder im Blau des Meeres. Der Sicherheitsstop ist je nach
Brandung und Wellen entspannt bis turbulent. Das Zodiak wartet schon auf
die Wracktaucher. Die können es gar nicht mehr erwarten, das Gerödel
einzuladen und die Eindrücke auszutauschen.
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Fotos zur Carnatic
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