Alpenwall - Vallo Alpino
XIII Sektor
III System auf der Töll bei Meran



Die Sperranlage auf der Töll wurde als 3. System des 13. Sektors Vinschgau geplant und gebaut. Vor der Sperre liegt das 2. System
Mals  - Glurns und das 1. System direkt am Reschenpass. Um die Sperre auf der Töll zu erreichen mußten daher 2 Sperrlinien durchbrochen werden.
Das ganze System des 13  Sektors erreichte so eine Tiefe von gut 80 km. Die Töll sollte vor allem die Garnisonsstadt Meran schützen und Zeit
verschaffen diese im Notfall zu räumen und auf die letzte Sperrlinie bei Bozen Süd  zurück zu gehen. Da die vorderen Linien vorrang  hatten war diese
Sperre ende 1939 noch in Planung. Da mit 1940 neue Richtlinien für den Bau der Sperren ausgegeben wurden (Rundschreiben 15.000) musste die Sperre neu geplant
werden. Nach dem neuen Rundschreiben wurden nur noch mittlere und grosse Anlagen gebaut, wo es möglich war in Kavernen-
bauweise. Die Frontlinie sollte von der Naturnser Hochwart über den Rauen Bühel runter zur Sperre Töll und dann wieder hoch zur Sattelspitze - Tschigat
gezogen werden. Die Sperre Töll sollte vor allem einen Talstoss mit Panzerfahrzeugen stoppen. Die Sperre war in 5 Gruppen eingeteilt und das Sperrenkommando lag in der Anlage 3. Als natürliches Panzerhindernis wurde der tiefe Töllgraben genutzt, so musst kein eigener Panzergraben gebaut werden. Die Sperre wurde an beiden Flügeln vorgezogen, Werk 1 & 2 auf der linken Seite und 11 & 12 auf der rechten Seite.
Die zentralen Bunker befinden sich hinter dem Töllgraben. Nur direkt an der Töll, wo Strasse und Eisenbahn durchführen wurden die Bunker vorgezogen, 7 und 8 um
Strasse und Bahntrasse zu sichern. Teil der Befestigung war auch der Eisenbahntunnel, dieses sollte als Truppenunterkunft und Geschützstellungverwendet
werden. Die Anlagen 1 bis 12 wurden bis 1942 alle fertiggestellt, die 13 konnte nur mehr teilweise gebaut werden, die 14 wurde nicht mehr begonnen. Die Anlagen
wurden jedoch nie mehr mit Waffen und Einbauten ausgrüstet und wurden auch nie in Betrieb genommen. 1944 wurden sie von der deutschen Wehrmacht inspiziert und
auf evtl. Verwendbarkeit hin geprüft, was aber dann nie der Fall war. Auch in der 50er Jahren wurde diese Sperre nicht mehr im Natoprogamm aufgenommen,
und verblieben die Anlagen so wie sie 1942 von den Baufirmen verlassen wurden. Alle Anlegen sind heute in Privatbesitz übergegangen und nicht mehr Zugänglich.



Armeekarte von 1944 mit den eingezeichneten  Bunkeranlagen und Gruppen. Die Wehrmacht verwendete ital. Militärkarten, daher sind alle Namen  ital.
 

Übersicht von der Spitze des Tschgat 3000mt.Gut zu erkennen der markante und tiefe Töllgraben welcher hier als Panzergraben fungieren sollte.



Der ober Teil vom Töllgraben .

Die Line zeigt die Ernstfall auf zu bauende gebirgs Abwehrfront.