Alte Fotos vom1. WK
Lothringen und Vogesen
Hartmannsweiler Kopf, Priesterwald
Ulrich
Mößlang Optik Heydenreich
der
Tauchbrillenspezialist
und
zertifizierter
Sport-Optiker
Fernkampfwerke, Bunker, Infanteriestützpunkte, Stellungen und
Festungen der Österreicher und Ex Forte der Italiener aus dem ersten
Weltkrieg in den Alpen, Dolomiten, Verona, Venezien und Friaul.
Denkmäler in München, Bayern und dem Rest der Welt.
Sammlung Uli Mößlang
Anmerkung :
Die hier aufgeführte Bilder sind zum Teil grauenhaft:
Wenn Sie also an psychischen Störungen oder Alpträumen leiden,
schauen Sie sich besser etwas anderes an.
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Aus dem Großen
Hauptquartier wird geschrieben:
In den französischen Tagesblättern vom 30. Mai erschien ein
amtlicher Bericht über "Die Eroberung des Priesterwaldes". Darin waren
die schweren Kämpfe geschildert, die die Franzosen in diesem Walde zu
bestehen hatten und die für sie "nach sieben Monaten unablässigen
Ringens endlich zum Ziele führten". Dieser Priesterwald war in den
ersten Julitagen der Schauplatz erneuter schwerer Kämpfe, eines
durchschlagenden deutschen Erfolges.
Vom Kamm der Höhe, die steil aus dem Moseltal aufsteigt und dieses nur
um etwa 200 Meter überhöht, erstreckt sich nordwestlich Pont-à-Mousson
ein ausgedehntes Waldgebiet. Dessen gegen Pont-à-Mousson abfallender
Teil bis an die Straße Fey en Haye-Norroy heißt auf den deutschen Karten
"Priesterwald", während auf den französischen nur der südliche Waldteil
diesen Namen führt, der nördliche aber Bois Communaux genannt ist.
Hierin mag eine Erklärung dafür liegen, dass die Franzosen sich für
unbestrittene Herren des "Priesterwaldes" hielten. Am Südrand des
Waldes, an der Straße Pont-à-Mousson-Montauville-Limey liegt der
Exerzierplatz, im Walde der Schießplatz der Garnison Pont-à-Mousson. Die
Mannschaften der französischen Regimenter, die uns hier gegenüberstehen,
stammen aus den Ortschaften der Umgebung und manch gefangener Franzose
konnte in Begleitung von deutschen Landsturmmännern früher als er
gedacht und gehofft hatte, seine Angehörigen in seinem Heimatort
begrüßen.
Der Priesterwald ist der echte lothringischer Wald. Nur wenige und
schlechte Wege durchziehen ihn. Dichtes Unterholz erschwert jegliche
Bewegung außerhalb der Wege. Die mangelnde Forstkultur haben unsere und
die französischen Granaten nachgeholt. Sie haben dem Walde Licht und
Luft geschaffen. Freilich sind sie dabei so weit gegangen, die alten
Baumriesen teils mitsamt den Wurzeln herauszureißen, teils inmitten der
Stämme zu knicken. Tief eingerissene Schluchten zerklüften den Wald und
behindern seine Wegsamkeit. Die höchste Erhebung hat das Waldgelände in
einem Höhenkamm, der vom Eintritt der Straße Fey en Haye-Norroy in den
Wald nach Osten zieht. Auf dem höchsten Punkt steht das Croix des Carmes.
Auf diesem Höhenrücken liegen die deutschen Stellungen.
In schweren, hin- und herwogenden, monatelangen Angriffen war es den
Franzosen dank ihrer Übermacht Anfang Juni gelungen, auf dem westlichen
Teil des Höhenrückens Fuß zu fassen. Sie wieder hinunterzuwerfen, war
das Ziel unseres Angriffes am 4. Juli.. Es war kein leichtes Stück
Arbeit, das uns dort bevorstand. Die Franzosen hatten 6 und 7 Stellungen
hintereinander in einer Gesamttiefe von 400 bis 500 Meter ausgebaut.
Unser Angriff wurde eingeleitet durch einen Vorstoß aus dem an der Mosel
liegenden Abschnitt. In einer Breite von etwa 250 Meter gelang es hier,
in die feindliche Stellung einzudringen, und 5 französische Blockhäuser
mitsamt ihrer Besatzung in die Luft zu sprengen. Wir zerstörten die
eingebauten Kampfmittel und gingen dann, wie vorgesehen, wieder in die
alte Kampfstellung zurück, ungestört vom Feinde.
Nachmittags begann der Hauptangriff. Die durch unser Artilleriefeuer
erschütterte französische Infanterie konnte dem Ansturm nicht
standhalten. Stellung auf Stellung fiel. Am Abend waren alle
französischen Stellungen in einer Breite von 1500 Meter genommen. 12
Offiziere, über 1000 unverwundete Gefangene, 3 Geschütze, 7 Minenwerfer,
7 Maschinengewehre, 1 Pionierpark mit reichlichem Gerät waren unsere
willkommene Beute. Was die Franzosen in monatelangem Ringen erworben,
hat unsere stürmende Infanterie, unterstützt durch die vortreffliche
Artillerie, ihnen in wenigen Stunden wieder entrissen. Wo man hobelt,
fallen Späne. Ohne Verlust ist solch ein Erfolg nicht zu erreichen.
Unsere Gesamtverluste einschließlich der nur vorübergehend ausfallenden
Leichtverwundeten erreichten aber nicht einmal die Zahl allein der
gefangenen Franzosen. Deren Verluste an Toten waren außerordentliche.
Nach Aussage der Gefangenen waren die Kompagnien schon vor unserem
Angriff nur durch unser Artilleriefeuer auf 60 bis 70 Mann
zusammengeschmolzen. In dem eingangs erwähnten amtlichen Bericht ist
betont, dass die französischen Soldaten den Priesterwald als "unsern
Wald" ungleich sinniger bezeichnen als die Deutschen, die ihn
"Todeswald" oder "Wald der Witwen" nennen. Die Phantasie des
Berichterstatters in Ehren. Uns ist indessen von einer derartig
geschmackvollen Benamung nichts bekannt. Am 4.Juli ist aber der
Priesterwald den Franzosen zum "Todeswald" geworden.
Selbstverständlich mussten wir damit rechnen, dass der Feind uns den
Gewinn bald streitig machen würde. Schon in der Nacht zum 5. Juli setzte
er zu dem erwarteten Gegenangriff an. Wir konnten diesen, wie auch die
späteren, abweisen. Unter den Gefangenen befinden sich auch farbige
Franzosen. Söhne der Insel Réunion sind es, die zum Kampfe für
Zivilisation und Kultur herangeholt sind.
Nicht nur in ihrer Uniform sind sie französische Soldaten geworden,
sondern auch in ihrer Gesinnung. Denn gleich diesen sagten sie bei ihrer
Vernehmung aus, dass sie französischen Zeitungen keinen Glauben mehr
schenken, dass sie, des Krieges müde, den Frieden wollen, sei er
zugunsten Frankreichs oder nicht. Anscheinend ist diese Stimmung auch in
der Bevölkerung nicht selten. In Pont-à-Mousson sollen Frauen das
Automobil des Präsidenten der Republik mit Steinen beworfen haben unter
dem Rufe, sie wollten den Frieden, sie wollten ihre Söhne zurückhaben.
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